Esther's Blog: Gemeinsam laut und deutlich gegen alle Formen von Unge­rech­tigkeit


16 Juni 2020

„Es sind nicht unsere Unterschiede, die uns spalten. Es ist unsere Unfähigkeit, diese Unterschiede zu erkennen, zu akzeptieren und zu umarmen. Es ist nicht der Unterschied, der uns bewegungsunfähig macht, sondern das Schweigen."

Diese Worte des Schriftstellers und Bürgerrechtlers Audre Lorde inspirieren und unterstützen im Kampf für eine bessere Welt. Letzten Monat gingen Millionen Menschen auf der ganzen Welt auf die Straße, um eine klare Botschaft zu senden: Rassismus tut weh, Rassismus ist immer noch überall, und das muss ein Ende haben. Ich habe die niederländische Regierung gebeten, sich entschieden hinter diese Bewegung für Gerechtigkeit zu stellen und den US-Botschafter dafür zur Rechenschaft zu ziehen, dass ihr Präsident damit gedroht hat, auf amerikanische Bürger zu schießen. Wir dürfen nicht schweigen, während täglich immer wieder Gruppen Gewalt, Hass und Unterdrückung ausgesetzt sind.

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Rede des Artisten Killer Mike.

In diesem Zusammenhang rate ich jedem an, sich einmal die atemberaubende Rede des Artisten Killer Mike anzuschauen. Sie zeigt den tiefen Schmerz über das System, in dem George Floyd von weißen Polizisten achtlos getötet werden konnte - den tief sitzenden Rassismus, mit dem sich die schwarze Gemeinschaft immer noch jeden Tag auseinandersetzen muss. Es ist bewundernswert zu sehen, wie er durch diesen tiefen Schmerz hindurch einen Weg nach vorne sucht, so wie es viele, unglaublich tapfere schwarze Aktivisten vor ihm getan haben.

Es ist ein gemeinsamer Kampf gegen alle Formen der Unterdrückung. Wie Lorde schrieb, müssen wir unsere Unterschiede in Stärke umwandeln und uns für alle schutzbedürftigen Gruppen in unserer Gesellschaft einsetzen.

Historischer Sieg

Protest gegen Mercosur-Deal.

In diesem Monat haben wir einen gigantischen Durchbruch erzielt: Wir haben das katastrophale Handelsabkommen zwischen der Europäischen Union (EU) und den südamerikanischen Mercosur-Ländern blockiert - das sogenannte Merocsur-Abkommen! Dieser Handelsvertrag muss von allen EU-Mitgliedstaaten ratifiziert werden, aber das niederländische Parlament hat einen Antrag der Partei für die Tiere gegen dieses Monster-Abkommen unterstützt. Das Parlament sagt jetzt ganz klar zur niederländischen Regierung: Stoppt diesen abscheulichen Plan. Wir werden niemanden Absatzmöglichkeiten schenken, bei denen Menschenrechtsverletzungen, die Zerstörung des Amazonas und landwirtschaftliche Praktiken, die noch schlimmer als hier in der EU, an der Tagesordnung sind. Es ist wunderbar, dass die Niederlande als „Handelsland" jetzt einen anderen Kurs fordern!

Es ist unmöglich, dass sich die EU angeblich in Richtung einer nachhaltigen Klima- und Agrarpolitik bewegt, aber in der Zwischenzeit schließen sie unter anderem weiterhin Handelsabkommen mit Brasilien ab, wo Präsident Bolsonaro erklärt hat, er wolle den Regenwald und die Menschenrechte für die Produktion von billigem Rindfleisch und Futtermitteln opfern und wo es viel Spielraum für den Masseneinsatz von Agrargift gibt.

Das neoliberale Handelssystem ist kaputt und nur für die großen multinationalen Konzerne von Vorteil. Auf Kosten der Bürger, der Landwirte und der Natur. Es ist toll, dass diese Erkenntnis endlich zu dämmern beginnt. Wir haben wirklich einen Wendepunkt in der Geschichte erreicht. Letzte Woche wurde ich dazu von einem der größten brasilianischen Journalisten interviewt. Die internationale Presse spricht von einem echten „Paradigmenwechsel".

Und das alles haben wir unserer globalen Bewegung für unseren Planeten und all seine Bewohner zu verdanken! Letztes Jahr haben wir gemeinsam mit Schwesterparteien und Menschen aus 28 Ländern vor dem brasilianischen Konsulat in Porto gegen den Mercosur-Deal demonstriert. Zusammen stark!

Schluss mit der Tierquälerei

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Esther Ouwehand bei einem Protest gegen die Nerzzucht.

Die Partei für Tiere setzt ihren Kampf gegen die Massenhaltung, den Missbrauch und die Tötung unschuldiger Tiere für „Mode" und Konsum fort. In diesem Monat hat unsere Fraktion die stark landwirtschaftlich orientierte niederländische Gemeinde Apeldoorn dazu gebracht, zu sagen: Wir müssen die intensive Viehzucht einstellen. Ja! Ich bin unglaublich stolz und glücklich. Die positive Veränderung, für die wir so hart kämpfen, beginnt ihre Früchte ab zu werfen.

Eine der Schlachten, die wir hoffentlich bald gewinnen werden, ist der Kampf gegen die unmoralische Pelzindustrie. Vor mehr als 20 Jahren wurde vom niederländischen Parlament ein Antrag gegen diese Industrie angenommen. Dieser Antrag besagte, dass Nerze von Natur aus solitär lebende Raubtiere sind und dass die Zucht und Tötung von Nerzen für Pelz nicht gerechtfertigt ist. Die Nerzzüchter bekommen bis 2024 Zeit, ihre Geschäftstätigkeiten abzubauen.

Leider ist nach mindestens 90 Millionen vergasten und gehäuteten Nerzjungen an diese Praxis, die von einer großen Öffentlichkeitsmehrheit als moralisch inakzeptabel angesehen wird, noch immer kein Ende gekommen. Jedes Jahr werden Hunderttausende Nerzweibchen geschwängert, so dass sie im Frühjahr Welpen in ihren Käfigen zur Welt bringen. Welpen, die ihr kurzes Leben in engen Drahtgitterkäfigen verbringen, bis sie am Ende des Jahres vergast und gehäutet werden: 4,5 bis 5 Millionen Tiere pro Jahr. Bis 2024. Unvorstellbar grausam.

Die Partei für die Tiere fordert die sofortige Beendigung der Nerzzucht. In immer mehr Zuchtbetrieben bricht das Coronavirus aus und stellt somit nicht nur eine Quelle großer und schwerer Tierseuchen dar, sondern auch eine Gefahr für die öffentliche Gesundheit. Alle Nerze auf kontaminierten Betrieben werden jetzt getötet. Aber die niederländische Regierung erlaubt Züchtern, anschließend weiterhin mit neuen Tieren zu züchten. Absurd! Jetzt, da die Nerze wegen Corona getötet werden, ist die moralische Pflicht ernster denn je: keine neue Nerzzucht! Die Käfige werden geleert und müssen auch leer bleiben.

In dieser Woche stimmen wir über unsere Anträge ab, um ein endgültiges Ende der Nerzzucht zu erreichen. Wir hoffen, dass die anderen Politiker ihre moralische Verantwortung übernehmen werden.

Sorgen Sie gut füreinander und bis zum nächsten Mal!

Esther Ouwehand
(Fraktionsvorsitzende der Partei für die Tiere)