Esthers Blog: Spannende Wahlen und mutige Menschen


5 März 2021

Wir befinden uns mitten im Wahlkampf! Zwischen dem 15. und 17. März dürfen die Niederländer an den Bundestagswahlen teilnehmen. Zusammen mit dem Team der Partei für die Tiere führe ich viele Gespräche über die schönen Ideen unserer Partei, um die Welt grüner, tierfreundlicher und gerechter zu gestalten. Hier können Sie die Kurzfassung unserer Ideen in dreizehn (!) Sprachen lesen. Wenn Sie mehr wissen wollen, können Sie hier unser vollständiges Wahlprogramm "Plan B - Idealismus ist der neue Realismus" auf Englisch lesen. Kennen Sie Personen, die in den Niederlanden wählen dürfen? Senden Sie ihnen bitte einen Link zu unserem Plan!

Ich bin sehr stolz auf all unsere Freiwilligen, die unter anderem mit Plakaten und Veranstaltungen alles tun, um soviel Menschen wie möglich davon zu überzeugen, für die Partei für die Tiere zu stimmen. Teamarbeit!

Und schauen Sie sich unseren 100% elektrischen Partei für die Tiere Bus an, mit dem ich für unsere Kampagne durch das ganze Land reisen darf. Toll oder nicht?

Der 100% elektrische Kampagnebus der Partei für die Tiere.

Wir sagen den Wählern: Die nächste Wahl ist die Chance Deines Lebens. Wissenschaftler geben uns höchstens zehn weitere Jahre, um lebensbedrohliche Klimaschäden zu verhindern. Die britische Zeitung The Guardian hat ausgerechnet, dass, wenn die globalen Temperaturen um 2 oder 3 Grad Celsius steigen, es weltweit 25.000 Milliarden Euro kosten wird. Daher ist es auch wirtschaftlich gesehen viel sinnvoller, jetzt Mut zu zeigen und echte Maßnahmen zu ergreifen. Und genau das will die Partei für die Tiere.

Ein Ende der Massentierhaltung ist buchstäblich lebenswichtig
Die schrecklichen Folgen der Corona-Pandemie sind noch immer spürbar. In meinem kürzlich erschienenen Buch "Tiere können die Pest bekommen. Und dann?" (bald als E-Book in englischer Sprache verfügbar) erkläre ich, wie wir solche Pandemien in Zukunft verhindern können. Das Buch folgt dem, was Virologen seit Jahren sagen: Die beiden Hauptrisikofaktoren für Pandemien wie Corona sind Massentierhaltung und die Zerstörung der Natur. Beide kommen aus dem gleichen Paradigma: der Mensch, der vergisst, dass er Teil der Natur ist, und nicht ein alleinstehender Herrscher, der mit allen anderen Arten auf der Erde tun kann, was er will.

Virologen zufolge besteht eine sehr grosse Chance, dass die Massentierhaltung eine neue Pandemie verursacht. In den Niederlanden gibt es in Hühnerhaltungsställen ständig einen Vogelgrippenvirus, das nur wenige Schritte davon entfernt ist, um zu einem Virus zu mutieren, der vom Vogel auf den Menschen überspringt. Vergangene Woche wurde bekannt, dass dieser gefährliche Vogelgrippenvirus in Russland bereits auf den Menschen übergesprungen ist. Sobald ein solcher Vogelgrippenvirus ausbricht und sich von Mensch zu Mensch ausbreitet, ist eine neue Pandemie eine Tatsache. Das haben wir mit dem Coronavirus gesehen. Trotz dieser Gesundheitsrisiken tragen die Niederlande aktiv zum Aufbau der Viehwirtschaft in anderen Ländern bei: von Russland bis Marokko. Das muss aufhören.

Esther hängst zusammen mit Freiwilligen Wahlkampfposter auf.

Nur eine drastische Verringerung an Tieren in der Massentierhaltung kann unsere Volksgesundheit, Natur und Planeten schützen. Zwei Drittel der Fläche in den Niederlanden werden für die Landwirtschaft und der größte Teil für die Viehzucht genutzt. Wenn damit anfangen 75 % weniger Tiere zu züchten, werden mindestens 10 % des Landes freigegeben. Mindestens 90 % davon wollen wir der Natur zurückgeben und die biologischen Vielfalt wieder herstellen. Wir können das übriggebliebene Land nutzen, um nachhaltige Häuser zu bauen, um allen Menschen ein Dach über dem Kopf zu geben. So gewinnt jeder: Tiere, Menschen und unser Planet.

Letztendlich bedeutet die Schrumpfung der Massentierhaltung auch weniger Kosten für die Gesellschaft. Die Viehwirtschaft verursacht in den Niederlanden 6,4 Milliarden Euro an Sozialkosten. An jedem Euro, den das niederländische Schweinefleisch generiert, hängen 4,59 Euro Kosten, die von der übrigen Weltbevölkerung getragen werden. Unverantwortlich.

Glücklicherweise beteiligen sich immer mehr politische Parteien an unseren Vorschlägen zur Einschränkung der Massentierhaltung.

Positive Veränderung erfordert Mut

Esther Ouwehand mit Kuh Hermien, die einst von der Partei für die Tiere vor der Schlachtung gerettet wurde.

Mit 16 sah ich eine Sendung über Tiertransporte. Ich sah, wie Kühe, die nicht mehr laufen konnten, in den Lastwagen geprügelt wurden, um zum Schlachthof transportiert zu werden. Ich habe danach aufgehört, Tiere zu essen und jetzt bin ich Veganer. Wir Menschen haben ein enormes Talent, der schmerzhaften Realität zu entfliehen. Es erfordert Mut, die Realität anzuerkennen und sich für Verhaltensänderungen zu entscheiden. Nachdem ich diese Bilder gesehen hatte, konnte ich nicht mehr davonlaufen. Ich wollte nicht an diesem grausamen System teilnehmen.

Mittlerweile bin ich 44 Jahre alt, und leider finden diese grausamen Tiertransporten immer noch statt. Jüngstes Beispiel sind zwei Schiffe mit fast 3000 Kühen, die für den Export in den Nahen Osten bestimmt sind und seit mindestens zwei Monaten auf See schwimmen. Eines der Schiffe befindet sich in der Nähe eines zyprischen Hafens und ein weiteres in einem spanischen Hafen. Eine weitere Katastrophe, bei der Tiere durch die Hölle gehen.

Glücklicherweise hat sich seit meinem 16. Geburtstag auch etwas Wichtiges geändert: Die Partei für die Tiere ist jetzt auf allen politischen Ebenen vertreten, und wir arbeiten mit unseren 19 Schwesterparteien weltweit an positiven Veränderungen. Unsere Europaabgeordnete Anja Hazekamp hat mit Eilfragen die europäische Kommision dringend aufgefordert, den Tiere so schnell wie möglich die notwendige medizinische Versorgung zukommen zu lassen. In einem Schreiben an Eurokommissar Kyriakides wiederholte sie auch ihre Forderung nach einem vollständigen Exportverbot für lebende Tiere außerhalb der Europäischen Union. Darüber hinaus hat unsere Schwesterpartei Animal Party Cyprus die zyprische Regierung aufgefordert, Maßnahmen zu ergreifen.

Im Jahr 2020 wurde dank unserer Bemühungen endlich ein europäischer Untersuchungsausschuss für Tiertransporte eingesetzt. Es wird hoffentlich zu einem Ende des schrecklichen Leidens der Millionen von Tieren führen, die jeden Tag lebend transportiert werden.

Zum Schluss eine sehr gute Nachricht aus Australien: Delphinarien sind im Bundesstaat New South Wales verboten! U.a.durch die Bemühungen unserer Schwesterpartei Animal Justice Party werden Delphine dort nie wieder in viel zu kleinen Schwimmbecken leiden müssen und Tricks zur menschlichen Unterhaltung ausführen müssen. Von den sechs australischen Bundesstaaten sind nur noch in einem (Queensland) Delphinarien erlaubt. Auf zur Freiheit für alle Tiere!

Bis Ende März!

Esther Ouwehand