Unter­stützung für ein Verbot des kommer­ziellen Handels und besseren Schutz von Wild­tieren


14 September 2022

Gefährdete Wildtiere wie Elefanten, Großkatzen, Rochen und Haie müssen den höchsten internationalen Schutzstatus erhalten. Entsprechende Vorschläge von u.a. der niederländischen Partei für die Tiere wurden letzte Woche vom Umweltausschuss des Europäischen Parlaments angenommen. Die Vorschläge beinhalten ein Verbot des kommerziellen Handels mit diesen Tieren, die Einführung einer europäischen Liste zulässiger Haustiere, eine bessere Durchsetzung der Vorschriften und ein Verbot von Arzneimitteln, die aus diesen Wildtieren hergestellt werden. Im niederländischen Parlament erhielt die Partei für die Tiere Unterstützung für ihre Vorschläge zur Bekämpfung der Wildtierkriminalität (des illegalen Handels mit gefährdeten Tieren und Pflanzen).

Anja Hazekamp, Mitglied des Europäischen Parlaments von der Partei für die Tiere, setzt sich zusammen mit ihrer Kollegin Caroline Roose für ein Jagdverbot auf den Makohai ein.

Die Tatsache, dass der Europäische Umweltausschuss die Pläne unterstützt, ist ein großer Erfolg im Vorfeld des internationalen Gipfels, welcher im November in Panama stattfinden wird. Es werden Vertreter aus 184 Ländern und Kontinenten zusammenkommen, um den Handel mit gefährdeten Arten zu bekämpfen. Letzte Woche stimmte der Ausschuss über das Engagement der Europäischen Union bei diesen Verhandlungen ab.

Neben einem höheren Schutzstatus für Elefanten, Tiger, Löwen, Jaguare, Leoparden und Schneeleoparden, will der Ausschuss auch den Handel mit Haien und Rochen streng kontrollieren. Der Umweltausschuss fordert die Länder außerdem auf, mehr Polizei- und Zollpersonal einzusetzen, um das Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten (CITES) besser durchzusetzen. Darüber hinaus muss die Europäische Union die Weltgesundheitsorganisation (WHO) auffordern, Arzneimittel aus Wildtieren abzulehnen.

Haustierliste und Bekämpfung der illegalen Zucht und Handel

Der Vorschlag der Partei für die Tiere, eine Liste, der in ganz Europa zugelassenen Haustiere einzuführen, wurde ebenfalls angenommen. Die Einführung einer solchen "Positivliste" bedeutet, dass nur noch die, in der Liste aufgeführten Tiere als Heimtiere gehalten werden dürfen. Viele exotische Tiere gehören aufgrund ihrer Natur und ihrer Bedürfnisse nicht auf diese Liste. In den Niederlanden wurde dank jahrelanger Bemühungen der Partei für die Tiere und anderer Tierschutzorganisationen bereits eine solche Liste für Säugetiere erstellt. Infolgedessen werden Tiere wie Waschbären und Servale in den Niederlanden bald nicht mehr gehalten oder gehandelt werden dürfen. Die Partei bemüht sich nun darum, die gleiche Liste für Reptilien, Amphibien und Vögel zu erhalten.

Dank zwei weiterer Vorschläge der Partei für die Tiere, die diesen Sommer im niederländischen Parlament angenommen wurden, können illegal eingeführte Tiere nicht mehr verkauft werden. Auch ihre Nachkommen können nicht mehr legal gehandelt werden, wie es bisher der Fall war. Die Regierung muss sicherstellen, dass keine Handelslizenzen mehr erteilt werden, wenn Zweifel an der Herkunft der Tiere bestehen. ‘Wildtierkriminalität’ und der Handel mit "traditionellen" Arzneimitteln, die aus gefährdeten Tieren und Pflanzen hergestellt werden, werden ebenfalls regelmäßig Gesprächsgegenstand zwischen dem Justizminister, der Polizei und den lokalen Behörden sein.

“Diese Arten sind stark gefährdet und ihre Zahl geht weiter zurück. Es müssen endlich maximale Maßnahmen ergriffen werden, bevor es zu spät ist”, sagte die Europaabgeordnete der Partei für die Tiere, Anja Hazekamp. “Dies sind wichtige Schritte, um den Handel mit illegalen Arten zu bekämpfen”.

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