Export­verbot für lebende Tiere in immer mehr Ländern! Partei für die Tiere bleibt weiterhin Druck ausüben


3 Mai 2023

In diesem Monat wurde der Export von Lebendtieren auf dem Seeweg aus Neuseeland beendet. Auch in Brasilien hat ein Gericht letzte Woche entschieden, dass von den Landeshäfen keine Lebendtransporte mehr stattfinden dürfen. Die Partei für die Tiere in Europa und ihre weltweiten Schwesterparteien setzen sich seit Jahren dafür ein, Milliarden von Tieren von den schrecklichen Langstreckentransporten zu erklösen, bei denen strukturell Missstände nachgewiesen wurden.

Protest gegen grausame Tiertransporte im Europäischen Parlament, organisiert von der niederländischen Partei für die Tiere zusammen mit Schwesterparteien aus mehreren Ländern.

Keine Seetransporte mehr für lebende Tiere aus Neuseeland. Das 2021 verkündete Verbot trat diesen Monat, nach einer zweijährigen Übergangszeit, in der die Landwirte aus dem Exportgeschäft aussteigen konnten, vollständig in Kraft. Eine gute Nachricht vor allem für junge Kühe, die meist nach China transportiert wurden - eine lange Reise auf überfüllten Schiffen, die oft zu Verletzungen, Erschöpfung, Hitzestress und unzureichendem Zugang zu Wasser und Nahrung führte.

Zuvor hatte Neuseeland vorübergehende Maßnahmen eingeführt, nachdem im Jahr 2020 ein Schiff auf dem Weg nach China gekentert und dabei 6.000 Kühe und 43 Besatzungsmitglieder ertrunken waren. Aber wie der Landwirtschaftsminister betonte, die Seetransporte aus Neuseeland sind immer lang, und so kommt der Tierschutz ohnehin ins Spiel. Der Tierschutz ist auch der Grund für das jüngste historische Urteil eines brasilianischen Gerichts, das Lebendtransporte auf dem Meer verbietet. „Tiere sind keine Gegenstände. Sie sind empfindungsfähige Lebewesen, d. h. Individuen, die Hunger, Durst, Schmerz, Kälte, Angst und Verzweiflung empfinden können.”

Wer wird folgen? Europäische Union, Australien?

Europarlamentarierin der Partei für die Tiere Anja Hazekamp bei einem Protest gegen Lebendtiertransporte.

Mehrere Untersuchungen haben gezeigt, dass grobe Verschlechterungen des Tierschutzes und Misshandlungen bei Lebendtransporten strukturell bedingt sind. Die, auf Veranlassung der niederländischen Partei für die Tiere durchgeführte parlamentarische Untersuchung zeigte in aller Deutlichkeit, dass die Vorschriften für Tiertransporte innerhalb und aus Europa systematisch verletzt werden. Anja Hazekamp, Europaabgeordnete der Partei für die Tiere, hat in den letzten Jahren eigenhändig Tiertransportkontrollen an den europäischen Außengrenzen in Rumänien, Kroatien, Slowenien, Frankreich, Bulgarien und der Türkei durchgeführt. Unter anderem beobachtete sie auch die Situation rund um das "Horrorschiff" Elbeik im spanischen Hafen Cartagena. Dabei deckte sie immer wieder schwere Missstände auf, die sie im Europäischen Parlament systematisch zur Sprache brachte.

Im vergangenen Monat stellte Anja Hazekamp der Europäischen Kommission eindringende Fragen zu den Misshandlungen von sehr jungen Kälbern im französischen Hafen von Cherbourg, die von den Tierschutzorganisationen L214 und Eyes on Animals aufgedeckt wurden. Der Kontrollpunkt, an dem die Misshandlungen festgestellt wurden, wurde inzwischen von den französischen Behörden vorübergehend geschlossen. Damit hat sich die Zahl der Kälbertransporte durch Frankreich bis auf weiteres halbiert. Für Hazekamp ist dies nur der Anfang; sie plädiert für ein generelles Verbot von See- und Langstreckentransporten von Kälbern bis zu 12 Wochen, die noch von der Muttermilch abhängig sind. „Zahlreiche Kontrollen zeigen, dass diese Langstreckentransporte eindeutig mit großem Tierleid verbunden sind. Wir müssen dafür sorgen, dass Kälber nicht mehr auf diese höllischen Transporte geschickt werden,“ sagt die Europaabgeordnete.

Darüber hinaus fordert die Partei für die Tiere ein Ende aller Schifflangstreckentransporte. Nicht nur Kälber und Kühe, sondern auch Millionen von Schafen werden zu Tausenden wochen- oder sogar monatelang unter entsetzlichen Bedingungen transportiert. „Für diese Schiffstransporte des Grauens darf es keine Ausnahmen geben. Sie müssen so schnell wie möglich aufhören”, sagte Hazekamp.

Mit dieser Meinung ist sie nicht allein. Auch die australische Schwesterpartei Animal Justice Party setzt sich seit Jahren für ein Totalexportverbot lebender Tiere aus Australien ein und konnte die regierende Labour-Partei dazu bewegen, sich öffentlich für ein Verbot des Exports lebender Schafe auszusprechen. Tierrechtsparteien aus rund 17 weiteren Ländern weltweit haben die Europäische Kommission in einem gemeinsamen Schreiben aufgefordert, Transporte von länger als acht Stunden zu verbieten und den Transport von trächtigen oder nicht abgesetzten Tieren zu beenden.