Weltlog Woche 41 – 2009


9 Oktober 2009

Am Sonntag, 4 Oktober war Welttiertag, ein Tag, an dem viele Tiere extra Aufmerksamkeit von ihren Besitzern erhalten. Der Montag stand unter dem Motto der vergessenen Tieren, eine Kampagne der Dierenbescherming, um auch all den Tieren zu gedenken, die nicht extra beachtet werden und unter erbärmlichen Umständen ihr Leben in der Massentierhaltung verbringen müssen. Dienstag war der Tag der Tiere im Gesetz.

In der letzten Woche stand nämlich die Debatte über das Tiergesetz auf der Agenda des Bundestages, ein Gesetz, dass das Wohlbefinden des Tieres garantieren sollte. Allerdings stellt Ministerin Verburg in dem neuen Gesetz die Produktion und Absatz von tierischen Produkten in den Vordergrund. Ökonomische Interessen sind maßgebend in dem neuen Gesetz, nicht die Interessen des Tieres.

Minister Verburg will die Tiere noch mehr dem Markt aussetzen. Und die vergessenen Tiere können es dann erst recht vergessen…..

Ich sehe im Gesetzesentwurf keine konkreten Vorschläge, die das Wohlbefinden der Tiere in den Niederlanden verbessern und finde dies wirklich unakzeptabel und nicht dem Zeitgeist entsprechend, welcher nämlich gerade diesbezüglich um mehr Aufmerksamkeit bzgl. Tierschutz fragt.

Wir brauchen eine vollwertiges Tierschutzgesetz, welches die Interessen der Tiere in den Mittelpunkt stellt. Haustiere, welche bei Züchtern und Händlern oftmals ein erbärmliches Leben führen müssen, um anschließend wahrscheinlich im darauffolgenden Jahr doch wieder irgendwo im Wald ausgesetzt zu werden, weil der glückliche Besitzer „schnell und ohne viel Umstände“ in den Urlaub möchte. Fische, die lebendig aufgeschnitten werden, um Luft schnappend auf Deck sterben oder die lebendig in Salzbädern verbrennen. Zirkustiere, die ihr ganzes Leben in Einsamkeit verbringen müssen, in zu kleinen Käfigen und hin und hergeschleppt werden, nur um Kunststücke vorzuführen. Neben jedem Tier, welches als Gesellschaftstier gehalten wird, leben den Niederlanden ca. 30 (verborgene) Tiere in der Massentierhaltung. Ganz zu schweigen von den Versuchstieren. Schweine, Hühner, Kaninchen, Kühe und Ziegen in der Massentierhaltung, überzüchtet und eingesperrt, misshandelt und krankgemacht für die Kiloknaller. Pelztiere, die eine erbärmliches Leben führen müssen für nutzlose Luxusprodukte.

All diese Tiere haben überhaupt nichts an dem Gesetzesentwurf, welchen die Ministerin an den Bundestag vorlegte. Dieser Gesetzesentwurf setzt die tierischen Produkte an die erste Stelle, nicht das Wohlbefinden der Tiere. In meinem Debattenbeitrag (1 Stunde) habe ich genau das die Ministerin wissen lassen und Anträge eingereicht, welche Vorschläge zur Verbesserung des Wohlbefinden der Tiere enthalten.

Glücklicherweise kann ich auch positives berichten. Der Film Meat the Truth von unserer wissenschaftlichen Abteilung, der Nicolaas G. Pierson Foundation ist durch das italienische Filmfestival Cinemambiente nominiert worden. Ich bin nach Turin gereist und habe dort eine Lesung gehalten. In der nächsten Woche erzähle ich Ihnen mehr davon.

Ebenfalls positiv ist zu vermelden, dass wir immer wieder auf 3 Sitze kommen bei Meinungsumfragen über das Stimmverhalten der Wähler, wenn wir uns jetzt zur Wahl stellen würden. Und das außerhalb der Wahlkampfzeit. Jetzt haben wir 2 Sitze im Bundestag. Immer mehr Menschen fühlen sich durch unsere Vision angesprochen und das gibt uns sehr viel Energie, um uns noch mehr für Tiere, Umwelt und die Natur einzusetzen.

Bis nächste Woche!

Sunday 4 October was World Animal Day, a day in which many house pets receive extra attention from their owners. Animal Protection (Dierenbescherming) used Monday 5 October to promote their forgotten animals campaign. The idea is to give thought to all the animals in the Netherlands that receive no extra attention and that live in abominable factory farming conditions. Tuesday’s theme was animals and the law.

Last week the debate on the Animals Act made the Lower Chamber’s agenda. It is an act that is meant to guarantee animal welfare. But the Minister of Agriculture's new act focuses on the production and sale of animal products. Economic interests drive this law, not the best interests of any animal.

Minister Verburg wants to deliver more animals to the market – and the forgotten animals can indeed forget about getting help…

I see no concrete proposals in this legislative proposal to improve animal welfare in the Netherlands and for this reason I find it both sub par and in conflict with the zeitgeist which demands more attention for animal welfare.

We require a complete animal welfare act that has animal welfare at its fundament. Pets, who often suffer at the hands of breeders and handlers, will still probably be left behind in the woods next year so the lucky owners can go on holiday ‘quickly and without any fuss.’ Fishes are cut open while they are still alive, and will die by asphyxiating on the deck or being burnt alive in salt baths. Circus animals that spend their lonely lives shut away in tiny cages are dragged from pillar to post to perform tricks. For every animal kept as a companion there are approximately thirty, possibly hidden, animals in the Dutch factory farming industry. Then there is the entire issue of laboratory animals. Pigs, chickens, cows, rabbits and goats in the factory farming industry, bred and shut away, abused and made sick for the cheapest price per kilo of flesh. Furbearing animals live miserable lives for useless luxury products.

Not one of these animals benefit from the legislative proposition put forth by the minister. This legislative proposition puts animal-based production first, not animal welfare. I told this fact to the minister in my hour-long contribution to the debate and tabled motions with suggestions on how to improve animal welfare.

Luckily we also had positive news this week. The Meat the Truth film by our scientific office, the Nicolaas G. Pierson Foundation has been nominated for the Italian Cinemambiente film festival. I travelled to Turin for the festival and also held a lecture. I will tell you more about it next week.

In other great news – opinion polls that ask people how they would vote if elections for the Lower House were held today repeatedly allot us three seats. And this is during a campaign-free period. We currently have two seats in the Lower House. Increasing amounts of people feel a connection to our vision and that gives us even more energy to do more for animals, nature and the environment!

See you next week!