Der Ära der Pandemien entkommen? Stoppt die Zerstörung der Natur, stellt die biolo­gische Vielfalt wieder her!


4 November 2020

Experten auf der ganzen Welt schlagen Alarm: Menschliche Aktivitäten, die zu Zerstörung der Natur, Klimawandel und Tierquälerei führen, sind auch die Ursache der Corona-Krise und anderer Pandemien. Wenn wir nichts tun, werden sie in Zukunft häufiger auftreten, schneller expandieren, tödlicher sein und noch größeren wirtschaftlichen Schaden anrichten, warnen sie in einem Bericht von IPBES, der letzte Woche veröffentlicht wurde. „Wir können uns dem entziehen, wenn wir uns für eine radikale Wende und viel mehr Prävention entscheiden“, sagte der Vorsitzende der Forschungsgruppe. Auch die niederländische Partei für die Tiere befürwortet dies.

„Der IPBES-Bericht liefert einen weiteren wissenschaftlichen Beweis dafür, dass unsere Gesundheit und Gesellschaft durch die Zerstörung der Natur als Folge der Massentierhaltung, des globalen Freihandels und des derzeitig unbegrenzten Wirtschaftswachstumssystems ernsthaft gefährdet werden. Und, dass wir das Blatt wenden können und müssen!“, sagte Esther Ouwehand, Vorsitzende der Partei für die Tiere.

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Video IPBES mit den wichtigsten Schlussfolgerungen des Berichts, über den Zusammenhang zwischen Biodiversitätsverlust und Pandemien.

Zusammenhang von Pandemien und Biodiversität
Die Corona-Pandemie entsteht ,wie frühere Pandemien aus tierischen Keimen, aber ihr Ausbruch wird vollständig durch menschliche Aktivität verursacht, erklärt der Bericht. „Die Ursache der COVID-19-Pandemie ist klar“, sagte Dr. Peter Daszak, Leiter der IPBES-Forschungsgruppe. “Landnutzung, intensive Landwirtschaft und unser verschwenderisches Produktions-, Konsum- und Handelssystem zerstören die Natur und bringen Wildtiere, Nutztiere, Menschen und Keime immer enger miteinander in Kontakt. Das führt zu Pandemien.“

Die niederländische Partei für die Tiere und Schwesterparteien weltweit betonen ebenfalls den Zusammenhang zwischen dem Wohlergehen von Mensch und Tier und dem derzeitigen Wirtschafts- und Ernährungssystem. Die großflächige Entwaldung für Tierfutter und Biokraftstoff, der internationale Tiertransport, der Wildtierhandel und die Zucht einer großen Anzahl von Tieren in der Fleisch-, Milch- und Pelzindustrie sind diesen Parteien zufolge eine tickende Zeitbombe. „Die Corona-Krise hat einmal mehr deutlich gemacht, dass unser Umgang mit Tieren und Natur nicht nur unethisch, sondern auch buchstäblich krankmachend ist", sagt Esther Ouwehand.

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Video, in dem 15 Tierschutzparteien weltweit zu einer Lebensmittelrevulotion aufrufen/

Die Zeit kehren
Der IPBES-Bericht fordert politische Entscheidungsträger weltweit auf, konkrete Maßnahmen gegen übermäßigen Konsum, intensive Landwirtschaft, ungezügelten internationalen Freihandel und andere Aktivitäten zu ergreifen, die das Risiko von Pandemien erhöhen. „Die Tatsache, dass menschliche Aktivitäten die natürliche Umwelt grundlegend verändert haben, beweist auch, dass wir in der Lage sind, Veränderungen zu bewirken, die das Risiko zukünftiger Pandemien verringern, die Natur schützen und den Klimawandel abmildern“, so die Autoren. Als zusätzlichen Anreiz weisen sie darauf hin, dass der wirtschaftliche Schaden durch die derzeitige Pandemie etwa 100-mal höher ist, als die geschätzten Kosten der Präventivmaßnahmen.

„Wir unterstützen diesen Aufruf von ganzem Herzen“, sagt Esther Ouwehand. “Zum Glück sehen immer mehr Menschen, dass die Massentierhaltung - mit der daraus resultierenden Entwaldung, Tiertransport, Klimawandel und Verlust der biologischen Vielfalt - der teuerste Fehler in der Weltgeschichte ist.“ Die Partei für die Tiere hat sich daher vehement gegen die neue gemeinsame europäische Agrarpolitik ausgesprochen, die die Fleischindustrie mit Subventionen in Millionenhöhe ankurbelt. Gemeinsam mit Schwesterparteien weltweit setzt sie sich für eine nachhaltige, giftfreie Landwirtschaft ein, einer Verringerung der landwirtschaflichen Nutztiere und des Fleischkonsums, die Beendigung des internationalen Tiertransports, gegen Entwaldung und den Verlust der biologischen Vielfalt, für ein Handelsverbot mit wildlebenden Tieren und ein Verbot der Pelzproduktion und die Ablehnung internationaler Freihandelsabkommen wie den Mercosur.