Partei für die Tiere will das Schlachten von Tieren besteuern


12 November 2019

Die niederländische Partei für die Tiere hat Anfang November einen Parlamentsantrag, für eine Besteuerung der Schlachtung von Tieren, eingereicht. Dieser Antrag wird in der kommenden Zeit von Parlamentsmitglied Lammert van Raan zu einem Gesetzesentwurf ausgearbeitet. Damit könnten die Niederlande das erste Land der Welt werden, welches tatsächlich eine Form der Fleischsteuer einführt. Van Raan: „Die Niederlande ist der zweitgrößte Exporteur von Agrarprodukten und kämpft mit einem enormen Stickstoff- und Klimaproblem. Der logische Ort also für eine solche Premiere.“

Lammert van Raan, Mitglied der Zweiten Kammer für die niederländische Partei für die Tiere.

Bereits seit ihrer Gründung setzt sich die Partei für die Tiere für eine Fleischsteuer ein. Vorschläge, dies über eine Erhöhung der Mehrwertsteuer zu erreichen, stießen immer wieder auf Ausführungseinwände. Um diesen Einwänden entgegen zu kommen, schlägt Van Raan jetzt vor, die Steuer früh in der Kette zu erheben, bei den Schlachthöfen.

Schlachtsteuer

Die Schlachtsteuer, wie die Steuer heißen wird, steht primär im Dienst der sogenannten Eiweißtransition: Dem Übergang von tierischem Eiweiß zu mehr pflanzlichen Eiweißen. „Es ist absolut notwendig, dass wir unser Nahrungsmittelsystem radikal anders einrichten. Wir befinden uns in einer Klima- und ökologischen Krise und einer der großen Verursacher dieser Probleme ist der enorme Konsum von Fleisch. Auch das Planbüro des Lebensraums - eine niederländische Regierungsinstanz, für strategische Analysen auf dem Gebiet von Umwelt, Natur und Lebensraum - hat bereits zu einer Eiweißtransition aufgerufen, weil dies der einzige Weg sei, langfristig das Bestehen unseres Nahrungsmittelsystems zu garantieren.“

Mit diesem Antrag und dem Gesetzesentwurf, folgt die Partei für die Tiere dem immer lauter werdenden Ruf, Fleisch stärker besteuern zu lassen. So sind große professionelle Investoren der amerikanische Fleischindustrie zum Beispiel davon überzeugt, dass Fleischsteuern eingeführt werden. „Über das Steuersystem wollen wir das Schlachten von Tieren besteuern, damit sowohl Produzenten als auch Konsumenten dazu angespornt werden, weniger oft zu Fleisch und öfter zu pflanzlichen Alternativen zu greifen.“