Weltlog Woche 49 – 2011


9 Dezember 2011

In dieser Woche haben wir die Aktion ‘wachsender Widerstand’ ins Leben gerufen, um in Kürze einen Protestwald gegen das neue Naturgesetz anzulegen. Der Wald ist ein Symbol für den wachsenden Widerstand unter den niederländischen Bürgern gegen das desaströse Naturgesetz, welches Staatsekretär Bleker einreichen möchte.

Das neue Naturgesetz soll drei bestehende Naturgesetze ersetzen. Aber dieses neue Gesetz bedeutet einen totalen Abbruch des Naturschutzes, in den man jahrelang investiert hat. Es droht sich eine Naturkatastrophe von unbekanntem Ausmaß in den Niederlanden zu vollziehen, wenn das neue Naturgesetz Anfang 2012 im Bundestag angenommen wird. Achtzig Tier- und hundert Pflanzenarten verlieren dann ihren Schutzstatus. Und Ausnahmetierarten werden lediglich noch geschützt, wenn bewiesen ist, dass sie auch irgendwo anders in Europa bedroht sind. Die Niederlande machen sich international einfach lächerlich mit einem Naturgesetz, welches sich nicht an internationale Abkommen hält. Die IUCN ( die internationale Naturschutzorganisation) hat sich bereits sehr kritisch über den Umgang mit der Natur unter Bleker geäußert.

Es wird auch kein Verband mehr gelegt zwischen Naturgebieten, in denen Tieren mehr Raum zugesprochen war und eine ökologische Hauptstruktur kommt auch nicht mehr vor. Wenn der Staatsekretär die ökologische Hauptstruktur nicht verwirklichen will, dann werden wir als Tier – und Naturschützer dies wohl selbst tun müssen. Wir haben diese Woche deshalb auch alle Holländer dazu aufgerufen, einen oder mehrere Bäume für 5 € pro Stück zu kaufen und zum Baumpflanztag in der Provinz Utrecht zu kommen, um den Baum zu pflanzen. Mehr als 4000 Menschen haben bereits einen oder mehrere Bäume gekauft als Zeichen des Protestes gegen das neue Naturgesetz von Staatssekretär Bleker. Glücklicherweise scheint der ‚wachsende Widerstandsbaum’ zum Weihnachtsbaum von diesem Jahr zu werden!

Diese Woche haben wir während einer Eurotopdebatte Kollegen anderer Parteien gefragt, ob sie einmal ganz Ohr für die Bevölkerung sein wollen, über die schleichende Unentschlossenheit niederländischer und europäischer Politiker rund um die Eurokrise. Ich habe in meinem Debattenbeitrag eine besorgte Mail eines Mitbürgers, Geert Kimpen, vorgelesen. Und viele positive Reaktionen empfangen! Wir sind der Meinung , dass ein Land, welches diese Münze abschafft, seine Natur nicht schützt, sein Bildungssystem nicht in Ordnung hat, seine Kultur kaputt spart, dass so ein Land sich selbst abschafft. Nicht das Gesetz des Stärkeren sollte im Vordergrund stehen: dem Schwächsten gebührt der Schutz. Diesen Aufruf haben wir diese Woche auch auf Seite 1 und 2 der niederländischen Tageszeitung Metro gemacht. Mit Hilfe eines großzügigen Spenders haben wir diese beiden Seiten komplett kaufen können, um unsere Sorgen mit 1,5 Millionen Lesern teilen zu können. Die Reaktionen auf diese Aktion waren herzerwärmend.

Viele Menschen in den Niederlanden regierten geschockt auf die Neuigkeit, dass die japanische Regierung 2,3 Milliarden Yen, abstammend aus einem Notfonds für Tsunamiopfer, ausgibt, um den Walfischfang zu stimulieren. Ich hoffe wirklich, dass japanische Tierschutzorganisationen und Naturschützer dies verhindern können. Glücklicherweise haben achtzehn Organisationen in einem Brief an den japanischen Premier gegen diese Form van Missbrauch von Unterstützungsgeldern protestiert.

Schlimme Nachrichten aus Italien. Italienische Polizisten haben einen Transport mit lebenden Nerzen in erbärmlichen Zustand gestoppt, welcher aus den Niederlanden für Griechenland bestimmt war. Die Bilder können Sie hier anschauen, der Text ist italienisch, aber ich denke, die Bilder sprechen ihre eigene Sprache und machen wieder einmal deutlich, dass die Nerzzucht so schnell wie möglich verboten werden muss.

Nächsten Dienstag finden die Debatte über den Gesetzesvorschlag zum Verbot des rituellen, unbetäubten Schlachtens statt. PiepVandaag, die Internetgemeinschaft von Menschen, die sich für Tier, Natur und Umwelt stark machen, haben letzte Woche Dienstag noch ein Unterschriftenpaket mit 67.834 Unterschriften an den Bundesrat übergeben, um die Senatoren von der Wichtigkeit eines Verbotes des unbetäubten, rituellen Schlachtens in den Niederlanden zu überzeugen. Einer der Unterschriftenträger ist ein jüdischer Tierarzt, Sohn eines koscheren Metzgers, der davon überzeugt ist, dass das unnötige Leiden eines Tieres, welches durch das unbetäubte Schlachten verursacht wird, unmittelbar verboten werden muss.

Ein Tier sollte nicht darunter zu leiden haben, welchen Glauben sein Schlachter anhängt. Ebenso wenig wie der Glaube des Politikers, welcher dessen Schicksal bestimmt, wenn es darum geht, betäubt oder unbetäubt sterben zu müssen. Für mehr Informationen kann man den Film ‘If this is Kosher’ von dem Juden Joodse Jonathan Safran Foer anschauen ( aus dem Buch ‘Tiere essen’).

Es wird ein spannender Tag, nächsten Dienstag, den ich kaum erwarten kann. Der Tag beginnt um 10.15 Uhr und kann bis 02.00 Uhr nachts gehen. Mehr darüber erfahren Sie im Worldlog nächste Woche.

Viele Grüße Marianne

Wij hebben deze week de actie ‘Groeiend Verzet’ op poten gezet om op korte termijn een protestbos tegen de nieuwe Wet Natuur aan te leggen. Dit bos staat symbool voor het groeiend verzet onder Nederlandse burgers tegen de desastreuze Natuurwet die staatssecretaris Blekers wil indienen.

This week we launched the 'Growing Resistance' movement whereby we use a 'protest forest' to protest against the new Nature Act. This forest is a symbol of Dutch citizen's growing resistance against this disastrous Nature Act that State Secretary Bleker wishes to introduce.

The new Nature Act is meant to replace the Netherlands' three existing nature acts, but this new act first means breaking down the nature policy in which the Netherlands' has invested for years. If the Lower House accepts the new Nature Act at the start of 2012, the Netherlands will be threatened with a natural disaster of unprecedented scale. Eighty animal and one hundred plant species will lose their protected status. Particular animal species will only be protected if their existence is endangered elsewhere in Europe. The Netherlands is simply cutting a sorry figure on the international stage with a nature act that does not align with international treaties. The IUCN (The International Union for Conservation of Nature) has already expressed their harsh criticism for Bleker's nature policy.

The policy will no longer allow for links between nature reserves that give animals space and the National Ecological Network (NEN) will not be created. If the State Secretary does not want to complete the National Ecological Network (NEN) then we as animal and nature protectionists will have to create it ourselves. This week we also called on all Dutch citizens to buy one or more trees at €5 a piece and to go to the tree planting day in the Province of Utrecht to plant a tree. More than 4,000 people have bought one or several trees as a protest against State Secretary Bleker's new nature act. Luckily it appears the Growing Resistance tree will grow to become this year's Christmas tree!

This week, during the debate on the Euro Summit, I called on colleagues from other parties to keep an open ear to the people regarding Dutch and European politicians' lingering indecision regarding the Euro crisis. As part of my contribution to the debate, I read out an e-mail from a concerned citizen called Geert Kimpen. I've received lots of positive reactions! Our idea is that a land that gets rid of its currency, that does not protect its nature, that doesn't have its education system under control and that economises on its own culture, is working towards its own destruction. We should not be focusing on how might makes right; we should be working to protect the interests of our weakest. We also printed this on pages 1 and 2 of the Dutch daily publication called 'Metro'. With help from our generous sponsor, we bought both pages in their entirety to share our concerns with 1.5 million readers. The reactions to this action warmed our hearts too.

Many people in the Netherlands react with shock to the news that the Japanese government has spent 2.3 billion Yen, taken from the emergency fund for tsunami victims, on stimulating whale hunting. I hope that Japanese animal welfare and environmental organisations can prevent this. Happily, eighteen organisations have sent a protest letter to the Japanese prime minister against this form of fund money abuse!

Heave news from Italy. Italian police have stopped a transport of mink living in deplorable conditions that originated from the Netherlands on its way to Greece. The images are available for viewing here. The text is in Italian, but the images speak for themselves and clearly show that a ban on breeding mink needs to be introduced as quickly as possible.

This coming Tuesday is the debate on the legislative proposal to ban ritual slaughter. Last Tuesday, PiepVandaag, the Internet community of people that fight for animals, nature and the environment handed over 67,834 signatures to the Upper House to convince the senators of the importance of banning unanaesthetised slaughter in the Netherlands. One of the submitters is a Jewish veterinarian, son of a Kosher butcher, who is convinced of the fact that unanaesthetised slaughter causes unnecessary animal suffering and must be stopped. It should not make any difference to the animal what religion their butcher is. It is similarly unimportant what beliefs politicians hold when dealing with the unanaesthetised slaughter issue. For further information watching the short film ‘If This Is Kosher' by Jewish writer Jonathan Safran Foer, author of 'Eating Animals'.

Tuesday will be an exciting day, one I am looking forward to! The day starts at 10:15, and will go through to 02:00 in the morning. Read more about it next week's Worldlog.

Greetings, Marianne