Sofort­hilfe für Tiere endlich Teil der Kata­strop­hen­pläne dank der Partei für die Tiere


11 Mai 2022

Auf Antrag der niederländischen Partei für die Tiere wird die Notfallhilfe für Tiere in die Krisenpläne des Ministers für Sicherheit und Justiz aufgenommen. Dadurch können gefährliche Situationen für Mensch und Tier vermieden werden. Der Vorschlag der Partei, ukrainische Flüchtlinge und ihre Haustiere nicht mehr zu trennen, wurde ebenfalls angenommen.

Evakuierung während des Hochwassers in den südlichen Niederlanden, Deutschland und Belgien (2021).

Bislang war die Hilfe für Tiere nicht in den Plänen für die Krisenhilfe enthalten. Bei Krisen wie Ölkatastrophen, Bränden und Überschwemmungen führte dies regelmäßig zu gefährlichen Situationen für Mensch und Tier. „Es gibt viele Beispiele für Katastrophen, bei denen viel Leid für Tiere und Menschen verhindert werden könnte, wenn man die Tiere berücksichtigen würde”, sagt Frank Wassenberg, Abgeordneter der niederländischen Partei für die Tiere.

Ein Beispiel ist die Hochwasserkatastrophe in der südlichen Provinz Limburg im vergangenen Jahr, bei der viele Tiere ertrunken sind. „Die Menschen gingen selbst ins Wasser, um Tiere zu retten. Jeder sechste Bewohner des Überschwemmungsgebiets weigerte sich, wegen seiner Tiere zu evakuieren”. Auch bei einer Ölpest im Rotterdamer Hafen kam es zu lebensbedrohlichen Situationen, als Menschen auf eigene Faust versuchten, die Hunderte von verschmutzten Wasservögeln mit Booten zu retten. „Wäre die Hilfe für Tiere Teil des Krisenszenarios gewesen, hätte es nicht dazu kommen müssen.”

Dank des Vorschlags der Partei für die Tiere, der vom Minister angenommen wurde, wird die Notfallhilfe für Tiere nun zu einem festen Bestandteil der Katastrophenpläne. Neben der Feuerwehr und der Polizei sind nun auch professionelle Organisationen, die Hilfe für Tiere leisten (wie Tierheime, Tierambulanzen und die Tierpolizei), in die Notfallstruktur eingebunden. Damit übernimmt der Staat erstmals die Verantwortung für die Tierhilfe im Katastrophenfall, Tiernotfallspezialisten erhalten eine Rolle im Krisenmanagement und Feuerwehr und Polizei werden entlastet.

Überflutung in den Vereingten Staaten, Photo Jo-Anne McArthur, We Animals Media.

Schwesterparteien in anderen Ländern fordern ebenfalls mehr Aufmerksamkeit für die Rettung von Tieren bei Katastrophen und Krisen und für die Vermeidung von gefährlichen Situationen für eine große Anzahl von Tieren. Ende letzten Jahres ertranken bei Überschwemmungen in Kanada mehr als 700.000 Hühner, Schweine und Kühe in der (Geflügel-)Tierhaltung. Allein in den Niederlanden kommen jedes Jahr Hunderttausende von Tieren auf grausame Weise bei Stallbränden ums Leben - in Amerika ist die Zahl in den letzten vier Jahren auf insgesamt fast drei Millionen Tiere angestiegen. Das liegt nicht nur an den Brandluftsystemen, mit denen die Megaställe ausgestattet sind, sondern auch daran, dass es keinen Plan gibt, um den Tieren zu helfen. Allzu oft geht es nicht darum, Leben zu retten, sondern darum, "das Feuer ausbrennen zu lassen".

Deshalb fordert die Partei für die Tiere nicht nur eine bessere Nothilfe für Tiere, sondern auch einen besseren Schutz von Tieren in der Tierhaltung. Und natürlich die Abschaffung von Megaställen, in denen große Mengen von Tieren wie Ratten gefangen sind und dem Untergang geweiht sind, sobald eine Katastrophe eintritt - wie beim Ausbruch des Krieges in der Ukraine, als Millionen von Hühnern verhungerten, weil der Strom nach einem Bombardement ausfiel.

Verhinderung von Zwangsabschiebungen in Notunterkünften

Auch die Tierschutzparteien sind der Meinung, dass bei der Nothilfe für Menschen mehr Rücksicht auf Tiere genommen werden sollte. Ein Grossteil des Parlaments unterstützt in den Niederlanden den Vorschlag der Partei für die Tiere, ukrainische Flüchtlinge und ihre Haustiere nach Möglichkeit zusammen zu halten. Anfangs waren sie oft gezwungen, sich von ihren tierischen Begleitern zu verabschieden, weil es in den Aufnahmezentren keinen Platz für sie gab. Dank des Vorschlags der Partei für die Tiere fordert das niederländische Parlament die Regierung nun auf, die Aufnahme von Flüchtlingen mit Haustieren in die Krisenpläne aufzunehmen.

Die portugiesische Schwesterpartei PAN, die auch im nationalen Parlament und in den Gemeinderäten vertreten ist, hat die Regierung ebenfalls aufgefordert, dafür zu sorgen, dass Flüchtlinge zusammen mit ihren Haustieren untergebracht werden können und dass sowohl Menschen, als auch Tiere Hilfe erhalten.