Helfen Sie mit zu verhindern, dass Stierkämpfe zum UNESCO-Welt­kul­tu­rerbe werden


6 Oktober 2020

Stierkämpfe verherrlichen Missbrauch, Gewalt und Tierquälerei und sollten daher nicht in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen werden. Das gab Anja Hazekamp kürzlich in einem gemeinsamen Brief an die UNESCO-Direktorin Audrey Azoulay und 60 weitere Abgeordnete bekannt. Hazekamp appelliert an die Bürger auf der ganzen Welt, die UNESCO wissen zu lassen, dass Stierkämpfe nicht geschützt, sondern abgeschafft werden sollten.

Anja Hazekamp läuft zusammen mit Vertretern der spanischen und portugiesischen Partei für die Tiere 2018 an der Spitze der Demonstration gegen Stierkämpfe in Madrid.

Am 7. Juni stellte die Internationale Vereinigung für Stierkämpfe einen Antrag, Stierkampf als ‘kulturelles Erbe, das dringend geschützt werden muss‘ zu brandmarken. In diesem Monat wird die UNESCO über diesen Antrag beraten. „Die einzigen, die dringenden Schutz benötigen, sind die Bullen, die während dieser barbarischen Aktivität geschlachtet werden“, sagte Anja Hazekamp.

Laut Hazekamp stehen Stierkämpfe im Widerspruch zu den UNESCO-Werten. „Die Aufgabe der UNESCO ist es, Frieden durch internationale Zusammenarbeit, Bildung und Kultur zu schaffen. Ausgehend von der intellektuellen und moralischen Solidarität der Menschheit. Diese Solidarität muss für jedes lebende Wesen gelten“, schreiben die Europaabgeordneten. „Die bizarre Forderung Stierkämpfe zu akzeptieren, würde ein Signal abgeben, dass Gewalt und Grausamkeit akzeptabel sind, wenn sie von einer Gruppe von Individuen als Kultur eingestuft werden.“

Jedes Jahr sterben Tausende von Bullen bei Stierkämpfen in Mexiko, Kolumbien, Peru, Ecuador, Spanien, Portugal und Frankreich. Die speziell hierfür gezüchteten Bullen haben keine Chance gegen den Matador, weil sie, unter Ausschluss der Öffentlichkeit geschwächt und gefoltert werden. Zur Vorbereitung auf einen ‘Kampf’ werden die Bullen tagelang ohne Essen und Trinken im Dunkeln eingesperrt. Kurz bevor sie in die Arena entlassen werden, werden sie auf Kopf und Nieren geschlagen, sie bekommen Vaseline in die Augen gerieben, Watte in die Nase und werden an Hoden und Hufen gepeinigt. Die Partei für die Tiere und deren Schwesterparteien weltweit, sowie die Mehrheit der Einwohner Spaniens, sind der Meinung, dass es höchste Zeit ist, diese Grausamkeiten ein für alle Mal zu beenden.

Helfen Sie mit Stierkämpfe endgültig zu stoppen!
Auch Sie können verhindern, dass Stierkämpfe als kulturelles Erbe anerkannt werden: Senden Sie so schnell wie möglich eine freundliche E-Mail an die UNESCO oder senden Sie ihnen eine Nachricht über Facebook, Instagram oder Twitter. Noch diese Monat prüft die UNESCO den Antrag des Stierkampfvereins. Lassen Sie uns ihnen helfen, die richtige Wahl zu treffen!

Europäische Subventionen für die Zucht von Kampfbullen

Anja Hazekamp während der Massendemonstration gegen Stierkampf 2018 in Madrid.

Als Europaabgeordnete kämpft Hazekamp seit langem gegen Stierkämpfe. 2015, 2016 und 2018 führte sie zusammen mit der spanischen und portugiesischen Partei für die Tiere Massenproteste gegen Stierkämpfe in Madrid an. Hazekamp reichte auch einen Antrag ein, um die EU-Subventionen für die Zucht von Kampfbullen zu stoppen, über die das Europäische Parlament in Kürze abstimmen wird. Es wird geschätzt, dass derzeit jährlich EU-Subventionen in Millionenhöhe für die Kampfbullenzucht gezahlt werden.

Bereits 2015 hat das Europäische Parlament einen Vorschlag angenommen, um Züchter von Kampfbullen von den europäischen Agrarsubventionen auszuschließen. Die Europäische Kommission – das ausführende EU-Organ, welches für die Umsetzung des Antrags zuständig ist - behauptet jedoch weiterhin, dass es nach den derzeitigen Agrarvorschriften keine Möglichkeit gibt, zu verhindern, dass das Geld der europäischen Steuerzahler bei den Stierkämpfen landet.

„Es ist nun an der Europäischen Kommission, die Regeln so anzupassen, dass kein Cent im Stierkampf landet. Stierkampf ist reine Tierquälerei, die bei vielen Menschen Widerstand hervorruft. Es ist unakzeptabel, dass Menschen aus ganz Europa unwissentlich dazu beitragen“, sagte Anja Hazekamp.