Weltlog Woche 28 – 2012


9 Juli 2012

Donnerstag war der letzte Sitzungstag der zweiten Kammer des Parlaments, immer ein harter Tag, es war aber auch sehr schön, zusammen mit der Fraktion den Abend und die Nacht durchzuarbeiten. Es standen zwei wichtige Debatten auf dem Programm. Zuerst wurde über die Schritte debattiert, die Brüssel setzt um zu einer europäischen Bankenunion zu gelangen (keine gute Idee).

Nach Meinung des Präsidenten der niederländischen Bank, Klaas Knot, gibt es keine Entscheidungsfreiheit bei der Lösung der Eurokrise. Ich zitiere: "Alles was nötig ist um den Euro zu retten muss geschehen. Einen echten Plan B für den Fall, dass die Eurozone auseinander fällt, gibt es nicht. Es gibt keine einfache Lösung. Es ist nicht mit ein paar Eurogipfeln abzuhandeln. Nur ein Weg führt aus der Krise, zuerst eine Fiskalunion, dann eine Bankenunion und zuletzt eine politische Union."

Und soweit sind wir jetzt. Der weg zu der angestrebten Bankenunion ist frei und wir dürfen dagegen scheinbar keinerlei Einwände erheben. Ich habe während der Debatte das Kabinett gefragt in einem Brief zu erläutern warum es keinen Plan B geben kann und wie das Kabinett mögliche Ausstiegsszenarien sieht, von den Ländern, die sich nicht an die getroffenen Haushaltsabsprachen halten und eine Bedrohung für den Rest der Eurozone sind. Wer europäische Zusammenarbeit für wichtig hält, für wen Solidarität und Demokratie wichtig ist, der will nicht in eine Bankenunion gezwungen werden.

Dann stand die Debatte über Tierseuchen an, insbesondere ging es um die gescheiterte Q-Fieber Politik des Kabinetts. In der vergangenen Woche wurde im niederländischen Fernsehprogramm "Nieuwsuur" (Nachrichtenstunde) deutlich gemacht, dass die zweite Kammer des Parlaments in den vergangenen Jahren durch das Kabinett, was die Vorgehensweise mit dem Q-Fieber betrifft, in die Irre geführt wurde. Q-Fieber ist eine Tierseuche bei Ziegen, die vor ein paar Jahren mindestens 25 Menschen und Tausenden Ziegen das Leben gekostet hat. Ausserdem sind Hunderte Menschen chronisch erkrankt und leiden unter ernsten Herzbeschwerden und Konzentrationsstörungen.

In der Sendung der Nachrichtenstunde vom 13. Juni wurde deutlich, dass das Landwirtschaftsministerium ein Jahr vor den Keulungen in den Milchziegenbetrieben wusste, dass eine grosse Anzahl von Ziegen mit dem Q-Fieber Virus infiziert war. Wir finden es sehr bedenklich, dass das Landwirtschaftsministerium erst nach einem Jahr tätig wurde, wodurch es sehr wahrscheinlich zu mehr ernsthaft am Q-Fieber erkrankten Menschen kam. Auch hätten Tausende Ziegen nicht getötet werden müssen, wenn zeitiger ein Zucht- und Transportverbot beschlossen wäre. Alle Unwahrheiten über die Vorgehensweise mit dem Q-Fieber werden glücklicherweise in den Nachrichten veröffentlicht!

Am vergangenen Montag war ein besonderer Tag. Professor Peter Singer sprach auf Einladung der Partei für die Tiere über Animal Politics. Was für eine inspirierende Vorlesung!

Esther führte denselben Montag Debatte über die Abschaffung der Nerzzucht in den Niederlanden. Glücklicherweise stimmte eine Mehrheit der zweiten Kammer des Parlaments für ein Verbot (in 2024). Jedes Jahr werden in den Niederlanden 9,7 Millionen Nerze vergast und für ihr Fell gehäutet. In Sachen Nerzpelz stehen wir als Land an dritter Stelle. Das Parlament muss dem Gesetzesantrag erneut zustimmen und wenn das soweit ist hat diese Grausamkeit endlich ein Ende.

Ich wünsche allen einen schönen Sommer. Ich werde mich kurz entspannen und dann schnell mit der Kampagne beginnen. Wir sind bereit um für den 12. September einen Wähleraufstand zu organisieren, der die alte Politik abstraft und sich danach für eine nachhaltige Zukunft entscheiden wird.

Bis bald, Marianne

Thursday saw this parliamentary year’s final session of the House of Representatives, always a demanding day but at the same time it is a lot of fun working through the evening and night with the parliamentary party. There were two important debates on the programme, the first of which involved the moves Brussels is making toward a European Banking Union (bad idea).

According to the president of the Dutch Central Bank Klaas Knot, resolving the euro crisis leaves absolutely no freedom of manoeuvre. I quote: "Whatever is required to save the euro has to happen. There is no real plan B to cover the eventuality of the euro breaking up. There is no simple solution. It is not a question of a few euro summits and – voila – your solution. There is just one road that will lead us out of the crisis and that is first a budgetary union, followed by a banking union and finally political union."

And we have now reached that point. The step toward the desired banking union is upon us and apparently there is no room for objections. During the debate I asked the cabinet to explain in a letter why there is no plan B and it what exit scenarios it envisages for countries that fail to keep to the budgetary agreements and become a danger for the rest of the euro zone. Whoever believes in European cooperation, whoever believes in solidarity and democracy will not wish to be drawn into a banking union!

There was also a debate on animal diseases which focused, in particular, on the government’s failing policy on Q fever. Just last week the Dutch television programme Nieuwsuur revealed that over the past few years the government has been – and still is – misleading the Lower House on has its tackling of Q fever. Q fever is an animal disease that affects goats and which cost the lives of 25 people and thousands of goats several years ago. Hundreds of people also became chronically ill, suffering from heart complaints and concentration problems, among other symptoms.

A June 13 broadcast of Nieuwsuur revealed that the Ministry of Agriculture knew that a large number of goats were infected with Q fever one year before milch goats on infected holdings were culled. We consider it extremely censurable that the ministry waited a year before taking action, which probably resulted in more people falling seriously ill from Q fever. Furthermore, thousands of culled goats could have been spared if a breeding and transport ban had been implemented earlier. Fortunately, all the lies regarding the then-government’s policy on Q fever keep making the news!

Last Monday was another very special day. Professor Peter Singer spoke on Animal Politics at the invitation of our party. It was a very inspiring lecture!

On the same Monday, Esther spoke in the debate on the abolition of mink farms in the Netherlands. Fortunately, a house majority voted in favour of a ban (in 2024). Each year 9.7 million minks are gassed and skinned for their fur in the Netherlands. The Netherlands is the world’s third largest producer of mink fur. Although the senate must again approve the legislation, when that happens we will finally see an end to this form of animal mistreatment.

I wish everyone a great summer. I am going to take some time out to relax but will be back again soon to start work on the campaign. We are ready to organize an election revolution on 12 September, which will see voters polish off the old political order and allow us all to build a sustainable future.

See you soon, Marianne