Aufruf an alle Bürger weltweit ihre Ansichten zu teilen und zu helfen die Europäische Tier­schutz­stra­tegie zu verbessern


9 Juni 2020

Die Europäische Kommission hat zur Analyse ihrer Tierschutzstrategie eine weltweite Bürgerbefragung gestartet. Alle EU-Bürger und nicht-EU-Bürger sind eingeladen, ihre Ansichten über den Schutz des Wohlbefindens von Tieren in einer kurzen Befragung online bis zum 15. Juni zu teilen. Die Partei für die Tiere ruft alle Menschen, die die Themen Wohlbefinden der Tiere, Lebensmittelsicherheit, Prävention zoonoser Erkrankungen wie Corona, Klima und Artenvielfalt beschäftigen, dazu auf, ihren Ansichten Ausdruck zu verleihen und den Fragebogen der Kommission, der in allen EU-Sprachen verfügbar ist, auszufüllen. „Ergreift diese Chance einen wirklichen Einfluss auf den Tierschutz in Europa zu nehmen. Diese Analyse wird bei jeder zukünftigen EU-Initiative für Tierschutz zu Rate gezogen werden, also verschaffe deiner Stimme gehör!“

MdEP Anja Hazekamp (Mitte) im Europäischen Parlament.

Die jetzige Eu-Strategie für den Schutz und das Wohlbefinden der Tiere stammt aus 2012 und kennzeichnet eine Anzahl Prioritäten und Handlungen, die den Schutz des Wohlbefinden der Tiere verbessern sollten. Doch nach Meinung der Partei für die Tiere, sind die Bestehenden Tierschutzregeln viel zu schwach und nicht vernünftig realisiert - noch ist deren Handhabung in den Mitgliedstaaten ausreichend gewährleistet. „Die Europäische Kommission hat jahrelang kaum etwas dafür getan, dass existierende Regeln des Tierschutzes in den einzelnen Mitgliedstaaten eingehalten werden, und hat Rufen nach Verbesserungen der Bestehenden oder Einführung neuer, besserer Tierschutzpolitik ignoriert,“ so MdEP der Partei für die Tiere Anja Hazekamp.

Schwache Regeln, uneinheitlich umgesetzt
Obwohl Tiere im EU-Gesetz als empfindungsfähige Lebewesen gelten, werden sie häufig überhaupt nicht als solche behandelt, weist MdEP Hazekamp hin. „Mitgliedstaaten nutzen die Eingeschränktheit der existierenden EU-Regeln und dessen Ausnahmen in solcher Häufigkeit aus, dass die Ausnahmen die Regeln sind, was zu hoher Bestandsdichte in Geflügelfarmen führt, zu langen und immer weiter verlängerten Tiertransportzeiten innerhalb und aus der EU hinaus, und routinemäßiges Kupieren von Schweineschwänzen, um nur ein paar Beispiele zu nennen.“ Währenddessen ist die Kommission sehr zurückhaltend Verstoßverfahren gegen Mitgliedstaaten einzuleiten, die sich weigern bestehende Tierschutzregeln einzuhalten.

Obwohl der Ruf aus der Bevölkerung und dem Europäischen Parlament immer lauter wird, scheitert die Kommission an der Gewährleistung des Wohlbefindens von Tieren während Transport und Schlacht oder in intensiven Fischzuchtbetrieben, der Kaninchenindustrie und anderen Formen der intensiven Viehzucht. Sie ist auch daran gescheitert eine einheitliche Politik zu verfolgen, die Partei kommentiert: „Handelsvorteile für Produkte zu verteilen, die mit geringeren Standards produziert wurden, widerspricht „Förderung der EU Tierschutzstandards global“, eine der sogenannten Ziele der EU Tierschutzstrategie. Die Kommission hat Rufe des Europäischen Parlaments, die bindende Regelungen für ein Minimum Level des Tierschutz, bei Verhandlungen über Freihandelsabkommen und Assoziationsverträgen, wie mit Südamerika, der Ukraine und Japan, fordern, ignoriert. Aber kurzfristige wirtschaftliche und geopolitische Interessen wurde Priorität über das Wohlbefinden von Tieren gegeben.“

Riesige Aktion für Schweine gegen Massentierhaltung am EU Parlament in Brüssel. © Tim Dirven / Greenpeace

Ein weltweiter Ruf nach Veränderungen
Neben der Stärkung existierender Regularien und einer neuen, viel stärkeren, Strategie, fordert die Partei für die Tiere, dass der Tierschutz, bei Freihandelsabkommen -und- in Europas Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), miteinbezogen wird. „Landwirtschaftssubventionen sollten stark in Richtung eines pflanzlichen Lebensmittelsystems gehen - das ist entscheidend für die Menschen, die Tiere und unseren Planeten.“ Darum hat die Partei für die Tiere und vierzehn ihrer Schwesterparteien einen weltweiten Aufruf zu einer lebensmittelrevolution von Regierungen weltweit gestartet.

„Jetzt ist die Zeit für Veränderungen gekommen. Mehr und mehr Menschen machen sich Sorgen über das Wohlbefinden der Tiere und die Coronakrise hat erneut verdeutlicht, dass die Art und Weise wie wir Tiere behandeln inakzeptabel ist, von einem ethischen als auch vom Standpunkt der Volksgesundheit. Die jetzige Analyse der Tierschutzstrategie ist eine ausgesprochene Chance der Kommission zu zeigen, dass es da draußen eine Menge Leute gibt, die Veränderungen fordern. Also füllt diesen Fragebogen aus, vor dem 15. Juni und lasst eure Stimme im Herzen Europas hören!“

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