Weltlog Woche 26 – 2009


26 Juni 2009

Heute möchte ich Ihnen ein praktisches Beispiel geben, wie die niederländische Regierung operiert. Ohne auch nur ein Wort gegenüber dem Parlament zu verlieren, hat die niederländische Landwirtschaftsministerin Millionen Euro von Europa angefragt, um den niederländischen Konsument zu überzeugen noch mehr Milchprodukte zu konsumieren. Nicht weil dies für den niederländischen Konsument gut ist, nein, weil die niederländische Ministerin glaubt, dies sei gut für den Sektor.

Ich habe dazu den folgenden Artikel geschrieben, den ich Ihnen gerne nahebringen möchte:

Joris Driepinter hat seine beste Zeit gehabt.

Laut Ministerin Verburg braucht der niederländische Konsument mit noch mehr Milchprodukte. Darum lobbt die Führungsfrau in Europa eine 4 Millionen Euro teure Promotionskampage für Milch (a la `Hühnchen, das vielseitigste Stück Fleisch) unter dem Motto „Ihr Körper verlangt Milch „. Die Ministerin will so dem in Nöten verkehrenden Sektor unterstützen, welcher mit einem Milchüberschuss kämpft. ‘Umgekehrte Welt` sagt Marianne Thieme von der Partei für die Tiere. Der Sektor wollte die Milchquote loswerden, um noch mehr produzieren zu können und u.a. deshalb ist der Milchpreis gefallen. Jetzt sollen die Konsumenten den Milchsee auftrinken, auf Kosten ihrer eigenen Gesundheit und auf Kosten des Steuerzahlers.

45% der Niederländer leidet u. a. durch den hohen Konsum an tierischen Eiweißen an Übergewicht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat letztes Jahr festgestellt, dass die Stimulierung von Milch- und Fleischprodukten durch die Europäische Union zu Tausenden von Toten per Jahr führen wird.

Untersucher der Universität Wageningen und aus Frankreich konkludierten dieses Jahr im April, dass die Ausbreitung der Milchquote dafür gesorgt hat, das der Milchpreis in den vergangenen Monaten drastisch gefallen ist. Viele Milchviehhalter befinden sich in finanziellen Problemen. Das ist sehr schlimm, aber größtenteils auch Schuld des Sektors selbst, welcher immer wieder für eine Erhöhung des Milchproduktion plädierte
Landwirtschaftsministerin Verburg hat im letzten Jahr bei ihren europäischen Kollegen diese Erhöhung durchgesetzt, obwohl andere Mitgliedsstaaten wie Deutschland große Einwände hatten. Durch eine starke Lobby der Bauernorganisation LTO und des Milchsektor hat sie doch ihren Willen bekommen. Die Partei für die Tiere hat sich als einzige Partei im Parlament kontinuierlich gegen eine Ausbreitung der Milchprodukton ausgesprochen, denn die Milchviehhalterei ist eine der meist umweltfeindlichsten Sektoren der Niederlande.
Aus einer Untersuchung des Zentrums für Landwirtschaft und Umwelt wissen wir, dass eine Kuh jährlich ebenso viel Treibgas ausstößt, wie ein Auto, welches 70 000 km fährt.

Abgase und die Mistproduktion von Kühen verursachen ein Drittel des Methangases weltweit. Methan erwärmt die Erde 20 mal so schnell vergleichbar mit CO2. Außerdem stößt eine Kuh auch noch ein Drittel aller Ammoniake aus. Die Milchviehhalterei ist übrigens Ursache Nummer 1, warum Bauern massiv den Regenwald zum Viehfutteranbau abholzen.

Kunstmist, Antibiotika und Hormone, die Kühen zugeführt werden, werden weggespült und kommen in das Trinkwasser, zerstören Korallenriffe und sind Verursacher von gigantischen “Dead zones” (toten Zonen) ohne eine Spur von Leben im Ozean. Dazu kommt, dass die Produktion von einem Liter Milch rund 990 Liter Wasser benötigt, ich denke, es ist deutlich, das wir über einen sehr umweltfeindlichen Sektor sprechen.

Es ist unbegreiflich, dass dieses Parlament in Zeiten von Klima-. Nahrungsmittel-, Phosphat-, Süßwasser-, und nicht zuletzt der finanziellen Krise europäisches Geld an einen Sektor verschwenden, der keinen positiven Beitrag an oben genannte Krisen liefern wird. Umweltfreundliche Betriebe, wie Econcern werden nicht unterstützt, aber die umweltverschmutzende und tierfeindliche Viehhaltung wird künstlich aufrechterhalten. Die europäische Landwirtschaftsführung ist bankrott und muss so schnell wie möglich durch eine umweltfreundliche Führung ersetzt werden.

Bis nächste Woche !

Today I would like to give you a practical example of the way in which the Dutch government operates. I say this without sniping at the government but the Dutch minister of agriculture has asked Europe for millions to convince the Dutch public to consume even more dairy. Not because it benefits the consumer, but because the minister thinks it is good for the industry.

I wrote the following opinion piece on the matter that I would like to share with you:

Milk has had its’ day.

According to Minister Verburg, the Dutch consumer would benefit from consuming more dairy. For this reason this government representative is lobbying in Europe for a 4 million euro milk campaign, similar to the ‘chicken is the most multifaceted meat' that features the logline 'Your body is crying out for dairy'. The minister wants to support the struggling dairy industry that has a huge milk mountain to clear. 'It’s a world turned on its head,' says Marianne Thieme from the Party for the Animals. The industry wanted shot of the milk quota in order to be able to produce more which forced prices down. Consumers now have to drink the excess at the expense of their health and the taxpayer's dime.

45% of Dutch nationals suffer from obesity caused by consuming excessive animal proteins. The World Health Organisation (WHO) determined last year that if the European Union stimulates the dairy and meat industry it will lead to thousands of deaths a year.

Researchers in Wageningen and France concluded in April of this year that expanding the milk quota has caused the price of milk to drop drastically these past few months. Quite a few dairy farmers are now struggling with financial issues. This is a serious turn of events but the majority of the blame lies with the industry itself as they have repeatedly begged for increased milk production.

Minister of Agriculture Verburg pushed this increase past her European colleagues last, while other member states such as Germany had considerable objections. Partly due to intensive lobbying from farmer's organisation LTO and the dairy industry, she got her way anyway. The Party for the Animals is the only party in the lower house that has continuously raised objections to expanding milk production, as dairy farming is one of the most unsustainable industries in the Netherlands.

Research by the Centre for Agriculture and Environment has proved that one cow produces just as much greenhouse gasses in one year as a car that drives 70,000 kilometres.

The gasses and manure that cows are responsible for one third of the methane produced worldwide. Methane warms the earth twenty times faster than carbon dioxide. Cows are additionally responsible for one third of ammonia emissions. The diary industry is the number one cause for farmers to fell acres and acres of rainforest for cattle feed.

All the artificial fertiliser, antibiotics and hormones the cows are given wash away and end up in our drinking water supply, destroy coral reefs and the cause of enormous ocean ‘dead zones’ where no living thing resides. Then add a litre of milk that requires around 990 litres of water to produce and it should give you an idea about what we mean when we say it is an unsustainable industry.

I cannot believe that the cabinet in this time of crisis – climate crisis, food crisis, phosphate crisis, a fresh water crisis and financial crisis, wants to waste money on an industry that does nothing to help. There is currently no support for companies such as Econcern, and polluting business that are cruel to animals are being kept going by artificial means. European agriculture is bankrupt and needs to be replaced as quickly as possible by sustainable policy.

See you again next week!