„Die Zeit ist immer reif, das Richtige zu tun“: Im Moment müssen wir alle schutz­be­dürf­tigen Gruppen unter­stützen


7 April 2020

Die niederländische Partei für die Tiere und ihre Schwesterparteien fordern weltweit Maßnahmen, um Menschen und Tieren durch die Coronakrise zu helfen. Empfindliche Gruppen sind am härtesten betroffen, und es erfordert Mut, Mitgefühl und Solidarität, um Hilfe zu leisten, wo sie gebraucht wird. Weltweit, für Menschen und Tiere. Die Partei für Tiere unterstützt Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus und fordert zusätzliche Maßnahmen zur Verringerung des Leidens von Tieren und zur Verhinderung eines Wiederauftretens in der Zukunft.

Coronacrisis trifft Mensch und Tier.

Europäisches Notpaket
Eines ist klar: Wir müssen international zusammenarbeiten, um den Coronavirus zu kontrollieren. „Es ist sehr wichtig, dass die Länder so schnell und so gut wie möglich bei der Eindämmung dieses Ausbruchs unterstützt werden. Wir müssen jetzt weltweit Solidarität miteinander zeigen“, sagte die Europaabgeordnete Anja Hazekamp von der niederländischen Partei für Tiere. Sie hat vor zwei Wochen für das europäische Nothilfepaket gestimmt, das es den EU-Ländern ermöglichen würde, europäische Subventionen für die Erforschung des Coronavirus zu verwenden und die Kapazitäten der Gesundheitsversorgung zu erweitern.

Die Partei für Tiere kritisiert aber auch das Notpaket. „Einige Maßnahmen zielen darauf ab, so schnell wie möglich zum ‚Business as usual‘, sobald die Corona-Krise unter Kontrolle ist, zuruückzukehren. Die Art und Weise, wie unsere gegenwärtige Wirtschaft aufgebaut wird, ist auf lange Sicht nicht haltbar. Dies ist der Augenblick, sich zu besinnen und unsere Wirtschaft so zu überdenken und wieder herzustellen, dass sie in die Grenzen unserer Erde passt“, sagte Hazekamp.

Coronaauswirkungen für Tiere

Griechische Tierpartei fordert, streunende Tiere nicht ihrem Schicksal zu überlassen.

Die Coronakrise verursacht viel zusätzliches Tierleid. In der Massentierhaltung führt die reduzierte „Durchgangsgeschwindigkeit“ zu überfüllten Ställen und Personalausfall zu noch weniger Aufsicht in überlasteten Schlachthöfen. Tiere auf dem Transport sterben in überfüllten Lastwagen durch Verspätungen an der Grenze. Haustiere werden aus Angst vor Infektionen auf die Straße gesetzt, streunende Hunde und Katzen sind hungrig und durstig.

Die niederländische Tierschutzpartei hat daher die niederländische Regierung aufgefordert, Zuchtbeschränkungen in der Viehhaltung zu verhängen und die zulässige Zahl der täglich geschlachteten Tiere zu verringern. Die Partei plädiert auch dafür, dass Tierärzte und Tierpfleger in Tierheimen und Aufnahmezentren im Falle eines Lockdown ihre Arbeit fortsetzen können. Zuvor hatte Anja Hazekamp bei der Europäischen Kommission einen Dringlichkeitsantrag gestellt, um den internationalen Tiertransport zu stoppen.

Auch Schwesterparteien in Belgien, Italien, Zypern und Spanien haben ihre Behörden aufgefordert, schutzbedüftige Tiere nicht zu vergessen und den Menschen, die sich um diese Tiere kümmern, die Möglichkeit zu geben, ihre Arbeit fortzusetzen. Die griechische Tierpartei hat die Regierung aufgefordert, im neuen Ministerium für die Bekämpfung von Covid-19 eine Spezialeinheit für Tiere einzurichten.

Italiens Partito Animalista fordert die Regierung auf, klar zu kommunizieren, dass Haustiere kein Infektionsrisiko darstellen - ein hartnäckiges Gerücht, das von der WHO entlarvt wird, aber immer noch Haustiere auf der Straße landen lässt. Und die Animal Party Cyprus ruft Bürger und lokale Vertreiber von Tierfutter auf, Lebensmittel an Tierheime und Freiwilligenprojekte zu verschenken, da diese keine Restaurantlebensmittel mehr erhalen- vor allem jetzt, da die Tierheime überfüllt sind und Adoptionen aufgrund von Reisebeschränkungen verschoben werden.

Erfolg für Tierrechtler in Asien

Tieraktivisten der Animal Liberation Wave in Südkorea vor dem Büro der demokratischen Partei.

Auch in Asien wächst die Tierrechtsbewegung stetig weiter, und die Forderung nach einem Ende der Ausbeutung von Tieren wird lauter. Nach einer erfolgreichen Kampagne in Taiwan - dem ersten Land in Asien, das den Verzehr von Hunden und Katzen verboten hat - haben Tierschützer wie die World Dog Alliance in der vergangenen Woche wieder Erfolge erzielt. Die chinesische Stadt Shenzhen,mit mehr als 11 Millionen Einwohnern, hat den Verkauf und den Verzehr von Hunde- und Katzenfleisch verboten.

Jetzt nicht?
Die Partei für die Tiere und ihre Schwesterparteien sind der Ansicht, dass Tierleid immer einen Platz auf der politischen Agenda verdient - auch in Krisenzeiten. Sie sehen es als ihre Pflicht an, weiterhin darauf hinzuweisen, dass das Schicksal von Mensch und Tier untrennbar miteinander verbunden ist. Unsere Behandlung von Tieren ist der Ursprung und der Schlüssel, um ein Wiederauftreten einer Krise wie diese zu verhindern. „Die Zeit ist immer reif, das Richtige zu tun“, wie Martin Luther King Jr. sagte. Laut der Partei für Tiere können wir alle diese Krise nutzen, um unseren Umgang mit Tieren, Ressourcen und der Natur zu überdenken.