Verbot von Welpen­farmen in Australien dank der Animal Justice Party


23 November 2022

Der Gesetzentwurf der australischen Animal Justice Party zum Verbot von Welpenfarmen wurde letzte Woche vom Oberhaus (Senat) des Bundesstaates New South Wales verabschiedet. Ein enormer Durchbruch für die mehr als hunderttausend Welpen, die dort jährlich in Massenzuchtbetrieben "produziert" werden - und für ihre Mütter. „Die Welpenzucht ist die Massentierhaltung für Haustiere”, sagte Emma Hurst, Abgeordnete der Animal Justice Party New South Wales und Antragstellerin des Gesetzentwurfs. „Wir werden dem ein Ende setzen - merken Sie sich meine Worte!”

Hunde in einer Welpenfarm in den Niederlanden, Foto: House of Animals.

Derzeit gibt es allein im Bundesstaat New South Wales schätzungsweise 200 Zuchtbetriebe, die zusammen pro Jahr etwa 103.000 Welpen für den Verkauf in Tierhandlungen und auf Webseiten züchten. Obwohl Tierliebhaber Welpen oft in der Annahme kaufen, dass sie von kleinen, fürsorglichen Züchtern aufgezogen wurden, ist die Praxis in den Zuchtbetrieben grausam und unethisch, und so manche Untersuchung hat große Missstände aufgedeckt - in Australien und anderswo.

Mutterhündinnen werden in kleinen, kargen Gehegen ohne Sonnenlicht, soziale Interaktion oder Gesellschaft gehalten und mit Gewalt ein Wurf Welpen nach dem anderen gezeugt - so lange, bis es physisch nicht länger möglich ist. Viele dieser Hunde leiden an Augen- und Ohrenentzündungen, Hautkrankheiten, Tumoren und Hüftleiden. Oft wird ihnen eine angemessene Betreuung und manchmal sogar ausreichende Nahrung und Trinkwasser verweigert.

Die Animal Justice Party deckt diese Missstände in ganz Australien auf. In Victoria, Westaustralien und jetzt auch in New South Wales schlägt die Partei erfolgreich Gesetze vor, um die Massenhundezucht zu stoppen und den Verkauf von Welpen zu regulieren. Der jetzt verabschiedete Gesetzentwurf begrenzt die Anzahl der Hunde, die eine Person halten darf, setzt eine Grenze für die Anzahl der Würfe, die eine Mutterhündin austragen darf, und schreibt eine Registrierung der Züchter vor.

Wachstumsbewegung und Erfolge für Tiere in Australien

Der Erfolg der Animal Justice Party folgt auf eine Reihe von Siegen für die Tiere, die die Partei in letzter Zeit erzielt hat. So ist es der Partei zu verdanken, dass verurteilte Tierquäler nicht mehr mit Tieren arbeiten dürfen, Tierquälerei härter bestraft wird, die medizinische Versorgung von Haustieren im Bundesstaat Victoria für jedermann erschwinglich wird und ist es der Partei gelungen, die Zucht von Delfinen, Walen und Schweinswalen zu Unterhaltungszwecken in fast allen Bundesstaaten zu beenden.

Bei den föderalen Wahlen im Frühjahr dieses Jahres konnte die Animal Justice Party daher deutlich zulegen. Darüber hinaus gelang es der Partei im Vorfeld der Wahlen, erheblichen Einfluss auf die nationale Tier- und Wildtierpolitik der amtierenden Regierung auszuüben. Die Erwartungen an die bevorstehenden Landtagswahlen in Victoria am 26. November sind daher groß: Die Animal Justice Party wird den Schutz von Haustieren, Wildtieren, der Natur und des Planeten dort wieder ganz oben auf die politische Agenda setzen!

Stopp die Zuchtfarmen , weltweit!
Tierschutzparteien in Irland und im Vereinigten Königreich üben ebenfalls Druck aus, um den (internationalen) illegalen Handel mit Welpen von unseriösen Züchtern zu unterbinden. Im Vereinigten Königreich begrüßte die Animal Welfare Party die neue Gesetzgebung in diesem Bereich als ersten wichtigen Schritt zum Verbot der grausamen Welpenaufzucht und forderte weitergehende Maßnahmen, um die Misshandlung, Vernachlässigung und das Wegwerfen von Haustieren zu beenden.

In den Niederlanden – wo der Hundehandel nach dem Drogenhandel das lukrativste illegale Geschäft ist - hat die niederländische Partei für die Tiere parlamentarische Anfragen zum umstrittenen Online-Handel mit Welpen gestellt und fordert strengere, verbindliche Maßnahmen zur Beendigung des Missbrauchs in der Zucht. Im Europäischen Parlament hat die Europaabgeordnete Anja Hazekamp von der Partei für die Tiere Vorschläge gemacht und erhalten, um den illegalen Welpenhandel in Europa zu bekämpfen.

Tierschutzorganisationen wie Vier Pfoten und House of Animals kämpfen währenddessen unermüdlich weiter dafür, die illegalen Zuchtfarmen zu entlarven und vor Gericht zu stellen - mit Erfolg: Kürzlich wurde eine unseriöse Zuchtfarm mit 400 Hunden in den Niederlanden von den Gerichten zur Schließung gezwungen. Der deutsche Bundesverband Tierschutz und andere Organisationen haben diese Petition an die Europäische Kommission und das Europäische Parlament gestartet, um den illegalen Handel mit - nach EU-Recherchen - 50.000 Welpen pro Monat (!) in Europa zu stoppen. Unterschreiben Sie auch!