Weltlog Woche 43 – 2011


28 Oktober 2011

Mehr vegetarische Gerichte in Regierungsrestaurants! Das ist es, was Innenminister Donner uns diese Woche versprochen hat, nachdem wir Parlamentsfragen darüber gestellt hatten. Ich hatte vorgeschlagen, standardmäßig einen vegetarischen Tag in den Regierungskantinen einzuführen. Leider konnte sich Minister Donner nicht mit einem fleischlosen Tag anfreunden. Aber mehr Auswahl an vegetarischen Gerichten ist auf jeden Fall ein kleiner Fortschritt. Laut Kabinett ist Fleisch der meist umweltverschmutzende Bestandteil des Menüs. Die Regierung gibt hiermit ein gutes Vorbild ab und ermutigt hoffentlich mehr Menschen, sich öfter für eine tierfreundliche Mahlzeit zu entscheiden.

Von Jasmijn de Boo, Direktor der Vegan Society in Engeland hörten wir, dass nächsten Dienstag ein ‘World Vegan Day’ in Westminster stattfindet. Es ist eine Ausnahme, dass ein spezifisches veganes Evenement durch ein veganes Parteimitglied organisiert wird und das mit veganen Cupcakes! Außerdem ist es möglich in allen vier Westminister Restaurants ein veganes Gericht zu bestellen. Es tut gut zu hören, dass auch im englischen Parlament die Werbung mehr pflanzlich zu essen, Boden unter den Füssen bekommt.

Am Samstag den 22. Oktober kam der Bundestag in den Herbstferien erneut zusammen, um über die Eurokrise zu debattieren. Letzte Woche habe ich mich bereits kurz über unseren Standpunkt hinsichtlich der Unterstützung Griechenlands geäußert. Während der Debatte habe ich mitgeteilt, dass ein Ende gemacht werden muss an diese unverantwortliche Anzahlung auf unsere Zukunft. Die Bekämpfung der finanziellen Krise muss im Zusammenhang mit anderen Krisen gesehen werden, wie zum Beispiel der Weltnahrungskrise, der Süßwasserkrise, Tierseuchenkrise. Es darf sich nicht für ein Wiederherstellen der alten Situation eingesetzt werden, sondern für neue, umweltfreundliche Ziele. Ich habe gleichzeitig auch ein Referendum über den Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) eingereicht. Sollte der ESM durchgesetzt werden, hat das weitreichende Folgen für unsere souveräne Position innerhalb der europäischen Gemeinschaft.

Laut des Konzepts, welches nun dem nationalem Parlament vorliegt, kann das ESM unlimitierte Beiträge von den Mitgliedsstaaten fordern und wird es juristische Immunität haben. Der Euro ist eingeführt worden, ohne den Bürger zu fragen, das europäische Grundgesetz ist gegen den Willen der niederländischen Bevölkerung in Kraft getreten, es kann und darf nicht sein, dass noch dieses Jahr eine Souveränitätsübertragung geschieht, ohne den Bürger anzuhören.

Und der Augenmerk auf Schiefergas diese Woche. Die Partei für die Tiere findet, dass Bohren nach Schiefergas überall in den Niederlanden verboten werden müssten. Meine Kollegin Esther Ouwehand arbeitet an einem Antrag, welcher dieses Verbot regelt. Wir sind deshalb so strikt gegen das Bohren nach Schiefergas, da die Risiken für Volksgesundheit und Sicherheit unakzeptabel sind und die Natur dem finanziellen Gewinn geopfert wird. Weiterhin sorgt das Festhalten an fossilen Brennstoffen nur für einen Aufschub zum Umschalten auf umweltfreundliche Energie.

Letzten Donnerstag kam die Schiefergasbohrung auf die Tagesordnung im Bundestag. Etwas früher an diesem Tag besuchte Esther in Den Haag Teilnehmer an einer Protestaktion, um diese zu unterstützen. Eine Koalition aus Bewohnerkomitees und Natur-und Umweltorganisationen forderte Wirtschaftminister Verhagen auf, die Schiefergasbohrungen vorläufig zu beenden. Obwohl Anwohner und Umweltorganisationen Schiefergasbohrungen ablehnen, sind bereits für große Teile der Niederlande Suchgenehmigungen für unkonventionelle Gase, wie Schiefergas abgegeben worden. Definitive Genehmigungen für diese Bohrungen sind glücklicherweise noch nirgends erteilt worden. Wir werden für ein Totalverbot für Schiefergasbohrungen kämpfen!

Bis nächste Woche

More vegetarian dishes in parliamentary restaurants! That is what Minister Donner from Internal Affairs promised us this week after we asked him parliamentary questions. During the questions I actually suggested introducing a regular vegetarian day to parliamentary canteens. However, a meatless day unfortunately left Donner cold, although a more varied vegetarian menu is definitely progress. According to the cabinets point of view, meat is the most environmentally damaging part of the menu. The government is hoping to lead by example and encourage more people to opt more often for an animal-friendly meal.

We heard from Jasmijn de Boo, Director of the Vegan Society in England that this Tuesday is 'World Vegan Day' in Westminster. This is a first for England, where a specifically vegan event is organised by a vegan Labour MP with vegan cupcakes! Plus over the course of the week, all four Westminster restaurants will feature a vegan dish on their menus. It's great to hear that the English are also promoting a plant-based diet at the parliamentary level.

Saturday 22 October saw the Lower House return from the Autumn holidays to debate the Euro crisis. Last week I briefly touched on our point of view concerning support for Greece. During the debate I indicated that an end should be brought to irresponsibly mortgaging our futures. Combating this financial crisis must be viewed in relation to other crises, such as the world food crisis, the drinking water crisis, the energy crisis, the biodiversity crisis, the climate crisis and the animal disease crisis. We shouldn't focus on recovering the old situation, but we should be working towards new, sustainable goals. I have also tabled a motion for a referendum about the European Stability Mechanism (ESM). Should the ESM go ahead, this will have far-reaching consequences for our sovereign position within the European Union.

According to the concept that national parliaments are considering, the ESM will be able to ask for unlimited contributions from the member states and shall enjoy legal immunity. The Euro was introduced without consulting the citizens, the European constitution was pushed on the Dutch people against their will, it cannot and should not stand that far-reaching sovereign transference happens without first consulting the people.

Shale gas was a hot topic this week. The Party for the Animals believes that drilling for shale gas should be prohibited everywhere in the Netherlands. My colleague Esther Ouwehand is working on a motion to set this ban in place. The reason we are so against drilling for shale gas is that the risks to public health and safety are unacceptable and it will sacrifice nature for financial gain. Clinging to fossil fuels will also only cause further delay to switching to sustainable energy.

Last Thursday the Lower House addressed the drilling for shale gas issue. Esther had been to a protest earlier that day in The Hague to give encouragement to the protesters. There a coalition of residents' committees and nature and environmental organisations asked Minister Verhagen of Economic Affairs to put a provisional stop to drilling for shale and coal gas. Although those that live in the area and environmental organisations do not believe that drilling should go ahead, many parts of the Netherlands have issued licences to go exploring for unconventional gasses such as shale gas. Definitive permission for drilling has happily not yet been granted. We will continue to fight for a total ban on drilling for shale gas!

See you next week.