Weltlog Woche 39 – 2013


23 September 2013

Letzten Freitag habe ich mit dem Ambassadeur von Rumänien über die Massentötung von Straßenhunden gesprochen. Ich habe darüber schon in meinem Weltlog von letzter Woche berichtet. Ich habe die Regierung von Rumänien gebeten:

  • die Massentötung zu beenden und stattdessen zu sterilisieren , identifizieren und registrieren. Ich habe über das rumänische Straßenhundegesetz diskutiert, welches sich im Widerspruch zur EU Regelung befindet
  • eine Bewusstseinskampagne durchzuführen, die den Menschen aufzeigt, wie man verantwortungsvoll mit Tieren umgeht, um so Aggressionen zwischen Mensch und Tier zu verhindern
  • die Arbeit der rumänischen Tierschützer moralisch und finanziell zu unterstützen. Tierschützer werden augenblicklich sehr oft in ihrer Arbeit behindert und bedroht. Der Ambassadeur hat mir zugesagt, dass er sich mit den aktiven Tierschutzorganisationen kurzschließen wird, was man benötigt, um das Strassenhundeproblem tierfreundlicher lösen zu können.
  • Last but not least habe ich darum gebeten, gegen die Menschen vorzugehen, welche Strassenhunde vergiften, misshandeln und töten, denn sie übertreten damit die Europäische und Rumänische Gesetzgebung.

Ich hoffe, dass mein Gespräch mit dem Ambassadeur dazu beigetragen hat, um diese grausame Tierquälerei schnell zu beendigen. Wir bleiben dran…..

Dienstag war wieder einmal Prinsjestag! Jedes Jahr am dritten Dienstag im September werden in den Niederlanden mit der Thronrede die Kabinettspläne an die Bevölkerung präsentiert. Dieses Mal zum ersten Mal die Thronrede unseres neunen Königs. Der König ist ein leidenschaftlicher Jäger und ich habe ihm durch das Tragen einer Jagduniform, eines zu Einsicht gekommenen Jägers damit aufgefordert , seine Jagdaktivitäten zu beenden, da die Mehrheit der niederländischen Bevölkerung gegen die Jagd ist. Gleichzeitig wollte ich mit meiner Initiative auch unseren Einsatz gegen die Vergnügungsjagd bekräftigen. An meiner Uniform befanden sich zwei Schnüre, die mit Jägermerkmalen behängt waren, wie zum Beispiel ein Pferd und Abbildungen der (noch) jagdbaren Tiere, flankiert von durchgebrochenen Jagdgewehre. Auf meinem Hut und Rücken befanden sich Embleme von einem Fuchs, der ängstlich vor einer Schießscheibe steht.

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Jedes Jahr werden zwei Millionen Landgenossen getötet, zum Vergnügen einer Handvoll Jäger, unter anderem auch unserem König. Und mindestens genausoviel Tiere werden angeschossen und mit Kugeln im Körper zurückgelassen. Das Töten von Tieren zum Vergnügen muss verboten werden, besonders da nun die überwiegende Mehrheit des Parlaments und der Bevölkerung dieses veraltete Hobby ablehnt.

Meine Kollegin Esther trug ein Second Hand Kleid und ein Haaraccessoire von recyclten PET Flaschen. Sie machte damit auf die Plastiksuppe in unseren Ozeanen aufmerksam.
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Außer meinem Traum für den König habe ich auch eine Traumrede gehalten. In meiner Traumrede spreche ich über neue Perspektiven, die unserer festgefahrenen Wirtschaft nötig sind. Nachfolgend finden Sie einen Teilauszug aus meiner Traumrede:

Landesgenossen, trotz aller dunklen Wolken bin ich optimistisch. Das tiefe Tal, in welches unsere traditionelle Politik uns gebracht hat, kann Menschen zu der Erkenntnis bringen, das radikale Maßnahmen nötig sind, um das Ruder herumzuwerfen. Er wird ein neuer Kurs eingeschlagen werden müssen. Ein Kurs mit Respekt vor den Grenzen unserer Erde und dem Respekt vor den Mitbewohnern unseres Planeten. Nur der Schutz der Rechte der Schwachen gegen das Recht des Stärksten gibt uns noch die Möglichkeit die Erde lebbar zu erhalten.

Die ständige Aufforderung zum Wirtschaftswachstum wird Platz machen müssen für eine gesunde Dosis Qualitätsverbesserung von Leben und Lebensraum. Das erfordert ein Mehr, aber nicht ein mehr an Geld, mehr an Wachstum oder mehr an Konsum, sondern ein Mehr an Mitgefühl, mehr Nachhaltigkeit, mehr Tierschutz, mehr Biodiversität, mehr Glück, mehr Perspektiven, mehr Vertrauen. Verschmutzer dürfen nicht länger subventioniert werden. Keine enormen Landwirtschaftsubventionen mehr von der EU, die beinahe die Hälfte des europäischen Budget verbrauchen, aber auch nicht über Subventionen für fossile Brennstoffe. Wir können jährlich Millionen sparen, wenn wir bereit sind, dass traditionelle Denken zu verlassen.

Ich habe meine Rede mit dem folgenden Satz abgeschlossen: You may say that I’m a dreamer, but I’m not the only one!

Herzliche Grüße , Marianne

Last Friday, I spoke with the Ambassador of Romania about the mass killing of stray dogs over there. I already told about that in my Worldlog of last week. I asked the Romanian government:

  • to stop killing stray dogs and to go for sterilisation, identification and registration. I had a discussion about the Romanian Stray Dog Act, which is contrary to the EU law.
  • to start an awareness campaign to teach people how to deal with animals responsibly to avoid aggression between humans and animals.
  • to support the work of animal protectionists, both morally and financially. These days animal protectionists are often hindered and threatened. The Ambassador promised to speak with the active animal protection organisations to find out what is needed to address the stray animal issues in an animal-friendly way.
  • Last but not least, I asked to take action against people who poison, mistreat and kill the stray dogs and breach European and Romanian law by doing so.

I hope that my meeting with the Ambassador will contribute to ending this barbaric animal mistreatment soon. To be continued…

Tuesday was Budget Day! Every year on the third Tuesday of September in the Netherlands, the Government’s plans and vision on the community are presented in a throne speech. It was the first time that this speech was given by our new King. The King is a fervent hunter and by wearing the suit of a reformed hunter I asked him to stop hunting because the majority of the Dutch people are against hunting. I also wanted to enforce my member’s bill against pleasure hunting. My suit has two chains on the front which were hung with hunting tokens, such as a horse and pictures of (still to be) hunted animals, flanked with broken little hunting guns. There were emblems on my hat and back showing a small scared-looking fox in front of the target.

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Every year two million compatriots are shot dead for the enjoyment of a handful of hunters, among whom our King. And at least just as many animals get shot and are left behind with bullets in their body. The killing of animals just for fun should be forbidden, certainly since the great majority of the parliament and population reject this outdated hobby.

My colleague Esther wore a second-hand dress and a hair accessory made of recycled PET bottles. She wanted to draw attention for the plastic soup in our oceans.

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Next to my dream for the King I also gave a Dream Speech. In my Dream Speech I discuss the new perspectives that are needed for our stuck economy. Below are a few fragments from my Dream Speech.

Fellow countrymen, despite these dark clouds I am an optimist. The deep pit that the traditional politics forced us into might make people realise that radical measures are needed to turn the tide. A new course will have to be taken. A course of respect. Respect for the borders of the earth and respect for the fellow occupants of our planet. Only by protecting the interest of the weakest against the right of the strongest, we can keep the earth livable.

The constant attention for the growth of the economy will have to give way to a healthy dosage of quality improvement of life and living environment. It’s a call for more, but not for more money, more growth or more consumption, but for more compassion, more sustainability, more animal welfare, more biodiversity, more happiness, more perspective, more trust. Polluters should no longer receive subsidies. Not through enormous agricultural subsidies from the EU, which swallow almost half of the European budget, and nor through subsidies on fossil fuels. Annually, we can save thousands of millions on this when we are prepared to leave the traditional thinking behind us.

I finished with the following sentence: You may say that I’m a dreamer, but I’m not the only one!

Greetings, Marianne