Schützt Jagdhunde, Stiere und Versuch­s­tiere! Spanische Tier­schutz­partei PACMA führt Oppo­sition gegen "beschä­mendes" Gesetz an


18 Januar 2023

Das neue Tierschutzgesetz, das in Spanien in Vorbereitung ist, droht die Mehrheit der Tiere im Land auszuschließen und ihren Schutz eher zu schwächen als zu stärken. Wildtiere, Stiere, Labortiere und Jagdhunde werden in dem Gesetzentwurf nicht geschützt. Die spanische Partei für die Tiere PACMA fordert die Regierung auf, den Gesetzentwurf zurückzuziehen und führt landesweit Aktionen durch. Auch die Europaabgeordnete Anja Hazekamp, von der niederländischen Partei für die Tiere, hat das sehr grausame Schicksal der Jagdhunde in Spanien im Europäischen Parlament angesprochen und die spanische Regierung aufgefordert, diese Tiere nicht auszugrenzen.

Protestaktion der spanischen Partei für die Tiere PACMA gegen den Ausschluss von Jagdhunden aus dem neuen Tierschutzgesetz in Spanien.

Das neue Gesetz - das erste nationale Tierschutzgesetz in Spanien überhaupt - soll die vielen verschiedenen regionalen Tierschutzgesetze zusammenführen. Dies sei dringend notwendig, betont die spanische Tierschutzpartei PACMA, aber der Gesetzentwurf sei völlig unzureichend und sogar ein großer Rückschritt für die große Mehrheit der Tiere, so die Partei. So schützt der Vorschlag beispielsweise nur Haustiere und Wildtiere in Gefangenschaft. Wildtiere und Tiere, die für Stierkämpfe, Experimente und Produktionszwecke verwendet werden, werden nicht berücksichtigt. Darüber hinaus wurde Ende Dezember unter dem Einfluss der Jagdlobby ein Vorschlag angenommen, der vorsieht, dass auch Jagdhunde und andere Tiere, die bei der Jagd verwendet werden, wie Tauben und Nerze, von dem Gesetzentwurf ausgenommen werden.

Schluss mit der grausamen Ausbeutung von Jagdhunden!

Die spanische Partei für die Tiere hat sich daher von Anfang an vehement gegen das Gesetz ausgesprochen. Insbesondere der Vorschlag, Jagdhunde auszuschließen, stieß auf heftigen Protest von Tierschützern und der Partei. Jagdhunde werden in Spanien unter grausamen Bedingungen gezüchtet und gehalten und sind bei der Jagd einem hohen Verletzungsrisiko ausgesetzt. Etwa 50.000 Jagdhunde pro Jahr werden verletzt, zurückgelassen oder brutal getötet, wenn sie für die Jagd nicht mehr "von Nutzen" sind. Die PACMA hat daher in den letzten Monaten mit Aktionen im ganzen Land, Online-Aufrufen zur Unterzeichnung einer Petition gegen den Ausschluss dieser Tiere und Briefen an die spanische Regierung und das Europäische Parlament gegen den Vorschlag geworben.

Auch die Europaabgeordnete Anja Hazekamp hatte früher bereits die Notlage der Jagdhunde in Spanien angesprochen. Als Präsidentin der European Intergroup on Animal Welfare forderte sie Ende 2021 die spanische Regierung in einem Schreiben auf, den Missbrauch von Hunden und anderen Tieren für die Jagd zu beenden, und wies darauf hin, dass diese Praktiken den europäischen Werten diametral entgegenstehen. Außerdem hat sie in den letzten Jahren im Europäischen Parlament wiederholt Fragen über die Misshandlung von Galgos und Podencos - Rassen, die häufig als Jagdhunde eingesetzt werden - in Spanien gestellt und die Europäische Kommission aufgefordert, Druck auf die spanische Regierung auszuüben. "Galgos fühlen nicht weniger als andere Hunde, und die Art und Weise, wie sie behandelt werden, liegt weit unter den EU-Tierschutzstandards", so Anja Hazekamp.

Auch jetzt, obwohl der Vorschlag zum Ausschluss von Jagdhunden angenommen wurde, ist der Kampf noch nicht vorbei. Die PACMA setzt ihre Kampagne unermüdlich fort und hat auch für Januar landesweite Aktopnen angekündigt. In einem neuen Schreiben an die Koalitionspartei und Initiator des Gesetzentwurfs, Podemos, fordert sie vehement, den Gesetzentwurf zurückzuziehen. "Auch ohne dass Hunde, die als Jagdwerkzeug verwendet werden, von dem Gesetzentwurf ausgeschlossen sind, hinkt das Gesetz beschämend hinter bereits jahrzehntealten regionalen Gesetzen hinterher", so PACMA. "Dies ist in keinster Weise das Gesetz, das die Tiere dringend benötigen und das die Tierschutzbewegung seit Jahrzehnten fordert."

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