Weltlog Woche 44 – 2014


27 Oktober 2014

Diesmal beginne ich mit Neuigkeiten aus Europa. Unsere Europaabgeordnete Anja Hazekamp hat sich nämlich für ein Verbot von Mega-Treibnetzen in der Fischerei eingesetzt. Unzählige Schwertfische und Thunfische müssen in diesen Fangnetzen nach langem Todeskampf sterben. Aber auch Vögel, Delfine, Wale und Meeresschildkröten werden versehentlich verstrickt und sterben einen langsamen Erstickungstod.

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Die Vereinten Nationen beschlossen schon 1992, dass Treibnetze, aufgrund der Überfischung und dem großen Beifang den diese verursachen, verboten werden müssten. Aber die Europäische Union hat diese Fangnetze noch immer nicht definitiv aus ihren Gewässern verbannt. Damit die Netze definitiv der Vergangenheit angehören schlug die Europäische Kommission jetzt endlich ein Totalverbot vor. Super! Aber es bleibt noch spannend, weil eine große Anzahl Parteien im europäischen Parlament versucht das Verbot auf Treibnetze zu blockieren. 🙁

Außerdem hat meine Kollegin Esther Ouwehand einen Antrag gestellt das Handelsabkommen mit Kanada nicht einzugehen, solange das Importverbot für Teersand nicht eingehalten wird. Teersand ist der, die Umwelt am meisten verschmutzende, fossile Brandstoff der Welt, gut für drei bis fünfmal soviel CO2-Emissionen wie konventionelles Öl.

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Vor kurzem hat die Europäische Union ein Freihandelsabkommen mit Kanada beschlossen, wodurch das zuvor vereinbarte Importverbot für Teersand nichtig gemacht wurde. Wir wollen daher auch, dass unsere Regierung das Freihandelsabkommen mit Kanada nicht ratifiziert!

Wir bleiben noch eben in Europa. Denn letzte Woche haben wir Parlamentsfragen zu den europäischen Subventionen für die Förderung von Blumen, die viel Gift enthalten, gestellt. Das Blumenbüro Holland erhält nämlich Subventionsgelder der Europäischen Union für eine Werbekampagne. Dieses Geld kommt aus einem Subventionspott für europäische Agrarprodukte und ist speziell für Lebensmittel vorgesehen (also nicht für Blumen). Wir verstehen nicht, warum der Steuerzahler dazu beitragen sollte.

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Beim Anbau von zum Beispiel Lilien, (die mit diesen Steuergeldern beworben werden), werden jährlich beinahe 100kg Pestizide per Hektar eingesetzt, mit all den Konsequenzen die für die Volksgesundheit, die Wasserqualität und die Artenvielfalt entstehen. Wir fordern unter anderem, dass unsere Regierung Einsprüche gegen die Werbung für Blumen bei der Europäischen Kommission gelten macht!

Außerdem haben wir letzte Woche Fragen über indirekte Investitionen von Beamten, durch Rentenfonds, in Legebatterien und Megaställe im Ausland gestellt. Das Forschungszentrum Profundo hat in einer Untersuchung gezeigt, dass niederländische Finanzunternehmen in Megaställe und die Entwicklung der Agrarindustrie im Ausland investieren.

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So wurde zum Beispiel deutlich, dass der Rentenfonds der niederländischen Beamten Aktionär des Megastalles BFR in Brasilien ist. In diesem Megastall gibt es keine Gesetze auf dem Gebiet des Tierschutzes. Dieser Rentenfonds war auch Aktionär des thailändischen Unternehmens Charoen Pokphand, welches Megaställe in China baut. Außerdem hatte dieser Rentenfonds in den letzten vier Jahren Anleihen des brasilianischen Fleischereiunternehmens Mafrig Alimentos. Fortsetzung folgt!

Gruß, Marianne

This week I would like to start with news from Europe because our MEP Anja Hazekamp has started fighting for a ban on mega fishing nets. Numerous swordfishes and tunas get stuck and struggle against death in these giant fishing nets. But also birds, dolphins, whales and sea turtles become entangled in these nets and slowly die of suffocation.
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The United Nations already decided in 1992 that the use of driftnets had to be prohibited because it caused overfishing and massive by-catches. But the European Union still hasn’t had the nets removed from its waters. The European Commission is now proposing a complete ban to stop the use of driftnets permanently. Brilliant! But it still isn’t over yet because a large number of parties in the European Parliament are trying to block the ban on driftnets 🙁

Additionally, my colleague Esther Ouwehand filed a motion to not enter into a trade agreement with Canada if they do not observe the import ban on tar sands oil. Tar sands oil is the most polluting fossil fuel on earth, representing three to five times the CO2 emission of conventional oil.

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The European Union recently entered into a Free Trade Agreement with Canada, which makes the agreed import ban on tar sands oil impossible. That’s why we call on our government to not ratify the Free Trade Agreement with Canada.

And we’re not leaving Europe yet. Last week we raised parliamentary questions about the European subsidies for the promotion of flowers that contain many toxins. It is a fact that the Bloemenbureau Holland (Flower Council) receives subsidy from the European Union for its promotion campaign. The budget is received from the subsidy scheme for European agricultural products and is especially intended for food (thus not for flowers). We can’t understand why the taxpayer has to contribute to this.

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For example, 100 kilos of agricultural pesticides per hectare are used for the breeding of lilies (which are promoted with tax money) on an annual basis, with all associated consequences for public health, the quality of water and biodiversity. We call on our government to lodge a notice of objection with the European Commission to the promotion of flowers!

Last week we also raised questions about the indirect investments of public-sector workers through pension funds in battery farms and mega stables abroad. The research consultancy Profundo investigated this, and it appeared that Dutch financial institutions are investors in mega stables and in the developments of factory farming abroad.

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For example, we learned that the pension fund of Dutch public-sector workers is a shareholder in the BRF mega stable in Brazil. There is no legislation for animal welfare in this mega stable. Also, the pension fund was a shareholder in Thailand’s Charoen Pokphand, which is building giant battery farms in China. And this pension fund also held bonds of the Brazilian meat company Marfrig Alimentos for the last four years. To be continued!

Greetings, Marianne