Neuseeland bannt Transport lebender Tiere! Parteien für die Tiere weltweit fordern EU zu folgen
Letzte Woche verkündete die Regierung Neuseelands, den Export lebender Tiere auf dem Seeweg beenden zu wollen. Eine historische Entscheidung, die von Tierschutzorganisationen und politischen Parteien für die Tiere rund um den Globus applaudiert wurde. Weltweit fordern Parteien für die Tiere, in einem gemeinsamen Brief, die Europäische Kommission jetzt dazu auf dem Beispiel Neuseelands zu folgen. Im Europäischen Parlament hat MdEP Anja Hazekamp, in den letzten Jahren, intensiv Kampagne für einen solchen Bann in der EU geführt. „Es gibt überwältigende Beweise dafür, dass diese Transporte nichts weniger als die Hölle für die Tiere bedeuten und den europäischen Regularien nicht nachgekommen wird. Wenn man es nicht kontrollieren kann, muss man es verbieten“, so Hazekamp.
In Neuseeland wurde eine Untersuchung der Bedingungen, die das Vieh auf See ertragen muss, ausgeführt, nachdem ein Viehtransportschiff letzten September im ostchinesischen Meer gekentert war. Alle Tiere - fast 6000 junge Kühe - und 42 Seeleute starben. Daraufhin verbot die Regierung zeitweise allen Export von lebenden Vieh, mit dem Vorhaben, den Transport nur dann wieder zu erlauben, wenn die Bedingungen verbessert werden. Trotz intensiver Lobbyarbeit der Exporteure, plant die Regierung jetzt den Handel mit lebenden Tieren komplett zu verbieten und über einen Zeitraum von zwei Jahren ausschleichen zu lassen. „Die Realität ist, dass sobald die Tiere Neuseeland auf dem Seeweg verlassen, wir sehr begrenzten Einfluss darauf haben, wie es den Tieren, bis sie ihr Ziel erreicht haben, geht,“ sagt Neuseelands Landwirtschaftsminister Damien O‘Conner. „Der Kern unseres Beschlusses ist die Aufrechterhaltung des hohen Standards für Tierschutz, für den Neuseeland bekannt ist.“
Debra Ashton, CEO der Tierschutzorganisation SAFE, die für eine Lösung dieses Problems seit Jahren Kampagne führt, war erfreut über die Neuigkeit, betont aber, essentiell sei jetzt, dass andere Länder dem Vorbild Neuseelands folgen. Exporteure von lebenden Tieren suchen bereits nach anderen Ländern. Zum Beispiel Australien, oder Länder wie Rumänien und Spanien in der Europäischen Union. Allerdings: „Es ist ein Handel, dessen Zeit abgelaufen ist, ein Handel den wir schon vor Jahren hätten beenden sollen,“ so Tierarzt und ehemaliger Vorsitzende Tierschutz für das Ministerium der Grundstoffindustrie Dr John Hellstrom.
Europa, worauf wartet ihr?
Die Partei für die Tiere und ihre Schwesterparteien können dem nur zustimmen und erhöhen den Druck auf die EU, damit dem Beispiel gefolgt wird und politische Courage und Mitgefühl gezeigt und gehandelt wird. Denn, obwohl das Europäische Parlament bereits zugestimmt hat, die Transportzeiten zu kürzen und den Transport lebender Tiere in nicht-EU Länder zu verbieten, wenn EU Tierschutzstandards nicht garantiert werden können, scheitert die Europäische Kommission daran zu handeln. „Aber wir halten den Druck für ein Totalverbot des Transports lebender Tiere aufrecht. Die Tiere haben lange genug warten müssen, Zeit zu handeln,“ betont MdEP Anja Hazekamp.
Als Initiatorin und Vizevorsitzende der europäischen parlamentarischen Untersuchungskommission zu Tiertransporten, ist Hazekamp zu europäischen Häfen gereist und hat die Verletzungen der europäischen Regularien aufgezeigt. Letztes Jahr forderte sie das Europäische Parlament und die Kommission auf, Sanktionen zu verhängen, gegen Länder, die die Regeln auf strukturelle Art und Weise verletzen, wie z.B. Rumänien. Früher diesen Monat war sie im spanischen Hafen Catagenas und beobachtete, was mit den Opfern des gestrandeten Viehtransportschiffes Elbeik passierte: Kühe, die wochenlang auf See festsaßen, unter schrecklichen Bedingungen. Und Tierrechtsaktivisten und Parteien für die Tiere aus der ganzen Welt taten sich zusammen in einer online Kampagne und Petition für ein Verbot von Transporten lebender Tiere und einem Wandel hin zu einem nachhaltigen Lebensmittelversorgungssystems.
Letzte Woche schickten achtzehn Parteien für die Rechte von Tieren, der Natur und Umwelt aus Europa und darüber hinaus einen gemeinsam verfassten Brief an die Europakommissare Kyriakides und Wojciechowski, mit der Forderung, sofort Schritte einzuleiten, die sicherstellen, dass Tiere während langer Transporte effektiv geschützt sind und die Transporte aus der EU heraus zu verbieten. „Wir bitten die Europäischen Kommission mit einer Dringlichkeit, die einer solchen Situation, das Leben und den Tod von empfindungsfähigen Wesen betreffend, entspricht, zu handeln. (...) Das Schicksal von Millionen von Leben liegt in ihren Händen.“
Dieser Artikel basiert in Teilen auf The Animal Readers Text und Interview mit Debra Ashton von SAFE.
verknüpfte Organisationen
France
Netherlands
Spain
United Kingdom
Cyprus
Finland
Germany
Portugal
Belgium
Australia
Canada
Ireland
Greece