Weltlog Woche 39 – 2014


22 September 2014

Wir haben eine wichtige Woche hinter uns! Am Dienstag, den 16 September fand in den Niederlanden der sogenannte Prinsjesdag statt, ein Tag an dem das Kabinett seine Pläne für das nächste Jahr veröffentlicht. Anschließend finden allgemeine politische Aktivitäten statt, u.a. wird der Staatshaushalt im Bundestag besprochen.

Jedes Jahr am Prinsjesdag geben meine Kollegin Esther Ouwehand und ich ein Statement in Richtung Kabinett mit unseren Outfits ab. Esther rief mit ihrem Kleid dazu auf, die grausame Walfisch und Delphinjagd endlich zu beenden. Auf ihrem Kleid der Eko Marke ArmedAngels war eine blutbeschmierte Harpune und eine Delphinflosse in rotem Wasser aufgestickt. ‘Stop the killings!’, war auf der Vorderseite zu lesen. Der Stickentwurf stammt von Maria Tiqwah von Eldik. Aufgestickt wurden diese durch Janny Slik. Die Abbildungen zeigen einen Ausschnitt der jährlich wiederkehrenden Abschlachtungen von hunderten Delfinen in de Buchten von Japan und auf den Färörinseln. Wie Sie in meinem letzten Weltblog lesen konnten, werden die Niederlande endlich eine Faust gegen die Walfischjagd und Delfinschlachtungen machen, aber wir können noch so viel mehr tun.

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Ich trug dieses Jahr ein, durch Erny van Reijmersdal entworfenes Kleid mit 100-Euroscheinen als Statement gegen Greenwashing. Die Scheine symbolisieren die finanziellen Ansprüche, die das Kabinett erneut als höchste Priorität ansieht. Die grüne Stola und Hut formten das Symbol des greenwashing: mit grünen Worten wird eine berechnende und naturunfreundliche Politik verschleiert. Das Kabinett trifft vor allem Entscheidungen, die finanziellen Vorteilen dienen, wohingegen die Ambitionen für Tier, Natur und Umwelt nicht wahrgemacht werden. Wir hören wohl immer wieder grüne Worte, aber es bleibt bei Worten, eine grüne Farbschicht. Pures Greenwashing!

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Wer jetzt lebt, der muss jetzt sorgen: das ist die kurzsichtige Version des Kabinetts. Für eine Welt, die so konsumiert, wie wir es tun, benötigen wir 4 Erdkugeln. Greenwashbegriffe, wie grünes Wachstum und nachhaltiger Übergang können die Wirklichkeit nicht beschönigen. Die meisten Parteien können sich keine Welt ohne Wachstum und Schuld mehr vorstellen. Aber unendlicher ökonomischer Wachstum auf einem endlichen Planeten ist schlicht und ergreifend nicht möglich. Wir müssen aus diesem Teufelskreis von ökonomischen Wachstum, Schuld und Kaufzucht ausbrechen.

Es gibt glücklicherweise auch gute Nachrichten zu vermelden: Während der allgemeinen politischen Ansprachen stellten wir den Antrag an das Kabinett, das dieses einen langfristig durchführbaren Plan zur Klima und Umweltpolitik vorlegen muss. Dieser Antrag ist glücklicherweise durch eine Bundestagsmehrheit unterstützt worden.

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Zum Schluss möchte ich Ihnen nachfolgendes nicht vorenthalten. Anfang September habe ich über die beeindruckende Rede des australischen Tierschützers Philip Wollen berichtet, welche er am 6. September vor unseren Mitgliedern hielt. Sind Sie neugierig? Schauen Sie sich hier seine Rede an.

Bis nächste Woche!

Marianne

This was an important week! On Tuesday 16 September, it was Budget Day in the Netherlands, the day on which the Cabinet announces its plans for the year ahead. After that, the Parliamentary Debate on the Speech from the Throne was held, dealing with the National Budget in the Lower House.

Every year on Budget Day, my colleague Esther Ouwehand and I wear outfits as statements to the Cabinet. With her dress, Esther called to stop the gruesome whaling and dolphin slaughter. Her dress, of the eco brand ArmedAngels, had embroideries of a bloodstained harpoon and a dolphin fin in red water. On the front, it read ‘Stop the killings!’. The embroideries are designs of Maria Tiqwah van Eldik. The images were embroidered onto the dress by Janny Slik. The images show a glimpse of what happens in the bays of Japan and the Faroe Islands, where hundreds of dolphins are slaughtered every year. As you may have read in my previous Worldlog, the Netherlands are finally beginning to take a stand against whaling and dolphin slaughter, but that stand could be much stronger!


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I myself wore a dress designed by Erny van Reijmersdal this year, with 100 euro notes as statement against greenwashing. The notes symbolise the financial interests the Cabinet has given top priority to again. The green stole and hat symbolise greenwashing: using green words to camouflage a cold and nature-unfriendly policy. The Cabinet takes measures particularly to serve financial interests, whereas ambitions for animals, nature and the environment are not realised. We keep hearing green words, but no more than that; a lick of green paint. Pure greenwashing.

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We’ll deal with that when we get there: that is the short-term vision of the Cabinet. We need 4 globes for a world that consumes as we do. Greenwash concepts such as Green Growth and Sustainable Transition cannot disguise reality. Most parties can no longer imagine a world without growth and debts. But it is simply impossible to have infinite economic growth on a finite planet. We will have to break the vicious circle of economic growth, debts and squandermania.

Fortunately, there is also good news to report: during the Parliamentary Debate on the Speech from the Throne, we tabled a motion to call upon the Cabinet to come up with a long-term vision on climate and environmental policies. The motion was supported by a majority of the House!

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To conclude, there is something I wish to share with you. I told you early September about an impressive talk by Philip Wollen, an Australian animal protectionist. He spoke before our members in Dutch Parliament on 6 September. Do you want to know more? Look at his speech here.

Until next week!

Marianne