Esthers Blog: Maximaler Gesund­heits­schutz von Mensch und Tier


8 September 2020

In diesem Sommer hat sich viel getan. Zunächst möchte ich im Namen unserer Partei für die Tiere allen Opfern der schrecklichen Explosion in Beirut mein Beileid aussprechen. Viele Menschen- und Tierleben wurden zerstört, in einem Land, das es bereits schwer hatte. In den letzten Jahren haben wir viele Menschen aus dem Libanon kennengelernt, die sich mit Herz und Seele für eine Gesellschaft einsetzen, in der der Schutz von Mensch, Tier, Natur und Umwelt im Mittelpunkt steht. Internationale Unterstützung und Solidarität sind dringend erforderlich.

Die Gesundheit maximal schützen

In der Zwischenzeit hat sich die Partei für die Tiere in den Niederlanden und im Europäischen Parlament für einen verbesserten Gesundheitsschutz der Bürger eingesetzt. Im Europäischen Parlament wurde ein Antrag von unter anderem der Partei für die Tiere angenommen, in dem von der Europäischen Union (EU) gefordert wird, sich mehr dafür einzusetzen, dass Bürger nicht länger Chemikalien am Arbeitsplatz und im täglichen Leben ausgesetzt werden. Giftige Chemikalien werden unter anderem in Landwirtschaftsgiften, Lebensmittelverpackungen, Spielzeug und Kosmetika verarbeitet. Der Antrag enthält auch die Forderung, Chemikalien nicht unnötig an Millionen von Tieren zu testen. Solche Experimente sind grausam und veraltet.

Die Coronakrise hat gezeigt, dass die Regierungen unsere Gesundheit und unser Lebensumfeld viel besser schützen müssen. Wissenschaftler haben überzeugende Beweise dafür gefunden, dass Luftverschmutzung das Coronavirus beeinflusst, d. h. je verschmutzter die Luft, desto mehr Infektionen, Krankenhausaufenthalte und Todesfälle.

Bisher haben die Regierungen jedoch die Interessen der großen Verschmutzer, wie Viehzuchtbetriebe und Industrie, über die Gesundheit der Bürger gestellt. Jahrzehntelang haben unsere Regierungen viel Geld damit verdient, Menschen ungesund zu machen und Tiere zu missbrauchen. Das muss sich ändern.

Umschwung auf Prävention

Straßenschild mit der Aufschrift "Hört auf, Tiere zu essen".

Um die Gesundheit der Bürger besser zu schützen, ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Regierungen mehr tun, um dies zu verhindern. Aber das passiert kaum. Aus diesem Grund hat die Partei für die Tiere eine Reihe von Präventivmaßnahmen vorgeschlagen:

  1. Die Regierungen müssen mehr Steuern auf ungesunde Lebensmittel und umweltschädliche Produkte erheben. Deshalb wird die Partei für die Tiere einen Gesetzentwurf zur Besteuerung der Schlachtung von Tieren, eine so genannte "Schlachtsteuer" einreichen. Die Fleischproduktion verursacht Umwelt-, Klima-, Gesundheits- und Biodiversitätsschäden. Untersuchungen zufolge trägt die niederländische Gesellschaft nun indirekt die sozialen Kosten des Fleisches: 1,23 Milliarden Euro jährlich an Klimaschäden, 2,97 Milliarden Euro an Umweltschäden und 280 Millionen Euro an übrigen Schäden wie Gesundheitsschäden. Es ist an der Zeit, dass die Fleischindustrie dafür zahlt. Auf der anderen Seite müssen gerade gesunde Produkte wie Obst und Gemüse billiger werden.
  2. Die Förderung einer Ernährung mit gesunden pflanzlichen Produkte trägt dazu bei, die Auswirkungen von beispielsweise Coronaviren auf die Gesellschaft zu verringern. Deshalb müssen die Regierungen pflanzliche Lebensmittel fördern und die Subventionierung der Fleischindustrie einstellen. In diesem Sommer hat das niederländische Parlament mit einem Antrag der Partei für die Tiere gegen europäische Subventionen für die Fleischförderung gestimmt. Die EU verschwendet jetzt Millionen Euros an Steuergeldern für Kampagnen, beispielsweise zur Förderung des Schweinefleischkonsums unter jungen Menschen. Völlig unverantwortlich angesichts der enormen Schäden, die die Viehwirtschaft der Umwelt, dem Tierschutz, der Lebensmittelsicherheit und der Gesundheit zufügt.

Wachsender Widerstand gegen die Tierindustrie

Kanadischer Tierschützer Regan Russell.

Die Viehwirtschaft tut alles, um den Horror, welcher in der Branche vorgeht, zu verbergen. In immer mehr Ländern versucht die Branche, Gesetze zu verabschieden, die es Tierschützern, Whistleblowern und investigativen Journalisten praktisch unmöglich machen, Missbräuche und Tierquälerei aufzudecken.

In diesem Sommer trat im kanadischen Bundesstaat Ontario ein neues Gesetz in Kraft, das die Offenlegung von Missbräuchen in der Tierindustrie kriminalisiert. Ein direkter Angriff auf grundlegende Bürgerrechte, wie das Recht auf Information und das Demonstrationsrecht. Wenige Tage nach der Verabschiedung dieses neuen Gesetzes wurde die kanadische Tierschützerin Regan Russell getötet, nachdem sie während einer friedlichen Demonstration in einem Schlachthof von einem Viehtransporter überfahren worden war. Das neue Gesetz fördert den aggressiven Einsatz gegenüber friedlichen Tierschützer, anstatt sie zu schützen.

Das muss aufhören. Menschen auf der ganzen Welt haben ein Recht zu wissen, woher ihre Lebensmittel kommen. Da die niederländische Regierung enge Handelsbeziehungen mit Kanada unterhält, habe ich schriftliche Anfragen an die zuständigen niederländischen Minister gestellt. Glücklicherweise gibt es zunehmenden Widerstand gegen die oben beschriebenen Gesetze.

Im Sommer haben wir einen wachsenden internationalen Widerstand gegen die Art und Weise gesehen, wie wir Tiere behandeln. In Bosnien/Herzegowina zum Beispiel ist die letzte Nerzzucht geschlossen worden. Unser Vorschlag, noch in diesem Jahr alle Nerzzuchtbetriebe in den Niederlanden zu schließen, wird jetzt umgesetzt. Jeder Nerzzuchtbetreiber erhält jedoch 1,7 Millionen Euro als Geschenk. Menschen, die mit grausamer Tierquälerei Geld verdienen, auch noch Millionär zu machen, ist inakzeptabel. Wir haben einen Antrag eingereicht, um das sofort zu stoppen.

Zwei Vertreter der italienischen Tierschutzpartei.

Darüber hinaus wuchs die internationale politische Bewegung für Tierrechte und einen lebenswerten Planeten in diesem Sommer stetig. In Griechenland wurde eine neue Partei für Tiere gegründet, und unsere dänische Schwesterpartei "Veganerpartiet" hat Geschichte geschrieben, indem sie 20.000 Unterstützungserklärungen für die Teilnahme an den nationalen Wahlen gesammelt hat. Bahnbrechend!

Und zum Schluss: unsere italienische Schwesterpartei Patito Animalista nimmt an den Regionalwahlen am 20. und 21. September in u.a. Kampanien (Kampanien), Apulien und im Aostatal (Valle d'Aosta) teil. Auch sie wollen die zerstörerische Viehwirtschaft so schnell wie möglich bekämpfen und Bürger, Tiere und ihre Umwelt maximal schützen. Eine dringend benötigte Stimme in der italienischen Politik.

Auf zu tollen Wahlergebnissen!

Bis zum nächsten Mal.

Esther Ouwehand