Weltlog Woche 46 – 2010


19 November 2010

Die letzte Woche stand ganz im Zeichen des unbetäubten, rituellen Schlachtens. Während einer außergewöhnlichen Verfahrensversammlung im Bundestag hat unser wissenschaftliches Büro, die Nicolaas G. Pierson Foundation undercover Bildmaterial von unbetäubtem, rituellen Schlachten gezeigt. Die Partei für die Tiere kämpft seit Jahren dafür, dass Tiere erst betäubt werden, bevor sie rituell geschlachtet werden und die gezeigten Bilder bestätigen diese Forderung nach Betäubung.

In den undercover Aufnahmen kommen internationale Wissenschaftler zu Wort, die für eine Betäubung vor dem Schlachten von Tiere plädieren. Dr. E. Lambooij von der Universität Wageningen war während der Verfahrensanhörung anwesend, und sagte: " Die gezeigten Aufnahmen weichen nicht von der gängigen Praxis in rituellen Schlachthäusern ab, selbst dann nicht, wenn ich angemeldet und als Zeuge sichtbar bin". Die Bilder vom unbetäubten, rituellen Schlachten sind mit verborgener Kamera in verschiedenen Schlachthäusern in den Niederlanden und Belgien aufgenommen worden. Es wird gezeigt, wie Schafe, Ziegen, Rinder, Hühner und Kaninchen ohne vorherige Betäubung geschlachtet werden, indem ihnen die Kehle durchgetrennt wird. Danach werden die Tiere aufgehängt, um auszubluten, wobei sie noch beben und zucken.

Nach heutiger Gesetzgebung ist das unbetäubte Schlachten von Tieren in den Niederlanden verboten, wobei eine Ausnahme gemacht werden kann bei israelischen und islamischen Schlachtmethoden. Die Ausnahme bedeutet, dass in der Praxis Millionen von Tieren die Kehle ohne Betäubung durchgeschnitten wird. Es dauert einige Zeit bevor das Tier stirbt. Aus wissenschaftlichen Untersuchungen geht hervor, dass die Tiere ohne Betäubung sehr viel Angst, Schmerz und Stress ausgesetzt werden. Tierschutzorganisationen in den Niederlanden und Europa sprechen selbst von unzumutbarem Leiden. Die Partei für die Tiere will, dass diese Ausnahmeregelung, die es ermöglicht, Tiere unbetäubt zu schlachten, so schnell wie möglich über ein Gesetzesverbot abgeschafft wird. Ich habe darum einen Initiativgesetzesvorschlag eingereicht, um rituelles, unbetäubtes Schlachten von Tieren in den Niederlanden zu verbieten. Dieser Gesetzesvorschlag wird noch in diesem Jahr an den Bundestag vorgelegt. Es scheint, dass die Mehrheit dafür ist, diese abscheuliche Schlachtmethode zu verbieten. Ich finde, dass die Freiheit zur Ausübung von bestimmten Riten und Traditionen aufhört, wenn dadurch Menschen oder Tiere leiden müssen.

In verschiedenen europäischen Ländern ist das unbetäubte, rituelle Schlachten (bereits) verboten. Und das mit Recht, da es verschiedene gute Möglichkeiten gibt, Tiere vor dem Schlachten zu betäuben und dabei die zugrunde liegenden religiösen Werte in acht zu nehmen, nämlich das Leiden von Tieren zu viel wie möglich zu vermeiden. Diese Betäubungsmethode wird beispielsweise im grossen Stil beim rituellen Schlachten von Schafen in Neuseeland eingesetzt.
Nachfolgend sehen Sie die Bilder vom unbetäubten, rituellen Schlachten in den Niederlanden. Achtung, die Bilder sind schockierend und nicht geeignet für Kinder.

Weiterhin haben wir auch eine E-mailaktion gestartet, um Supermärkte aufzufordern, nicht länger Fleisch von unbetäubt geschlachteten Tieren zu verkaufen. In den Niederlanden ist das Angebot von rituell unbetäubt geschlachtetem Fleisch viel größer als die Nachfrage, hinzu kommt das es man nicht verpflichtet ist, unbetäubt geschlachtetes Fleisch demenstsprechend zu kennzeichnen. Ein Teil des unbetäubt geschlachteten Fleisches liegt deshalb als ganz " normales" Fleisch in den Regalen, neben dem Fleisch von Tieren, die betäubt geschlacht worden sind. Es besteht deshalb das Risiko, dass der Konsument Fleisch von Tieren kauft, die unbetäubt geschlachtet worden sind. Wir hoffen, mit Hilfe der Konsumenten einen grossen Schritt voraus machen zu können, und das Angebot von unbetäubt, rituell geschlachtetem Fleisch drastisch verringern zu können. Um anschliessend ein Totalverbot auf unbetäubtes, rituelles Schlachten in den Niederlanden gesetzlich festlegen lassen zu können. Wir bleiben dran!

Bis nächste Woche!

Marianne

Last week was all about unanaesthetised ritual slaughter. During a special procedural meeting in the Lower House, our scientific office, the Nicolaas G. Pierson Foundation showed undercover images of unanaesthetised ritual slaughter. For years now the Party for the Animals has argued for anaesthesia before animals are ritually slaughtered and these images confirm the need for stupefaction.

International scientists came forward in the undercover recordings to argue for the application of stupefaction during animal slaughter. Dr E. Lambooij, who is attached to the University of Wageningen, was present during the procedural meeting and indicated: "The images shown do not differ from what I saw in the ritual slaughterhouses, even when I announced myself and was visible as a witness." The images of unanaesthetised ritual slaughter were recorded using a hidden camera in different slaughterhouses in the Netherlands and Belgium. They show how sheep, cows, goats, chickens and rabbits are slaughtered without anaesthesia by slitting their throats. Next, the animals are hung up to 'bleed out', where they struggle and kick for a long time afterwards.

According to the current law, the unanaesthetised slaughter of animals is banned in the Netherlands, where an exception can be made for Israeli and Islamic slaughter methods. In practice, the exception means that millions of animals have their throats slit without sedation. It takes a long time for the animal to die. Scientific research has proved that not sedating animals causes severe pain, fear and stress. Animal organisations in the Netherlands and Europe are even speak of unacceptable suffering. The Party for the Animals wants the exception in the law that allows unanaesthetised slaughter to be discontinued as quickly as possible through a statutory ban. I have therefore lodged an initiative legislative proposal to ban unanaesthetised ritual slaughter in the Netherlands. This legislative proposal will be set before the Lower House this year. It seems we have a majority in parliament and so can ban this gruesome method. I believe that the freedom to perform certain rituals and traditions should be curtailed where it causes people or animals to suffer.

Ritual slaughter has already been banned in various European countries. This state of affairs is just, because there are many proper ways to stupefy animals before slaughter that agree with the values behind both religions, which are that animals should suffer as little as possible. This stupefaction is already applied on a large scale to the ritual slaughter of sheep in New Zealand.

Below are some images of unanaesthetised ritual slaughter in the Netherlands. Please note that the images are shocking and are not appropriate for children.

We have also started an e-mail campaign asking supermarkets to stop selling meat produced by unanaesthetised slaughter. In the Netherlands, the supply of meat from ritually slaughtered animals is currently much greater than the demand therefore. Plus, it is not mandatory to label ritually slaughtered meat. A portion of this unanaesthetised meat therefore winds up as "ordinary" meat in the supermarket or is exported. The consumer then faces the risk of buying meat that has been killed without sedation. We hope, with consumer's help, to make a huge step forward and to drastically reduce the supply of unanaesthetised, ritually slaughtered meat. After that, we hope to establish a complete ban on unanaesthetised ritual slaughter in the Netherlands in the law. To be continued!

See you next week!

Marianne