Partei für die Tiere: "Boykott Entwaldung, Klima­wandel mildern" – solange es noch kann


12 Mai 2021

Laut, der am vergangenen Mittwoch in Nature veröffentlichten internationalen Studie ist es noch nicht zu spät, um einen katastrophalen Anstieg des Meeresspiegels zu verhindern. Aber die Regierungen werden härter als je zuvor an den Klimazielen arbeiten müssen, die 2015 in Paris festgelegt wurden. Die niederländische Partei für die Tiere und deren Schwesterparteien weltweit setzen sich seit Jahren für einen mutigen Umgang mit der Klimakrise ein. Durch den Übergang zu einer nachhaltigen Donut Ökonomie, sauberer Energie und einer gesunden, ethischen und klimafreundlichen Ernährung. Und – ganz aktuell - durch den Boykott von Produkten, die Entwaldung verursachen.

Nach fünf Jahren mangelnder Umsetzung des Pariser Abkommens wächst unter Wissenschaftlern die Befürchtung, dass die Welt bereits zu spät ist, um das Klima zu retten. Nach den jüngsten UN-Prognosen wird die Erdtemperatur gegen 2050 um drei Grad steigen, mit katastrophalen Folgen. Doch nach den Untersuchungen von mehr als 80 Klimawissenschaftlern unter der Leitung der britischen Universität King´s College ist die Situation "nicht aussichtslos" und der Beitrag schmelzender Polarkappen und Gletscher zum Anstieg des Meeresspiegels kann noch halbiert werden. Vorausgesetzt, die Länder tun alles in ihrer Macht Stehende, um zumindest das Pariser Abkommen umzusetzen. Wenn sie nicht oder nicht ausreichend eingreifen, steuert die Welt auf ein regelrechtes Katastrophenszenario zu, wie aus einer zweiten Studie der Universität Masachusetts hervorgeht, die am Mittwoch ebenfalls in Nature erschienen ist.

Vor diesem Hintergrund ist auch die jüngste Initiative der niederländischen Partei für die Tiere zu sehen. Die Bundestagsabgeordnete Christine Teunissen forderte den Minister für Außenhandel und Entwicklungszusammenarbeit durch parlamentarische Anfragen auf, Produkte zu boykottieren, die Entwaldung verursachen, wie etwa Palmöl und Soja für Tierfutter.

Wälder sind das wichtigste Instrument im Kampf gegen den Klimawandel, weil sie CO2 aus der Atmosphäre ziehen und Wasser festhalten. Doch ein Bericht von Global Forest Watch stellte kürzlich fest, dass der Waldverlust 2020 um 12,2 Millionen Hektar zugenommen hat. Davon sind 4,2 Millionen Hektar tropische Urwälder. Als größter europäischer Importeur von Palmöl und Soja (hauptsächlich für Futtermittel für die Viehwirtschaft) haben die Niederlande einen wichtigen Anteil an der Entwaldung des Amazonaswaldes. Die intensive Tierhaltung in anderen Ländern beschlagnahmt ebenfalls in anderen Teilen der Welt eine enorme Menge an Landwirtschaftflächen, was zu Entwaldung und dem Verlust der biologischen Vielfalt führt.

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Der Wissenschaftler Joseph Poore von der Universität Oxford über die Auswirkungen unseres derzeitigen Ernährungssystems und die Notwendigkeit, es zu reformieren.

Die globale Fleisch- und Milchindustrie ist damit eine der Hauptursachen der Klimakrise, die die Menschen weltweit mit Überschwemmungen, Waldbränden und Hungersnöten bedroht. Die niederländische Partei für die Tiere fordert daher die Regierung auf, die Verantwortung für die Beendigung der weltweiten Entwaldung zu übernehmen, indem sie die Handelspolitik und das Ernährungssystem drastisch reformiert. „Ein Boykott von Entwaldungsprodukten ist ein wichtiger erster Schritt, um das rasende Tempo zu stoppen, mit dem wir urzeitlichen Wald verlieren."

Es ist an den Regierungschefs weltweit, diesem Aufruf zu folgen. Und auf dem neuen UN-Klimagipfel im Herbst in Glasgow zu beschließen, dass wir endlich wirksame Maßnahmen ergreifen werden. Denn das allein kann den Schaden begrenzen. Die Parteien für Tierrechte, Natur und Umwelt aus der ganzen Welt werden, das möge deutlich sein, weiterhin alles in ihrer Macht Stehende tun, um sie von der Dringlichkeit und den Möglichkeiten zu überzeugen. Nicht nur zu Hause, sondern auch durch gemeinsame, internationale Initiativen. Wie etwas die Petition in mehr als zehn Sprachen, in der die Regierungschefs weltweit zu einer Lebensmittelrevolution aufgefordert werden - im Interesse der menschlichen Gesundheit, des Tierschutzes, der biologischen Vielfalt und des Klimas.

„Wir rufen jeden auf, die Petition zu unterzeichnen und für Menschen, Tiere, künftige Generationen und unseren Planeten zu stimmen. Nicht nur in den Wahlkabinen und in der Politik, sondern auch auf unserem Teller und mit unseren Portemonnaies können wir gemeinsam etwas bewegen!”

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