Weltlog Woche 13 – 2011


1 April 2011

Letzte Woche ist erneut über eine niederländische Beteiligung an der UN Resolution nachgedacht worden. Ich hatte bereits bei der letzten Debatte gesagt, dass die Partei für die Tiere große Zweifel über den Nutzen und die Notwendigkeit einer niederländischen Teilnahme an dieser Mission hegt.

Schon als wir vor zwei Wochen einen Brief des Kabinetts über die ersten Missionen erhielten, erschienen uns der Einsatz von F 16´s, ein Minenfeger und ein Tankflugzeug nicht wirklich die besten Mittel, um ein Waffenembargo zu erzwingen. Der, in dieser Woche erhaltene Brief, macht deutlich worum es wirklich geht: die Mittel sind zugeschnitten für die weiterführende Mission: handhaben der No fly Zone. Mit anderen Worten, alles deutet darauf hin, dass der Bundestag ein bisschen an der Nase herumgeführt wird, wer "A sagt, muss auch B sagen". Über eine Salamipolitik rollt unser Land in einen neuen Krieg, ohne Übersicht, ohne korrekte Informationen und mit verborgenen Agenden bei vielen der teilnehmenden Parteien.

Die Menschenrechte in sehr viel Ländern werden ernsthaft verletzt, aber die Schokolade der Elfenbeinküste scheint weniger wichtig zu sein als Öl in Libyen. Jeder weiß es, niemand sagt etwas. Wenn in Grosny oder Myanmar Menschen abgeschlachtet werden durch eigene Anführer, schaut der Westen in eine andere Richtung. Ganz unschuldig. Aber in Libyen, das ist etwas anderes, da wird alles dran getan, um die Menschenrechte zu schützen.

In den Niederlanden hat eine Koalition von gesellschaftlichen Organisationen und politischen Parteien für eine ländliches Manifest gegen Kernenergie aufgerufen. Die Partei für die Tiere ist eine der Initiativnehmer der Kundgebung, welche am 16. April auf dem Dam in Amsterdam stattfinden wird. Das heutige Kabinett entscheidet sich für neue Kernzentralen und damit für unnötige Risiken und lebensgefährlichen Abfall. Die neuen Zentralen werden für mindestens 40 Jahre verseuchende Energie produzieren und die gesamte Zeit den Übergang zur grünen Energie behindern. Um das Licht in den Niederlanden brennen zu lassen, benötigen wir keine Kernenergie. Es gibt mehr als genug andere, saubere Alternativen.

Auf der Website ‘Sauber genug von Kernenergie’ kann jeder eine Petition unterzeichnen, in der das Kabinett dazu aufgerufen wird, keine Erlaubnis für den Bau neuer Kernzentralen zu erteilen. Es gibt bereits mehr als 42000 Unterschriften! Phantastisch, dass sich so viele Niederländer gegen diese verschmutzende Energie aussprechen. Ich hoffe, dass sie alle dabei sind, wenn gegen die neuen Kernzentralen in den Niederlanden demonstriert wird!

Ich habe diese Woche noch Bundestagsfragen stellen lassen über die Verantwortlichkeit der niederländischen Regierung bei Kernkatastrophen und Bundestagsfragen über die Erweiterung der Radioaktivitätsnormen in Lebensmitteln. Die europäische Union hat letztes Wochenende die Radioaktivitätsnormwerte in Nahrungsmitteln erhöht. Sie berufen sich dabei auf gemachte Absprachen nach der nuklearen Katastrophe 1986 in Tschernobyl, wonach in einer nuklearen Notsituation eine höhere Strahlung in Nahrungsmitteln erlaubt ist. Allerdings kann man derzeit weder von einer nuklearen Notsituation in Europa sprechen, noch von drohender Lebensmittelknappheit. Ich finde es deshalb unglaublich, dass die europäische Union während einer Kernkatastrophe, wie sie zur Zeit in Japan stattfindet, die Radioaktivitätsnormen in Lebensmittel erhöht, statt diese zu senken. Wir haben die Regierung gefragt, diese Erhöhung nicht zu akzeptieren und stattdessen sich für einen sehr viel logischeren Schritt einzusetzen, nämlich: ein Einfuhrverbot von Lebensmitteln und Tierfutter aus Japan.

Bis nächste Woche
Marianne

Last week parliament once again discussed the Netherlands' contribution to carrying out the UN resolution in Libya. At the previous debate I indicated that the Party for the Animals has serious doubts about the need for Dutch participation in this mission.

When we had a letter from the cabinet two weeks ago concerning the first planned mission, it seemed that F16's, a minesweeper and a aerial refuelling plane were not the most appropriate means to enforce a weapons embargo. Then this week, the new letter clarifies what our contribution is meant to achieve: the resources will be tailored to the ongoing military mission: to enforce the No Fly Zone. Or to put it another way, it looks very much like the House has been taken for a ride in the form of the 'He who says A, must also say B' strategy. Salami tactics are pushing our country into a new war, without an overview, without proper information and with many of the participating parties having hidden agendas.

Many countries are severely violating human rights, but chocolate from the Ivory Coast seems to be less important than the oil in Libya. Everyone knows it, no one is saying it. When people are slaughtered in Grozny or Burma by their own leaders, the western world looks the other way. It plays the innocent. But in Libya, it's different. Suddenly there ain't no mountain high enough to stop us from protecting human rights.

In the Netherlands, a coalition of NGO's and political parties are calling for a national protest against nuclear energy. The Party for the Animals is one of the protest's initiating parties. The protest will take place on 16 April on the Dam in Amsterdam. The cabinet has decided to build new nuclear power plants and has therefore decided to take all the unnecessary risks and highly dangerous waste that goes along with it. The new power stations will deliver at least 40 years of dirty energy and frustrate efforts to work towards green power the entire time. We do not need nuclear energy to keep the Netherlands' running and there are more than sufficient clean alternatives.

The website 'Schoon genoeg van kernenergie', is running a petition calling for the cabinet to disallow any new nuclear power plants in the Netherlands. To date, more than 42,000 people have signed! It’s great that such a large part of the Netherlands is willing to speak out against this polluting form of energy. I hope they will all be there to protest against new nuclear power plants in the Netherlands!

This week I also asked parliamentary questions about the Dutch government’s role during a nuclear disaster as well as parliamentary questions about expanding the standards for radioactivity in foods. Last weekend, the European Union raised the standards for radioactivity in food. They refer to agreements made after the Chernobyl nuclear disaster in 1986, which created a nuclear emergency situation whereby food received more radiation than law would allow. But currently in Europe there is no issue of a nuclear emergency, nor of an impending food shortage. I cannot understand why the European Union is stretching the standards for radioactivity in food during a nuclear disaster such as the one taking place in Japan, instead of accentuating them. We are askingthe government to reject the raised permitted levels and to instead take a more logical step: impose an import ban on food and animal feed from Japan.

See you next week, Marianne.