Welt­weiter Aufruf zu Lebens­mit­tel­re­vo­lution!


12 Mai 2020

Fünfzehn Tierschutzparteien der ganzen Welt fordern Regierungen überall auf der Welt dringend dazu auf, ein sichereres, nachhaltigeres und mitfühlenderes Lebensmittelsystem zu erschaffen. Damit das erreicht werden kann, schlagen die Parteien acht Maßnahmen vor und riefen eine online Petition ins Leben, die den verschiedenen Regierungen auf der Welt präsentiert werden soll. „Die Covid-19 Pandemie ist eine erneute Warnung: Die Art und Weise, wie wir Tiere behandeln, macht uns wortwörtlich krank. Außerdem verursacht unser jetziges Lebensmittelsystem den Klimawandel, die Zerstörung der Natur, Verschmutzung von Wasser, Böden und Luft, Trockenheit und Tiermisshandlung. Es ist an der Zeit für eine Lebensmittelrevolution.“

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In einem gemeinsamen Video rufen 15 Tierschutzparteien zu einer Lebensmittelrevolution auf.

Warum unser jetziges Lebensmittelsystem nicht funktioniert
Die derzeitige Covid-19 Pandemie wird oftmals so dargestellt, als wäre sie ganz einfach wegen der Nutzung eines einzigen Wildtiers als Lebensmittel in China entstanden, doch das ist nur Teil der Wahrheit. Die Welt weiß von anderen Pandemien tierischen Ursprungs wie SARS, MERS, Schweinegrippe, Vogelgrippe, Q-Fieber und dem Rinderwahnsinn. Diese Epidemien haben gezeigt, dass das Problem nicht allein bei unserem Verzehr von Wildtieren liegt, sondern von Tieren ganz allgemein. Experten warnen schon seit Jahren vor den Risiken zoonoser Krankheiten - Krankheiten die von Tieren auf Menschen übertragen werden. Und tatsächlich, drei von vier neuen Infektionskrankheiten beim Menschen kommen von Tieren.

Wobei der Konsum von Fleisch- und Milchprodukten im allgemeinen das Risiko für chronische Krankheiten und einige Krebsarten erhöht, ist immer deutlicher geworden, dass die intensive Tierhaltung und die dazugehörigen Zuchtmethoden, der Handel, Transport und die Schlacht von Tieren, eine noch größere Bedrohung für die Volksgesundheit bedeuten. Wissenschaftliche Studien haben außerdem gezeigt, dass der Konsum von Fleisch- und Milchprodukten signifikant zu Verschmutzung von Böden, Wasser und Luft, Entwaldungen und Klimawandel beiträgt, was zur Lebensraumzerstörung und dem Aussterben von Wildtierarten führt. Das wiederum hat zur Folge, dass das Risiko auf Krankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragen werden steigt, wie das United Nations Environmental Programme (UNEP) warnend beschreibt.

In Kurzform: Unser jetziges Lebensmittelsystem ist eine Bedrohung der Volksgesundheit und hat destruktive Folgen für Menschen, Natur, die Umwelt und natürlich für Tiere: „Wir müssen einen hohen Preis dafür zahlen, dass wir Tiere essen können, und der Preis den die Tiere zahlen ist sogar noch höher. Misshandelt, genetisch modifiziert, zusammen gepfercht, eingesperrt, gefischt, gejagt, verkauft, geschlachtet, von Wilderern getötet, transportiert - Tiere werden bis zum Punkt der Unhaltbarkeit ausgenutzt“, so die 15 Tierschutzparteien.

In einem Schlachthof.

Acht Maßnahmen um die Probleme bei der Wurzel zu packen
Trotz allem werden jedes Jahr große Summen öffentlicher Gelder dafür ausgegeben, die Fleisch- und Milchprodukteindustrie zu erhalten und zu promoten. Den Parteien für die Tiere zufolge, kann und muss sich das ändern. Um unser Lebensmittelsystem fundamental zu reformieren, fordern die 15 Parteien Regierungen weltweit dazu auf:

  • jetzt voranzugehen bei der Reduzierung von Produkten tierischen Ursprungs von 70% bis 2030;
  • auferlegt verpflichtende Etiketten auf allen Tierprodukten, mit Details zum ökologischen Fußabdrucks des Produkts und Informationen dazu, wo die Tiere aufgezogen wurden, ob sie freien Zugang nach Draußen hatten und ob sie vor der Schlachtung betäubt wurden;details of the product's ecological footprint and indicating where the animals were raised, if they had free access to outdoors and if they were stunned before slaughter;
  • den Konsum und Handel wilder Tiere verbieten;
  • Ende des internationalen Transports von lebenden Tieren;
  • Fabrikzucht und Industriefischerei verbieten;
  • Subventionen für Fleisch- und Milchprodukte auslaufen lassen;
  • in Kantinen täglich eine vegane Menüoption zur Verfügung stellen;
  • Landwirten beim Übergang zur pflanzlichen Landwirtschaft unterstützen;

Diesen Frühling präsentierte die Parteivorsitzende der niederländischen Partei für die Tiere Esther Ouwehand, der niederländischen Regierung bereits einen umfassenden Aktionsplan.

Aufruf zum Handeln
Zum Schluss fragen die fünfzehn Tierschutzparteien jeden nicht nur die Petition für eine Lebensmittelsystemrevolution zu unterschreiben und in ihren Netzwerken zu teilen, sondern auch ihre persönlichen Lebensmittelentscheidungen zu überdenken.

Das wissenschaftliche Büro der niederländische Partei für die Tiere hat einige Dokumentarfilme zu dem Thema in mehreren Sprachen veröffentlicht, unter anderem Meat the Truth, Sea the Truth, One Single Planet, und der neueste: #Powerplant. „Glücklicherweise werden sich immer mehr Menschen der Dringlichkeit der miteinander Verbundenen Krisen und der Notwendigkeit für Wandel bewusst. Und gemeinsam -können- wir den Unterschied und die Welt zu einem besseren Ort für Menschen und Tiere machen. Lasst uns damit heute beginnen.“