Weltlog Woche 16 – 2015

Letzte Woche fand die alljährliche „Staat der Union“ Debatte statt. Bei dieser Debatte besprechen niederländische Abgeordnete der zweiten Kammer des Parlaments und Mitglieder des Europaparlaments den Stand der Dinge in der EU mit unserem Ministerpräsidenten Mark Rutte. Dieses Mal, verstärkt durch unsere Europaparlamentarierin Anja Hazekamp, haben wir erneut betont, wie wichtig die Beendigung der TTIP-Verhandlungen sind. In meinem Worldlog von vor zwei Wochen habe ich das Thema TTIP ausgiebig behandelt.

Mit Freihandelsabkommen, wie dem TTIP, setzt Brüssel die Demokratie innerhalb der EU immer weiter unter Druck. Durch das Eingehen von Verpflichtungen, die durch den Abschluss von Freihandelsabkommen wie dem TTIP enstehen, wird die Demokratie in Europa immer weiter untergraben. Der Bürger hat immer weniger zu sagen. Wo wir früher noch selbst entscheiden konnten, wie wichtige Werte, wie Menschenrechte, Umwelt- und Tierschutz, in unserer Gesetzgebung Form gegeben werden, haben wir das jetzt völlig aus der Hand gegeben, in die Hände von Brüssel. Und mit TTIP wird das Mantra „das darf nicht von Brüssel“ bald zum „das darf nicht von Washington“.

Europäische und amerikanische Diplomaten können neue Gesetzentwürfe unter TTIP schon im Voraus verwerfen, noch bevor sie den europäischen Mitgliedstaaten und Parlamenten vorgelegt werden. Nachdem Befugnisse an Brüssel übertragen wurden, sorgt TTIP im Grunde für eine große Machtübergabe an die Vereinigten Staaten.

Ich mache mir ernsthaft Sorgen über Freihandelsabkommen mit zum Beispiel den USA, weil Europa damit die Kontrolle verliert über die Klimapolitik, gentechnische Veränderungen bei Pflanzen und Tieren, Pestizidgebrauch und allem was umstritten ist, aber womit in den USA Geld verdient wird.

In den Niederlanden sterben jährlich etwa 50 Menschen an einem resistentem Schimmelpilz. Jetzt belegt eine Studie der Radboud UMC (Niederländisches Universitäres Medizinisches Zentrum in Nijmegen), dass die Resistenz des Schimmels durch den Einsatz von Anti-Schimmelmitteln in der Landwirtschaft, aber auch in der Produktion von Seifen, Desinfektionsmitteln und Farben, verursacht wird. Diese Anti-Schimmelmittel beinhalten in der Regel große Mengen Gift. Diese Nachricht verdeutlicht mal wieder den schlechten Einfluss von Pestiziden auf unsere Gesundheit.

In einem Bericht einer staatlichen Diskussionsrunde in den USA, wird Amerikanern empfohlen weniger Fleisch zu konsumieren, weil eine vegane Ernährung das Beste für unseren Planet sein soll. Die Fleischindustrie fühlt sich bedroht und versucht die Empfehlung zu diskreditieren…

Drei Monate lang wurde in vier niederländischen Ministerien jeden Montag weniger Fleisch gegessen. Dieses Experiment zeigte, dass die Ministerien mit ihren Meat Less Mondays in drei Monaten eine Million Liter Wasser gespart haben! Aufgrund des großen Erfolges haben die Ministerien und die Caterer beschlossen die Meat Less Mondays auf unbestimmte Zeit zu verlängern. Das sind doch mal gute Nachrichten! Hoffentlich folgen weitere Ministerien diesem guten Beispiel.

Gute Nachrichten auch aus Großbritannien. Unsere Schwesterpartei the Animal Welfare Party wird an den Parlamentswahlen am 7. Mai teilnehmen. Ich wünsche viel Erfolg!

Gruß, Marianne

Last week, the annual ‘State of the Union’ debate was held. In this debate, Dutch members of the Lower House as well as Euro MPs discuss the state of affairs in the EU with our prime minister, Mark Rutte. This time, strengthened by our EU colleague Anja Hazekamp in the debate, we again stressed how important it is to stop the TTIP negotiations. In my Worldlog of two weeks ago, I already discussed TTIP extensively.

With free trade agreements such as TTIP, Brussels puts democracy under pressure within the EU. Democracy in Europe will be eroded even more due to the obligations that arise by entering into free trade agreements such as TTIP. Citizens have increasingly less to say. Whereas, before, we could determine ourselves how we implemented important values such as human rights, environmental protection and animal welfare in our legislation, we have now turned that over completely to Brussels. And with TTIP, the mantra of “Brussels doesn’t allow that” will later become “Washington doesn’t allow that”.

Under TTIP, European and American diplomats will be able to smash new legislative proposals even before they are presented to European member states and parliaments. After having turned over powers to Brussels, TTIP in fact means a substantial power transfer to the United States.

I am seriously concerned about free trade agreements with e.g. the US, because it means Europe would lose its grip on climate policy, cloned meat, genetically engineered plants and animals, agrotoxics and everything that is controversial, but with which money is made in the US.

In the Netherlands, approximately 50 people die of resistant fungi each year. Research of the Radboud UMC (Netherlands University Medical Centre in Nijmegen) has recently shown that fungi resistance is caused by the use of fungicides in agriculture and horticulture, but also in soap, disinfectants and paint. These fungicides usually contain a lot of toxics. This news again shows the impact toxics have on our health.

In a report of a federal panel from the US, Americans are advised to eat less meat, since a vegan diet would be best for our planet. The meat industry feels threatened and does its best to undercut the advice …

For three months, less meat was eaten on Mondays at four Dutch ministries. The experiment has shown that, with their Meat Less Mondays, the ministries saved a million litres of water in three months! Due to great success, the ministries and caterers have decided to prolong the Meat Less Mondays for an indefinite period of time. Now that’s good news! Hopefully, more ministries will take this good example.

Good news from the United Kingdom. Our sister party the Animal Welfare Party will participate in the national elections on 7 May next. I wish them all the best!

Regards, Marianne