Partei für die Tiere arbeiten kräftig an inter­na­ti­o­naler Zusam­me­n­arbeit, in Europa und darüber hinaus


10 März 2021

Die niederländische Partei für die Tiere richtet sich nicht nur auf die Niederlande, und nicht nur auf Tiere. Seit Jahren arbeitet sie an einem weltweiten Netzwerk von Schwesterparteien und Organisationen, die nach positiven Veränderungen, für Tiere, Menschen, Natur und Umwelt streben. Auch im Europäischen Parlament setzt sich die Partei für die Tiere dafür ein, Menschen- und Tierrechte, gesunde Lebensmittel, eine ehrliche und nachhaltige Handelspolitik und den Schutz von Natur und Umwelt, hoch auf die politische Agenda zu bringen und dort zu halten. „Wir haben eine, den gesamten Planeten umfassende, Vision und unsere Themen sind im Kern grenzüberschreitend,“ so Christine Teunissen, Senatorin der Partei für die Tiere. „Internationale Zusammenarbeit ist Notwendigkeit und Inspiration.“

Teilnehmer der Weltkonferenz Eco-Crisis: Turning the Tide.

Den Planeten umfassend: Plan B und die Animal Politics Foundation
Die Partei für die Tiere beschäftigt sich, nach eigenen Angaben, mit einer einzigen Sache: dem Planeten und allen seinen Bewohnern. Wie im Wahlprogramm „Plan B“ zu lesen ist (Verfügbar in Audioversion, Gebärdensprache, Friesisch und Englisch, und in 13 Sprachen als Zusammenfassung) operiert die Partei mit einer, den Planeten umfassenden, Vision, bei der die Interessen von Menschen, Tieren, Natur und Umwelt im Zusammenhang gesehen werden und die Konsequenzen, die unser Handeln hier, auf andere Teile der Welt hat, immer mit einbezogen werden. Und außer in den Niederlanden ist unsere Partei auch international aktiv. 2012 gründete sie die Animal Politics Foundation (APF) mit dem Ziel, die Internationale Bewegung von Menschen, die sich in Politik, Verwaltung und der Gesellschaft für Tier- und Menschenrechte und die Umwelt einsetzen, zu stärken.

„Die APF richtet sich nicht nur auf Menschen, die bereits politisch aktiv sind, sondern will gerade auch ein größere Öffentlichkeit inspirieren“, schreibt die Stiftung auf ihrer Website. Und mit Erfolg: mittlerweile wurden schon 19 Schwesterparteien gegründet. In Portugal. Frankreich, Deutschland, Großbritannien und Australien sitzen bereits Volksvertreter dieser Parteien in lokalen und nationalen Räten und Parlamenten. „Nicht umsonst wird die Partei für die Tiere das erfolgreichste politische Exportprodukt der Niederlande genannt“, so Senatorin Christine Teunissen.

Alle diese Parteien sind unabhängig, teilen aber einige fundamentale Werte und Ideale. Die APF unterstützt sie: indem sie Kontakte knüpft und Wissen und Erfahrung in Workshops, Konferenzen, und Webinars teilt. Für die Europäischen Parlamentswahlen 2019 bündelten elf Parteien für die Tiere in Europa ihre Kräfte in einem gemeinsamen Kampagnevideo. Und mit wöchentlichen Nachrichten und internationalen Blogberichten von Parteichefin Esther Ouwehand, informiert und inspiriert die APF ein wachsendes internationales Publikum.

Vertreter von einer der elf Parteien für die Tiere, mit dem gemeinsamen Manifest für die Europäischen Parlamentswahlen 2019.

Auch, indem Übersetzungen von Filmen, Büchern, dem Parteiprogramm und Vorschlägen der niederländischen Partei für die Tiere zur Verfügung gestellt werden, teilt die Stiftung (online) international relevantes Wissen. So erscheint in kürze eine englische Übersetzung von Esther Ouwehand‘s Buch "Tiere können die Pest bekommen. Und dann?" als E-Book, genau wie zuvor „Der Kanarienvogel in der Kohlenmine“ von Marianne Thieme und Ewald Engelen. Dokumentarfilme wie One Single Planet und #Powerplant sind in mehreren Sprachen untertitelt. Und auch der Vorschlag den Ökozid strafbar zu machen und 150 Vorschläge die Europäische Landwirtschaftspolitik zu verbessern wurden vor kurzem ins Englische übersetzt.

Europa und internationale Solidarität

Europaparlamentarierin Anja Hazekamp (in der Mitte) im Europäischen Parlament.

Im Europäischen Parlament macht sich die Partei für die Tiere ebenfalls für ihre Ideale stark. Die Partei steht der heutigen Europäischen Union kritisch gegenüber, ist aber ausgesprochener Verfechter von internationaler Zusammenarbeit. „Im Moment richtet sich die Europäische Union noch zu sehr auf die Promotion des weltweiten Freihandels und dem Schutz der Interessen großer Konzerne. Verletzliche Werte ziehen in der EU meistens den kürzeren, an erster Stelle stehen die Interessen des großen Geldes,“ so formuliert es das Wahlprogramm. „Mit Freihandelsabkommen, Landwirtschaftssubventionen und der Promotion von Biomasse ist die EU eine der treibenden Kräfte hinter der Klima- und Biodiversitätskrise.“

Die Partei setzt sich für ein anderes, demokratischeres und transparenteres Europa ein, mit einem stärkeren Europäischen Parlament und einer Politik, die Klimagerechtigkeit, regionale Produktion und nachhaltige Landwirtschaft, ehrlichen Handel, Tierrechte und die Verkleinerung unseres ökologischen Fußabdrucks Vorrang gibt. Und mit Erfolg. So wurden die millionenschweren Subventionen für die Züchter von Kampfstieren gestoppt und ist dank PvdD Europaparlamentarierin Anja Hazekamp vor kurzem eine parlamentarische Untersuchung der großflächigen Missstände während Tiertransporten eingeleitet worden. Hazekamp spielt auch eine führende Rolle beim nachhaltiger machen der Europäischen Landwirtschaftspolitik. Außerdem hat die Partei für die Tiere den destruktiven Handelsvertrag mit südamerikanischen Ländern (Mercosur-Deal) zu blockieren gewußt.

Konferenzteilnehmer aus 28 Ländern fordern einen besseren Schutz unserer Natur vor dem brasilianischen Konsulat in Porto, Portugal.

Die Partei für die Tiere entscheidet sich explizit für „internationale Zusammenarbeit mit Menschen, die sich überall auf der Welt für eine lebenswerte Erde einsetzen (...) und für eine ehrliche Verteilung dessen, was der Planet zu bieten hat.“ Internationale Solidarität, Entwicklungshilfe, eine humane und ehrliche Flüchtlingspolitik und das Anpacken der zugrunde liegenden Ursachen von Konflikten, gehören darum genauso zu den Kernpunkten der Partei. „Aufgrund von Klimaveränderungen werden Gebiete unbewohnbar, aufgrund von Biodiversitätsverlust kommt mancherorts die Lebensmittelsicherheit in Gefahr, aufgrund von Umweltverschmutzungen wird der lokale Lebensraum vernichtet und aufgrund von bewaffneten Konflikten sind viele Menschen ihres Lebens nicht sicher. Nicht selten gibt es einen Zusammenhang zwischen diesen Problemen,“ so das Programm der Partei. „Eine gesunde Welt für Tiere ist eine gesunde Welt für Menschen“, sagt auch die Parteivorsitzende Esther Ouwehand. „Dafür setzen wir uns national und international ein.“