Esther's Blog: Action, Action, Action!


1 Dezember 2021

In diesem Monat feiern wir das 15-jährige Bestehen der Partei für die Tiere im niederländischen Parlament. Am 22. November 2006 wurde weltweit zum ersten Mal eine Partei für die Tiere in ein nationales Parlament gewählt. Wir wurden zu Weltnachrichten. Seitdem haben wir viele Erfolge erzielt und 20 Schwesterparteien in der ganzen Welt dazu gewonnen. Zusammen vertreten sie mehr als 180 Personen in lokalen, nationalen und regionalen Parlamenten! Und diese Zahl wächst weiter. Wir sind dabei, eine einzigartige internationale politische Bewegung aufzubauen, die sich nicht auf die Interessen des westlichen Menschen und seines Geldes konzentriert, sondern auf die Interessen der Schwächsten: Tiere, Natur und Umwelt. Wir haben eine grundlegend andere Vision: Ökozentrik statt Egozentrik. Denn dies dient auch den wichtigsten menschlichen Interessen: unserer Gesundheit und der Zukunft unserer Kinder.

Um dies zu feiern, habe ich alle politischen Parteien im Parlament mit leckerem veganen und biologischen Kuchen verwöhnt. Schließlich ist die (nahe) Zukunft pflanzlich!

Veganer Kuchen wird durch Esther im niederländischen Parlament ausgeteilt.

Apropos Veganismus: Ich habe diesen Monat einen Veganerpreis für das beste Buch gewonnen. Eine große Ehre! Wir befinden uns wieder in einem Lockdown, und es ist wichtig, immer wieder darauf aufmerksam zu machen, wie diese Misere begonnen hat: weil der Mensch die Tiere nicht in Ruhe gelassen hat. Dadurch konnte sich ein Virus (COVID-19) vom Tier auf den Menschen übertragen, unter dessen Folgen wir alle leiden. Und genau darüber und über die tickende Zeitbombe, die unsere eigene Viehwirtschaft ist, habe ich ein Buch geschrieben: Tiere können die Pest kriegen. Und dann? Es ist schön zu sehen, dass so viele Menschen das Buch schätzen!

Erfolge
In jedem Blog konnte ich neue Erfolge mit Euch teilen. Und zum Glück auch in heutigen. So wird es auch in diesem Jahr wieder ein nationales Feuerwerkverbot geben, genau das, was die Partei für die Tiere gefordert hat. Das Verbot steht jetzt im Zusammenhang mit der Corona-Politik und ist daher nur vorübergehend, aber wenn es nach uns geht, wird es ein dauerhaftes Verbot werden. Erfreulicherweise will 62 % der niederländischen Bevölkerung das auch. Ein Verbot von Feuerwerkskörpern entlastet das Pflegepersonal und ist besser für unsere Gesundheit, die Umwelt und die Tiere. Außerdem haben wir in diesem Monat dafür gesorgt, dass die Niederlande Bonaire dabei helfen werden, seine Korallen besser zu schützen.

Kürzlich kündigte einer der größten Webshops in den Niederlanden und Belgien an, dass er den Verkauf von Känguruprodukten einstellen werde. Ein wichtiger Schritt. Gemeinsam mit unserer australischen Schwesterpartei Animal Justice Party macht die Partei für die Tiere seit Jahren auf die grausame Kängurujagd wegen ihres Fells und Fleisches aufmerksam. Kängurubabys (joeys) werden gegen Autos totgeprügelt, geköpft oder sich selbst überlassen, nachdem ihre Mutter erschossen wurde. Die EU ist der größte Importeur von Kängurufleisch und -leder. In diesem Monat haben wir erneut dringend dazu aufgerufen, die Einfuhr von Känguruprodukten zu stoppen.

Partei für die Tiere Europarlamentarierin Anja Hazekamp plädiert gemeinsam mit ihrer Kollegin Caroline Roose für ein Jagdverbot auf den Makohai.

Auch international sind wir auf dem richtigen Weg. Unter anderem dank der Bemühungen der Partei für die Tiere hat die Europäische Union internationalen Schutzmaßnahmen für den Makohai zugestimmt. Diese, vom Aussterben bedrohte Haiart, darf in den nächsten zwei Jahren nicht gejagt werden. Natürlich werden wir dafür kämpfen, dass dieses Verbot für immer bestehen bleibt.

Unsere junge Schwesterpartei in Dänemark, Veganerpartiet, hat ihre ersten Wahlen erfolgreich hinter sich gebracht. Sie waren nur 40 Stimmen von ihrem ersten Sitz entfernt. In einigen Gemeinden haben sie die Christdemokraten und die Liberalen besiegt, die bereits über Sitze auf nationaler Ebene verfügen. Das ist ein gutes Zeichen für die nächsten Wahlen und damit für Tiere, Natur und Umwelt!

Auch unsere Schwesterpartei in Frankreich, Parti Animaliste, übt Druck auf die Regierung aus, damit diese die Tiere besser schützt. Dank der Bemühungen der Parti Animaliste und anderer Tierschutzorganisationen, hat die Regierung von Präsident Emmanuel Macron diesen Monat ein neues Tierschutzgesetz verabschiedet, welches der Pelzindustrie und den Einsatz von Wildtieren zur Unterhaltung in Zirkussen und Delfinarien ein Ende setzt. Unsere französische Schwesterpartei wird sich weiterhin für ein Verbot anderer Formen des Tierleidens, wie der Jagd und der Massentierhaltung, einsetzen.

Zusammen Klimabewegung beschleunigen

Partei für die Tiere beim grossen Klimamarsch in Amsterdam.

Es ist die größte Herausforderung für unsere Generation: die Erde für künftige Generationen lebenswert zu erhalten. 1,5 °C bedeuten buchstäblich den Unterschied zwischen einer bewohnbaren und einer unbewohnbaren Erde. Gemeinsam mit Schwesterparteien, Organisationen und Bürgern in der ganzen Welt üben wir Druck aus, damit wirklich etwas geschieht. In diesem Monat sind wir zum Beispiel massenhaft auf die Straße gegangen, um von den Regierungen einen besseren Schutz unseres Planeten und all seiner Bewohner zu fordern. In den Niederlanden hat der oberste Rechtsberater der Regierung empfohlen, das bestehende Klimagesetz erheblich zu verschärfen. Wir haben sofort unser eigenes Klimagesetz (Klimaatwet 1.5) offiziell eingereicht. Wenn unser Gesetz vom Parlament angenommen wird, sind die Niederlande verpflichtet, bereits 2030 klimaneutral zu sein, um alles zu tun, um die Erwärmung auf höchstens 1,5°C zu begrenzen!

Eine der Hauptursachen für den Klimawandel und die Zerstörung der Natur ist die Viehwirtschaft. Fleisch auf einem Klimagipfel zu servieren ist daher so, als würde man Zigaretten auf einer Konferenz über Lungenkrebs präsentieren: absurd. Genau darum müssen wir jetzt auf einen Übergang zu einem stärker pflanzlich geprägten, regionalen und ökologischen Ernährungssystem hinarbeiten. Je länger wir warten, desto teurer wird es werden. In Glasgow haben wir auf diese Tatsache aufmerksam gemacht und die Organisatoren des Klimagipfels aufgefordert, die Verpflegung auf pflanzlicher Basis in Zukunft zum Standard zu machen.

Zum Glück setzt sich die Erkenntnis durch, dass tierische Produkte eine Katastrophe für unsere Gesundheit, die Natur und das Klima bedeuten. So hat beispielsweise der Stadtrat von Helsinki (Finnland) kürzlich beschlossen, kein Fleisch und keine Kuhmilch mehr zu servieren. Stattdessen hat sich Helsiniki für fair trade, klimafreundliche und pflanzliche Lebensmittelprodukte entschieden.

Dieses Jahrzehnt ist das entscheidende Jahrzehnt, in dem die politischen Führer beweisen müssen, dass sie es ernst meinen. Noch haben wir die Chance, das Ruder herumzureißen und unseren Kindern und Enkeln eine gesunde, lebenswerte und schönere Erde zu hinterlassen. Wir müssen diese Chance mit beiden Händen ergreifen! Action, Action, Action!

Esther Ouwehand
Parteivorsitzende der niederländischen Partei für die Tiere