Worldlog Marianne Thieme – Vorsit­zende der Partei für die Tiere


6 März 2019

Im Februar kehrte ich nach meinem Krankheitsurlaub zurück zur Politik. Gut wieder an die Arbeit gehen zu können! Denn es gibt noch unglaublich viel zu tun, damit unsere Erde lebenswert bleibt und die Tiere, durch unseren Kampf für ihre Rechte, befreit werden.

Der Stand der Dinge: Der Mensch zieht weiterhin eine Spur der Verwüstung hinter sich her. Wir verschmutzen unseren Lebensraum, sorgen für nie dagewesenen Rückgang wilder Tiere und Insekten, holzen die Lungen unseres Planeten ab und lassen Tiere massenhaft Leiden. Die Grundlagen unseres Daseins, wie gesunde Luft und sauberes Wasser, stehen mehr unter Druck als jemals zuvor. In einem Artikel des Guardian wird die prekäre Situation schmerzhaft deutlich: Es steht schlecht um unsere Biodiversität und das ist eine Bedrohung für unsere weltweite Nahrungsmittelversorgung.

Was unternehmen unsere Regierungen? Jede Menge „greenwashing“: Viel reden und verhandeln, aber letzten Endes vor allem in dasselbe, vernichtende fossile System investieren. So stehen die Niederlande, eines der reichsten Länder der Welt, auf allen Nachhaltigkeitslisten ganz unten. Das niederländische Kabinett nennt sich selbst „das grünste Kabinett, was es je gab“, aber pumpt zwischendurch, als Beispiel, 700 Millionen Euro in die Sackgasse der verschmutzenden Luftfahrtindustrie.

Jugendliche protestieren für einen besseren Schutz unserer Erde.

Glücklicherweise klingt der Ruf nach positiver, radikaler Systemveränderung immer lauter. Weltweit gehen Jugendliche massenweise auf die Straße und fordern stärkere Maßnahmen gegen den Klimawandel. Die schwedische Schülerin Greta Thunberg hielt eine beeindruckende Rede vor dem World Economic Forum. Auch in den Niederlanden, wo unsere Jugendorganisation PINK! letztes Jahr die Initiative für Schulstreiks für das Klima ergriffen hat. Am 10. März gehen wir alle gemeinsam für das Klima auf die Straße, während des großen Klimamarsch in Amsterdam. Es gibt wachsenden Widerstand gegen die Tatsache, dass unsere Regierungen ihre Prioritäten nicht geregelt haben und konsequent die kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen über die der Bürger und der Tiere stellt.

Das die Zeit jetzt wirklich reif ist für eine (pflanzliche) Revolution, zeigt auch unsere neue Doku #Powerplant, die vergangenen Monat in Premiere ging. #Powerplant zeigt Wissenschaftler, Künstler (Moby!) und Unternehmer, die allesamt davon überzeugt sind, dass pflanzliche Nahrung das neue Normal wird. Weil es besser ist für Mensch, Tier und Planet.

Joseph Poore – Forscher der Universität Oxford, der, laut The Independent mit „der umfangreichste Studie jemals“, über den Einfluss unserer Ernährung auf den Planeten – schlussfolgert: „Eine vegane Ernährungsweise ist wahrscheinlich die beste Methode um deinen Impact auf den Planeten zu verringern, nicht nur was Treibhausgase betrifft, sondern auch Versauerung, Land– und Wasserverbrauch. Der Effekt ist viel größer als weniger zu fliegen, oder ein Elektroauto zu kaufen.“

Außerdem ist pflanzlich Essen auch immer häufiger ein Fest für unsere Geschmacksknospen. So ging Michelin – Sternestarkoch Alexis Gauthier auf vegane Küche über: „Diese Bewegung lässt sich nicht mehr stoppen und als Chefkoch haben wir eine wichtige Verantwortung“.

Marianne bei der Premiere der Doku #Powerplant.

Bei der Premiere des Dokumentarfilms in Amsterdam war der Saal proppenvoll. Proppenvoll Energie, Enthusiasmus, Optimismus und Menschen die das Ruder umschwenken wollen. Großartig zu sehen!

In der kommenden Zeit werde ich mit meinem neuen Buch „Wachsender Widerstand“ auf Tour gehen. In dem Buch erzähle ich, wie es ist, als Aktivist im Parlament, eine total andere Art der Politik zu betreiben und wie erfolgreich man sein kann, wenn man an seinen Idealen festhält. Die Partei für die Tiere wird mit Hilfe vieler fantastischer Freiwilliger die kommenden Wochen auch sehr beschäftigt sein, mit Kampagne führen für die Provinzialwahlen am 20. März. Lust drauf!

Das Kunstwerk „Ode an das Schwein“.

Vor kurzem durfte ich das Kunstwerk „Ode an das Schwein“ von Jantien Mook in Utrecht eröffnen. Eine riesige Sau, die einen Sprung in die Freiheit macht und ganz Niederlande bereist. Millionen Tiere in der Viehzucht ist dies nicht vergönnt. Willst du, dass da eine Ende an kommt? Dann unterschreibe hier die europäische Bürgerinitiative „End the Cage Age“ (Stop die Zeit der Käfige). Bereits 500.000 Menschen gingen dir voran.

Und stimme am 20. März natürlich Partei für die Tiere, wenn du in den Niederlanden wohnst. Ansonsten kannst du für eine unserer großartigen Schwesterparteien stimmen. Zum Beispiel am 14. April für die finnische EOP (Animal Justice Party Finnlands), am 28. April für die spanische PACMA und im Oktober für die portugiesische PAN. Wachsender Widerstand!

Bis zum nächsten Mal.

Marianne Thieme