Esther’s Blog: Weltweit Aufmerk­samkeit für Natur und Tier­rechte


26 November 2019

Unsere Bewegung für Tierrechte wächst international immer weiter und das fällt auch der Presse immer mehr auf. Kürzlich wurde ich zum Beispiel von der italienischen Journalistin Sabrina Giannini, die ein Investigativjournalismusprogramm beim Fernsehsender RAI3 macht, interviewt. Es ging über das Wohlergehen der Tiere in den Niederlanden, Italien und Europa und den internationalen Wachstum unserer Bewegung. Das Interview wird am 6. Januar ausgesendet. In Italien arbeitet unsere Schwesterpartei Partito Animalista Italiano an politischen Veränderungen für Tiere und unseren Planeten.

Esther mit der italienischen Journalistin Sabrina Gianini.

Apropos politische Veränderungen: unsere britische Schwesterpartei die Animal Welfare Party nimmt am 12. Dezember mit sechs Kandidaten an den nationalen britischen Wahlen teil! Sie müssen sich in einem ungerechten Wahlsystem behaupten, konnten aber bereits früher in diesem Jahr,bei lokalen Wahlen, beweisen, dass sie dazu im Stande sind. Mit genügend Unterstützung von allen Planeten- und Tierschützer, können sie am 12. Dezember erneut eine starke Stimme, für einen besseren Schutz von Allem was verletzlich ist, hören lassen.

Vor ein paar Wochen durfte ich gemeinsam mit Earthling Ed hier in den Niederlanden, über unser Konsumverhalten, der Bewusstwerdung über alles was wir Tieren damit antun und wie wir den Kurs ändern können, sprechen. Niemand möchte Tieren Leid zufügen, aber manchmal ist es schwierig eigene Werte in Übereinstimmung mit dem eigenen (Konsum)Verhalten zu bringen. Tierschutzaktivisten, wie Earthling Ed, sind Meister darin, Menschen dabei zu helfen. Toll zu hören, wie er mit Hilfe offener Gespräche Menschen selbst zu eigenen Schlussfolgerungen, über den Umgang mit Tieren, gelangen lässt. Übrigens waren auch 80 aufgebrachte Landwirte anwesend, die mit einer illegalen Protestaktion unser Treffen zu stören versuchten. Das hat natürlich nicht geklappt.

Und weil ich gerade sowieso mit Ed zusammen war und Ed selbst aus Großbritannien kommt, haben wir natürlich eine Botschaft an die britischen Wähler aufgenommen:

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Videobotschaft von Esther und Earthling Ed.

In meinem letzten Blog sprach ich bereits über den Kampf gegen destruktive Handelsverträge. Anfang November haben wir in der niederländischen zweiten Kammer über die schädliche Folgen des CETA-Vertrags für die Umwelt, Natur, Landwirte und Tierwohl eine Plenarsitzung abgehalten. Im Dezember wird in der zweiten Kammer über diesen Handelsvertrag mit Kanada dann abgestimmt. Spannend!

Wir setzen auch den Kampf gegen andere Verträge fort, die die Realisation einer tier- menschen- und umweltfreundlichen Gesellschaft erschweren. Die niederländische Handelsministerin behauptet große Klimaambitionen zu haben und Menschenrechte schützen zu wollen, aber die Handelsverträge bei denen sie zustimmt, sind oftmals im direkten Widerspruch mit diesen Ambitionen. So will die Niederlande den TTIP-Vertrag mit den USA durchsetzen, obwohl das Land sich dem Klimaabkommen von Paris entzieht. Absurd: wir öffnen doch nicht unsere Grenzen für verschmutzende Produkte aus Ländern, die nichts für das Klima tun?

Das gleiche gilt für Verträge die Menschenrechtsverletzungen begünstigen, so wie der Mercosur-Vertrag: mit diesem Vertrag, mit einigen Südamerikanischen Ländern, gibt die Europäische Union (EU) u.a. dem brasilianischen Präsidenten Bolsonaro einen Absatzmarkt geschenkt, für Landwirtschaftsprodukte die aus Einschüchterungen, Gewalt und Mord entsprungen sind.

Protest gegen den Mercosur-Vertrag, gemeinsam mit verschiedenen Parteien für die Tiere, Tier- und Umweltschützern in Porto.

Die Partei für die Tiere ruft auch zu einem Totalverbot von Pferdefleischimport in die EU auf. Wir machen uns über die schreckliche Behandlung von Pferden in Südamerika und Kanada sorgen. Seit 2012 haben offizielle Untersuchungen der EU und von Tierschutzorganisationen wiederholt gezeigt, dass von Tierquälerei zu sprechen ist und auch von Risiken für die Lebensmittelsicherheit. Es ist inakzeptabel, dass die EU weiterhin Pferdefleisch importiert.

Auf Initiative der Partei für die Tiere hat sich ein großer Teil der niederländischen zweiten Kammer deshalb auch gegen einen Freihandelsvertrag mit Thailand ausgesprochen. Sollte die Europäische Kommission und Thailand zu einem Akkord gelangen, wären die europäischen Grenzen sperrangelweit für thailändische Masthühner geöffnet. Thailand ist schon jetzt der größte Exporteur von Hühnerfleisch in die Europäische Union. Dass die Niederlande zu einer nachhaltigen ökologischen Landwirtschaft gelangen wollen, aber gleichzeitig die Grenzen sperrangelweit für superbillige thailändische Masthühner offen stellt, ist nicht miteinander zu vereinen.

Glücklicherweise verbuchen wir immer mehr Erfolge gegen unnachhaltige Investitionen. So subventioniert Niederlande im Moment im großen Stil Biomasse, was u.a. beinhaltet, dass Wälder für Kohle- und Biomasse Kraftwerke gefällt und verbrannt werden, alles mit Unterstützung von Steuergeldern. Durch unsere erfolgreichen Anträge diesen Monat, haben wir erneut einen wichtigen Schritt in Richtung eines Stopps von holzbefeuerter Biomasse gesetzt. Nicht nur in den Niederlanden schrumpfen die Waldgebiete nämlich, auch im Ausland richten wir Aufgrund dieser Subventionen große Naturschäden an. Dabei brauchen wir gerade die Wälder, bei der Bekämpfung des Klimawandels.

Esther mit Wählern für Animal Rights in New York.

Zum Schluss noch tolle Nachrichten aus New York: dort kommt ein Verbot auf Stopfleber, auch Dank des Einsatzes unserer Kollegen von Voters for Animal Rights, die ich letztes Jahr getroffen habe.

Der (politische) Kampf für Tierrechte wird auf der ganzen Welt geführt und immer öfter gewonnen!

Bis zum nächsten Mal.

Esther