Esther’s Blog: Das alles entschei­dende Jahrzehnt - was wirst Du tun?


14 Januar 2020

Ein neues Jahrzehnt ist angebrochen und dieses Jahrzehnt wird alles entscheidend sein. Wir befinden uns inmitten einer Klimakrise, Naturkrise und Rohstoffkrise. Die Welt steht an einem Scheideweg. Deshalb sahen wir, kurz vor dem Jahreswechsel, überall auf der Welt Menschen aus allen Altersgruppen und Hintergründen auf die Straße gehen und von ihren Regierungen Taten fordern, die unsere Erde lebenswert erhalten.

Esther bei der Bekanntgabe des historischen Ausspruchs des niederländischen Hohen Rates, über die Misswirtschaft der Regierung in Angelegenheiten des Klimas.

Auch der niederländische Richter urteilte zum dritten und letzten Mal, dass die Tage des Aufschiebens vorbei sind. Der allerhöchste Richter gab Urgenda Recht - einer niederländischen gemeinnützigen Organisation, die sich dafür einsetzt, die Niederlande schneller Nachhaltig zu machen. Die niederländische Regierung muss dafür sorgen, dass der Ausstoß von Treibhausgasen bis zum Ende diesen Jahres mit 25%, im Verhältnis zu 1990, verringert wird. Nicht weil ein paar Grüne das gerne hätten, sondern weil der Staat nicht zu vertretende Risiken nimmt und die Sicherheit der Bürger aufs Spiel setzt, sollte dieses Ziel nicht erreicht werden. Indem mit einer seriösen Klimapolitik gezögert wird, schändet der niederländische Staat seine Fürsorgepflicht und handelt im Konflikt mit den Menschenrechten. Dieser historische Ausspruch ist auch eine bedeutsame Kehrtwende im internationalen Kampf gegen den Klimawandel.

Esther‘s Kleid mit dem Zitat von Ansel Adams.

„Es ist Beängstigend, dass wir unsere eigene Regierung bekämpfen müssen um die Umwelt zu retten.“ Dieses berühmte Zitat des Fotografen Ansel Adams trug ich auf einem Kleid in 2015, als politisches Statement. In der Tat beängstigend, dass Bürger ihre Regierungen zum Handeln zwingen müssen und dabei auf jede erdenkliche Weise von der Regierung behindert werden: Klima- und Tierschützer werden strengstens gehandhabt, wohingegen große Umweltsünder, wie die Viehzuchtindustrie, die Industrie der fossilen Brennstoffe und der Luftfahrtsektor, unterstützt und gefördert werden. Schamlos.

Auch die Europäische Union (EU) führt weiterhin eine Anti-Klimapolitik, trotz der schönen Worte eines sogenannten „Green Deal“ und eines angenommenen Antrags, mit dem das Europäische Parlament die Klimakrise ausruft. Es gehen nämlich immer noch 365 Milliarden europäische Subventionen in die Landwirtschaft, unter anderem an den größten Treibhausgasproduzenten: die Viehzucht. Freihandelsabkommen mit Kanada (CETA), Lateinamerika (Mercosur), den Vereinigten Staaten (TTIP) und Thailand werden auf Kosten des Klimas, des Wohlergehens der Tiere und den Menschenrechten, beschlossen. Wenn diese EU-Politik nicht aufhört, sind die grünen Aussagen nichts als heiße Luft.

Die Niederlande scheinen, für die Zukunft der destruktiven Handelsabkommen, eine entscheidende Stimme zu haben. Die Partei für die Tiere leitet die Debatte und hat mittlerweile die gesamte Opposition, von Links nach Rechts, hinter sich, zum Beispiel bei ihrem Widerstand gegen CETA. Jetzt, da auch eine Regierungspartei zu zweifeln beginnt, sind die Chancen gering, dass der Vertrag angenommen werden wird. Die Abstimmung darüber ist in den Niederlanden erst einmal vertagt. Der gesellschaftliche Widerstand gegen Handelsverträge wie dem CETA, oder dem Mercosur-Deal ist immens: von Umweltschutzorganisationen, Landwirten und Konsumentenorganisationen bis hin zu Gewerkschaften, Wissenschaftlern und Juristen. Gemeinsam bleiben wir der Regierung auf den Fersen, damit sie diese alles vernichtende Handelspolitik beendet.

Hilf den australischen Tierschützern

Animal Justice Party in Aktion um den Tieren in Australien zu helfen.

Bereits 2008 warnte die Wissenschaft vor extremeren und größeren Waldbränden als Folge des Klimawandels. Die Regierungen hörten nicht zu. Und die Folgen davon bekommen wir jetzt tagtäglich in den schrecklichen Bildern aus Australien zu sehen: Dutzende Menschen kamen in den australischen Waldbränden ums Leben, mehr als eine Milliarde(!) Tiere starben bereits. Es ist noch nicht vorbei: die extreme Hitze und Dürre hält an. Für Tiere gibt es keine Evakuationspläne. Unsere Schwesterpartei die Animal Justice Party arbeitet, gemeinsam mit vielen lokalen Organisationen, hart daran, verwundeten Tieren zu helfen und überlebenden mit Nahrung zu versorgen. Sie riefen die australische Regierung zurück aus der Sommerpause und im Teilstaat Victoria haben sie erfolgreich für einen Stopp der Jagd auf Kängurus geworben.

Möchtest Du auch helfen? Schau Dir die Seiten unserer Parlamentskollegen Mark Pearson, Andy Meddick und Emma Hurst. Oder spende here.

Gute Nachrichten

Es gibt auch gute Nachrichten für den Start ins neue Jahr. Im November wurde unser Antrag, für ein Feuerwerksverbot, noch abgewiesen. Mittlerweile haben wir wahrscheinlich eine Mehrheit der niederländischen zweiten Kammer hinter unserem Vorschlag, Konsumentenfeuerwerk verbieten zu lassen. So schnell kann es gehen. Ein Fest mit hunderten Opfern jedes Jahr, Tiere mit Todesangst, bedrohte Noteinsatzkräfte und Verschmutzung des Lebensraumes ist nämlich kein Fest.

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uropaparlamentarierin Anja Hazekamp während einer Dringlichkeitsdebatte über Tiertransporte.

In der Europäischen Union forderte die Partei für die Tiere vor dem Jahreswechsel eine Dringlichkeitsdebatte, über die Grausamkeiten, die bei Tiertransporten vorkommen. Es stellte sich heraus, dass es ausreichend politische Unterstützung innerhalb des Europäischen Parlaments gab, um die bestehenden Regelungen für Tiertransporte zu verschärfen. Eine drastische Verkürzung der maximalen Transportdauer, verbesserte Handhabung und ein Verbot von Tiertransporten in Länder außerhalb der EU sind notwendig. Die Europäische Kommission muss jetzt einen Vorschlag liefern.

Außerdem haben wir uns gegen eine Zulassung des Pestizids Mancozeb eingesetzt: die Europäische Kommission wollte die Zulassung des Giftes (welches von Toxikologen in Verbindung mit einem erhöhten Risikos auf Parkinson gebracht wird) mit einem Jahr verlängern, aber eine Mehrheit des Europäischen Parlaments stimmte für den Einspruchsantrag unserer Europaparlamentarierin Anja Hazekamp und will das Mittel zum 31. Januar verbieten lassen. Die Europäische Kommission muss ihren Beschluss jetzt überdenken.

Gemeinsam stark. Was wirst Du tun?

Das vergangene Jahrzehnt hat gezeigt: wer die Erde, die Natur betrügt, betrügt auch den Menschen. Erst wenn wir weiter zu sehen lernen als auf die kurzfristigen Interessen unserer eigenen Art, werden wir die Erde lebenswert erhalten können, für alle ihre Bewohner - Mensch und Tier.

In diesem Jahrzehnt müssen wir uns knallhart dafür einsetzen, unsere Erde lebenswert zu erhalten. Dabei kann jeder den Unterschied machen. Ein wichtiger Schritt ist die Wahl einer pflanzlichen Ernährungsweise: tierische Milch und Fleisch durch pflanzliche Leckereien ersetzen. George Monbiot, Journalist bei The Guardian, machte darüber einen fantastischen Dokumentarfilm. Hier noch einen Monat lang gratis zu sehen. Anschauen und teilen!

Was sind deine guten Vorsätze für eine lebenswerte Erde dieses Jahr?

Bis zum nächsten Mal!

Esther

(Fraktionsvorsitzende der Partei für die Tiere)