Weltlog Woche 38 – 2015


14 September 2015

Die immer größer werdende Flüchtlingsproblematik dominierte letzte Woche die Gespräche im Parlament. Nirgendwo liegen Mitgefühl und Nachhaltigkeit so eng beieinander, wie bei der Lösung der Flüchtlingsfrage. Konflikte, in den Herkunftsländern der Flüchtlinge, entstehen immer häufiger durch Nahrungsmittelknappheit, die wiederum aus Klima- und Wasserversorgungsproblemen entstehen. Die NATO sagt „Wasserkriege“ vorher. Wissenschaftler der Columbia University nennen den syrischen Bürgerkrieg einen „Klimakrieg“. Nicht die Menschen, die Haus und Herd verlassen sind die Glücksritter, sondern die Menschen, die weit weg von Zuhause nach Öl bohren, Schnittbohnen aus armen Ländern holen, wo Dürre herrscht und Regenwälder abholzen um Viehfutter anzubauen.

Vluchtelingen - shutterstock- Lucian Coman

Die Menschen, die dafür sorgen, dass konsumiert wird als hätten wir vier Erdkugeln zur Verfügung, das sind die Glücksritter. Um zu einer Lösung zu gelangen ist es extrem wichtig, dass mehr Menschen sich trauen, den der Flüchtlingsproblematik zugrunde liegenden Ursachen ins Auge zu sehen. Auch der Vorsitzende der Europäischen Kommission Jean-Claude Juncker und der amerikanische Außenminister John Kerry unterschreiben jetzt glücklicherweise diese Einsicht. Dieser Comic illustriert die Problematik kurz und bündig.

Es ist kaum zwei Monate her, dass der amerikanische Zahnarzt Walter Palmer, während einer Jagdreise in Zimbabwe, den geliebten Löwen Cecil abschoss. Dieser Vorfall sorgte (zurecht!) für viel Aufhebens. Leider sind diese Art der Jagdreisen ins Ausland keine Ausnahme. Diese Woche wurde bekannt, dass ungefähr 20 Niederländer und Belgier sich auf einer „besonderen Jagdreise“ in Südafrika befinden, um unter anderem Antilopen, Warzenschweine, Paviane und andere Wildtiere zu schießen. Während so einer Treibjagd werden die Tiere in Richtung der Jäger getrieben, sodass diese die Tiere ganz einfach treffen können. Leider ist diese Art der Treibjagd in Südafrika legal. Jäger geben zur Legitimation der Jagd oftmals gesellschaftliche Ziele an. Diese Schießereien zeigen dahingegen worauf die Jäger wirklich aus sind. Ihre Leidenschaft ist die Macht über und das Töten von Wildtieren. Ob das jetzt in den Niederlanden ist oder in Südafrika.

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Ich setzte mich schon lange gegen die sogenannten „Trophäenreisen“ ein, bei denen Niederländer im Ausland ungestört, auf oftmals bedrohte Tierarten, Jagen können. Erst vor kurzem ist meinem Antrag, ein Importverbot für Jagdtrophäen einzuführen, zugestimmt worden. Ein Schritt in die richtige Richtung, so können die Jagdtrophäen schonmal nicht mehr in die Niederlande mitgenommen werden!

Gute Nachricht! Eine große Mehrheit des Europäischen Parlaments unterstützt den Aufruf unserer europäischen Fraktion, Klonfleisch verbieten zu lassen. Bei weitem die meisten der geklonten Tiere werden tot geboren und nur ein kleiner Prozentsatz überlebt überhaupt das erste Lebensjahr, oft mit vielen Krankheiten und Abweichungen. Klonen -was in den USA besonders häufig eingesetzt wird- verursacht sehr viel Leid bei den Tieren. Dabei stellt sich heraus, dass 77 Prozent der europäischen Bevölkerung Klonfleisch nicht haben will. Die Bürger wollen es nicht, Bauern brauchen es nicht und die Tiere müssen dafür bezahlen. Schnell auf zu einem Totalverbot auf Produkte von geklonten Tieren!38_koeien Bis nächste Woche!

Marianne

The growing refugee problems dominated the discussion in the Lower House last week. Compassion and sustainability cannot be more closely related than in the solution to the refugee problem. Conflicts in the refugees’ countries of origin are increasingly caused by food shortages resulting from climate and water issues. NATO anticipates “water wars”.
Researchers of Columbia University have called the Syrian civil war a “climate war”. Not the people fleeing from their homes are fortune-seekers, but the people drilling for oil far from home, getting green beans from poor countries that suffer from droughts, and felling rainforests to grow animal feed.

Vluchtelingen - shutterstock- Lucian Coman

The people ensuring we consume as if we have four earths at our disposal, those are the fortune-seekers. To arrive at a solution, it is incredibly important for more people to dare face the underlying causes of the refugee problem. Fortunately, Jean-Claude Juncker, the President of the European Commission, and John Kerry, the American Minister of Foreign Affairs, now subscribe to this understanding. This comic illustrates the problems short and clear.

It is barely two months ago that American dentist Walter Palmer shot the beloved lion Cecil during a hunting trip in Zimbabwe. The incident caused a lot of uproar (and rightly so!). This type of hunting trip abroad is no exception, unfortunately. News emerged this week that around twenty Dutch and Belgians have gone on a “unique hunting trip” in South Africa to shoot antelopes, warthogs, baboons and other wildlife. During this battue, the animals are driven towards the hunters for easy hits. Unfortunately, this type of battue is legal in South Africa. Hunters often defend themselves with social objectives as a legitimisation of hunting. However, this shooting represents what hunters are essentially after. Their passion is to obtain and kill animals. Whether it be in the Netherlands or in South Africa.

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In the Lower House, I have fought for some time against these so-called trophy tours, enabling Dutch hunters to hunt undisturbed for often endangered species abroad. My motion for an import ban on hunting trophies was adopted recently. A step in the right direction, because hunting trophies will no longer be allowed to enter the Netherlands!

Good news! A large majority of the European Parliament supports the call of our European group to ban cloned meat. The vast majority of cloned animals are stillborn and only a very small percentage lives to be one year old, often suffering from many diseases and abnormalities. Cloning – something that happens frequently in the US – causes a lot of animal suffering. Besides, it turns out that 77% of European citizens are not in favour of cloned meat. Citizens do not want it, farmers do not need it and animals are paying the price. Let’s go for a total ban on products from cloned animals!

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See you all next week!

Marianne