Weltlog Woche 6 – 2015


6 Februar 2015

Die Mehrheit der Niederländer lehnt den Bau von Megaställen ab. Und doch wird augenblicklich in Grubbenvorst in der Provinz Limburg an einem Megastall gebaut, in dem zukünftig mehr als 1 Millionen Hühner und 35.000 Schweine gehalten werden können. Das Kabinett redet zwar davon zukünftige Viehindustrialisierung eindämmen zu wollen, tatsächlich aber tun sie nichts dagegen. Sie geben Gemeinden und Provinzen lediglich die Möglichkeit einem Ausbau der Viehlandwirtschaft im Hinblick auf die Volksgesundheit entgegen zu wirken. Und das bedeutet, dass die Gemeinden und Provinzen völlig selbstständig entscheiden dürfen, ob sie diese Möglichkeit nutzen wollen. Wenn das Kabinett es wirklich ernst meinen würde, würde es, solange eine neue Gesetzgebung noch nicht beschlossen ist, ein landesweites Moratorium für Baugenehmigungen in der Intensivtierhaltung festlegen.

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Dem umstrittenen niederländischen Schweinezüchter Adriaan Straathof, welcher in der Gemeinde Buren bereits einen Riesenstall mit 19.000 Tieren besitzt, ist wegen ernsthafter Tierquälerei in seinen deutschen Ställen ein Haltungsverbot auferlegt worden. Der Schweinezüchter besitzt auch Schweineställe in Ungarn. Ich habe Bundestagsfragen über die Möglichkeiten zur Extrakontrolle in den Niederlanden stellen lassen und die Möglichkeit auch europaweit Maßnahmen gegen ihn zu ergreifen, sodass er nicht irgendwo in Europa wieder neu beginnt und dieselben Übertretungen erneut begehen kann.

Die Viehhaltung ist neben der Energieindustrie größter Verursacher der Erderwärmung und muss deshalb auf die Agenda der Klimatop, welche dieses Jahr in Paris stattfindet. In Brüssel berät man sich augenblicklich über mögliche Maßnahmen, um der Erderwärmung entgegen zu wirken. Ende dieses Jahres treffen sich alle Weltführungskräfte innerhalb und außerhalb Europas, um neue Klimaentscheidungen zu treffen. Die Produktion von Fleisch, Milch und Eiern ist global verantwortlich für 18% aller Treibhausgase, das ist mehr als aller Verkehr und Transport zusammen. Es ist unverantwortlich einen Klimatop abzuhalten und nicht über den Negativeffekt der Massentierhaltung zu sprechen.

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Letzte Woche hat sich meine Kollegin Esther Ouwehand während einer Debatte über Pferde für ein Verbot von Pferdemärkten eingesetzt. Zum Vergnügen des Menschen stehen gestresste Pferde auf Dorffesten zwischen den Jahrmarktsattraktionen. Das ist absolut nicht mehr zeitgemäß. Die Pferde auf diesen Märkten werden verhandelt und oftmals müssen wir Verwahrlosung und Misshandlung feststellen. Wir wollen dies beenden.

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Auch in Europa wurde diese Woche über Pferde gesprochen. Der Pferdefleischbetrüger Willy Selten konnte offensichtlich ganz ungehindert einen neuen Fleischbetrieb in Belgien gründen. Die grausamen Pferdetransporte und die Tatsache, das die Herkunft der Pferde komplett undeutlich ist und somit die Nahrungsmittelsicherheit gefährdet ist, das muss aufhören. Unsere Europaparlamentarierin Anja Hazekamp hat die europäische Kommission aufgefordert, schnellstens ein funktionierendes Kontrollsystem einzuführen, sowie eine europäische schwarze Liste von Fleischbetrügern zu erstellen. Bis dahin gehört jegliches Pferdefleisch aus dem Handel genommen zu werden, sagt Anja.

Die europäische Kommission hat den unmöglichen Plan bedacht, um alle Daten von Fluggästen zu speichern. Selbst deren Wahl der Mahlzeit. Das schändet die Privatsphäre. Wir werden uns dagegen wehren.

Ich hatte bereits früher über ein neues Steuersystem gesprochen. Ex’tax. Die Idee, die dahinter steht, ist dass die Steuern sich von Arbeit in Grundstoffe verschieben. In dem nachfolgenden Film wird in 90 sek erklärt, wie das geht.

Bis nächste Woche!

Herzliche Grüße, Marianne

At this moment, around 250 dolphins are being slaughtered in the Japanese fishing village of Taiji. This annual hunt relates closely to the trade in dolphins for entertainment. After wild dolphins are rounded up in a bay, the finest animals are selected and sold for a lot of money to dolphinariums around the globe. The remaining dolphins are brutally slaughtered. Cove Guardians, volunteers of the animal welfare organisation Sea Shepherd, who protest these massacres on site, report horrific scenes.

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This must stop! During oral question time last Tuesday, we called minister Timmermans to Parliament. We are glad that minister Timmermans of Foreign Affairs promised that the Dutch ambassador in Japan will take a stand against this slaughter of dolphins. The ambassadors of the United Kingdom and the United States already condemned these massacres. The Netherlands remained silent, whereas government adopted the formal position that dolphin hunting must be stopped.

Although this is a step in the right direction, we must take much tougher action against these gruesome massacres. We also want the Netherlands to set conditions with regard to free trade with Japan. This means that Japan must respect human rights, respect the moratorium on whaling and stop the slaughter of dolphins before further trade negotiations can be conducted.

You can also help! One of the ways to help is by joining the discussion on this topic on Twitter, using #tweet4taiji. And by supporting Sea Shepherd in their fight against the slaughter of dolphins. . See here how 800 school children in Hong Kong also protest against the slaughter of dolphins in Taiji.

If you would like to know more about the slaughter, read this article.

Last week, I had a debate on a further transfer of power to Brussels and the citizens’ initiative BurgerforumEU.nl, which rightly calls for a referendum. We believe it is not acceptable to transfer more sovereignty to Brussels without asking the Dutch people first by way of a referendum. A poll by Dutch pollster Maurice de Hond has shown that 67 per cent of Dutch people are of the opinion that a referendum should be held in case of a new transfer of power from the Netherlands to Brussels.

european-union - vrij te gebruiken

We are a strong advocate of international cooperation, but we distance ourselves from the way in which more and more decision-making powers are transferred to an undemocratically organised Brussels.

Brussels has a major impact on agricultural policy (half of the Brussels budget goes to agricultural subsidies) and the way in which Brussels has weakened climate targets is another proof of major weakness of the current EU. For example, Brussels gives more room to nuclear energy ….

Last week, I received an email from Professor William Ripple of the University of Oregon. He is very enthusiastic about the Meat the Truth documentary of our scientific bureau, NGPF. Really great! Read this article in The Guardian on meat tax and professor Ripple’s vision.

And a few more beautiful photos of @fascinatingpics! Please tell me again, how hard your life is and hot sand, hot sand, hot sand 😉

See you next week! Marianne