Weltlog Woche 35 – 2011


2 September 2011

Bei dem niederländische Aktualitätenprogramm EenVandaag habe ich diesen Sommer ein Praktikum absolviert. Ich bin für einen Tag in die Haut eines Journalisten geschlüpft und habe eine Sendung über den gesellschaftlichen Brennpunkt Megaställe gemacht. Der Staatssekretär des Landwirtschaftministerium hat über das Internet einen `Dialog` mit Mitbürgern ins Leben gerufen, über den Wunsch nach Megaställen, allerdings geben die Bürger an, dass sie sich nicht gehört fühlen in dieser Diskussion. Das war für mich ein Grund, um mich während meines Sommerpraktikums in diesen Dialog (oder besser gesagt Monolog) zu vertiefen. Sind Sie neugierig geworden? Hier können Sie es noch mal anschauen (es ist wohl in niederländisch gesprochen)

In The Independent stand ein interessanter Artikel über eine Untersuchung, aus der sich hervorkam, dass weltweit weniger Fleisch gegessen wird, durch das Aufkommen von immer mehr Flexitariern: 'Flexitarians' driving global move away from meat consumption

Unterschiedliche Gründe bringen Menschen dazu weniger Fleisch zu essen. Tierschutz, Umwelt und Naturschäden sind davon nur einige Beispiele. Aber Menschen entscheiden sich auch immer öfter aus Gesundheitsgründen für eine pflanzliche Diät. Immer öfter warnen Gesundheitsorganisation davor, dass die Massentierhaltung eine Gefahr für die Volksgesundheit darstellt. Noch diese Woche drängte der Gesundheitsrat (ein unabhängiges Adviesorgan für die niederländische Regierung) darauf, weniger oder nicht dieselben Antibiotika zu gebrauchen, wie im humanen Gesundheitswesen. Eine immer größere Zahl von krankheitserregenden Bakterien aus der Viehhaltung sind nämlich resistent gegen viele Sorten von Antibiotika und damit schwer zu behandeln.

In Dänemark hat das dänische Reichsseruminstitut einen Rapport über die Übertragbarkeit der antibiotikaresistenten Bakterie MRSA von Mensch zu Mensch veröffentlicht. Aus dem Bericht geht hervor, dass 2010 in Dänemark zum ersten Mal Menschen mit MRSA von dem Schweintyp CC398 infiziert worden sind, ohne dass sie mit Schweinen in Kontakt gekommen waren. Ich habe Parlamentsfragen an den Minister der Volksgesundheit stellen lassen, mit der Bitte untersuchen zu lassen, ob Niederländer sich gegenseitig angesteckt haben könnten mit der viehbezogenen Variante der antibiotikaresistenten MRSA Bakterie.

Laut MRSA Jahresbericht handelt es sich in Dänemark um fünfzehn Personen. In dem Bericht wird die Entwicklung `besorgniserregend`genannt. Die Anzahl CC398 Infizierungsfälle machte letztes Jahr zehn Prozent aller MRSA Infizierungen aus. Das war gegenüber 2009 ein Anstieg von 25 Prozent

Sollten in den Niederlanden ebenfalls Menschen mit der viehbezogenen Bakterie infiziert sein, ohne dass ein Kontakt mit Tieren stattgefunden hat, kann das auf eine Mutation der antibiotikaresitenten Bakterie deuten. Das macht mir ernsthafte Sorgen. Der Minister muss deshalb zusätzliche Untersuchungen stattfinden lassen, präventieve Massnahmen nehmen, um die grossen Risiken des hohen Antibiotikagebrauchs in der Massentierhaltung einzudämmen.

Zum Schluss noch gute Nachrichten für Orka Morgan, die letztes Jahr krank und geschwächt in niederländischen Gewässern gefunden worden war und im niederländischen Delfinarium untergebracht worden war.die Chance, dass Morgan demnächst wieder in der See schwimmen kann, nimmt von Tag zu Tag zu. Es sind Tonaufnahmen von einer Orkopopulation bei den norwegischen INselgruppen Lofoten gemacht worden, die mit den Tonaufnahmen von Morgan matchen, welche bedeutet, dass es sich um Familie handelt. Um Morgan erfolgreich im Meer auszusetzen, es ist notwendig, dass man Familie von ihm findet. Weitere Untersuchungen müssen ergeben, ob es sich um die gleiche Familiengattung handelt.

Noch eine letzte Neuigkeit, ich bin sehr erfreut über die Tatsache, dass das niederländische politische System Frauen die Gelegenheit bietet, Mutterschaft mit politischer Karriere zu kombinieren. Ich hatte vor im ersten Kwartal 2012 in den Mutterschutzurlaub zu gehen, während dieser Periode soll Anja Hazekamp (Staatsmitglied der Partei für die Tiere in Groningen) als zeitlich begrenzter Ersatz benannt werden. Anschliessend werde ich so schnell wie möglich meine Arbeit im Parlament wieder aufnehmen .-)

Bis nächste Woche

This summer I worked as an intern for the Dutch current affairs programme 'EenVandaag'. I spent one day as a journalist and created a programme about the Social Mega Stall Dialogue. The State Secretary of Agriculture started a 'dialogue' on the Internet with citizens about whether mega stalls are something to be desired, but the citizens have said they don't feel they were heard in the discussion. That was reason enough for me to go deeper during my summer internship into the mega stall dialogue, or better put the 'mega stall monologue'. Want to see the programme? It's available here for viewing, but in Dutch.

The Independent had an interesting piece on a study which proved that the world is eating less meat thanks to the increasing numbers of Flexitarians: 'Flexitarians' driving global move away from meat consumption'.

People are moving towards eating less meat for a variety of reasons, including animal welfare and damage to nature and the environment. However, more and more people are choosing a plant-based diet for their health.

Health organisations are sending out warnings more often stating that intensive cattle farming is dangerous to public health. Just this week, the Health Council of the Netherlands (an independent advisory body to the Dutch government) urged a reduction in the amount of antibiotics and to not always use the same ones in the cattle farming industry – just as human health care. A growing number of pathogenic bacteria originating from the cattle sector are actually resistant to many kinds of antibiotics, making them difficult to treat.

In Denmark, the Statens Serum Institut published a report on the transmissibility of antibiotic resistant MRSA bacteria from person to person. The report showed that in Denmark in 2010, the first people were infected with the pig type CC398 MRSA bacteria without them being in contact with swine. During parliamentary questions, I requested that the Minister of Public Health find out whether Dutch nationals have infected each other with a cattle-related variety of the antibiotic-resistant MRSA bacteria.

According to the MRSA annual report, this situation covers 15 people and it labels this development 'troubling'. The number of cases of CC398 infection last year made up 10% of total MRSA infections. This is a rise in relation to 2009 of 25%.

If people in the Netherlands have been infected with the cattle-related bacteria without actually having been in contact with animals, then this could mean the antibiotic-resistant bacteria has mutated. This worries me enormously. The Minister therefore needs to conduct additional research and take preventative measures to contain the huge risks involved with elevated antibiotic use in the cattle-farming industry.

To conclude, some good news for the orca Morgan, found sick and weak last year in Dutch waters, then taken in by the Dutch Dolfinarium. Morgan's chances of soon being able to swim in the sea increase with every passing day. Recordings have been taken of an orca population near Norway's Lofoten islands that match Morgan's sound recordings. This could mean they are family. In order to return Morgan successfully to the ocean, we must find his family, so we need further research to determine if they really are Morgan's direct family.

One last little piece of news, I am extremely pleased that the Dutch political system is offering women the opportunity to combine motherhood with a political career. I am going to take pregnancy leave in the first quarter of 2012 and during that time, Anja Hazekamp (Member of the Provincial Council for the Party for the Animals in Groningen) shall be my temporary replacement. After that I shall return to my parliamentary work as quickly as possible! 😉

See you next week!