Weltlog Woche 5 – 2015


26 Januar 2015

Letzte Woche debattierte der Bundestag über unseren Antrag bzgl. der Massentierhaltung. Es ist unbegreiflich, dass das Kabinett sich für ein weiteres Anwachsen des Viehbestandes entscheidet, obwohl die schädlichen Einflüsse auf Tierschutz, Nahrungsmittelsicherheit, Natur und Umwelt bereits mehr als bekannt sind. Während der Debatte habe ich dargelegt, dass nur eine Dezimierung des niederländischen Viehbestandes und vermehrte Regionalisierung die einzige Lösungsmöglichkeit des Problems darstellen können. Ich habe den Bundestag aufgefordert, weitere Untersuchungen in die Wege zu leiten.

Die Niederlande gelten, im Verhältnis zur Größe, als das viehdichteste Land der Welt. Die Tiere leben zusammengepfercht in Ställen, oftmals ohne Tageslicht. Durch den enormen Stress und den geringen Widerstand werden sie krank. Kranke Tiere und Zoonosen (Infektionskrankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragen werden) formen ein hohes Gesundheitsrisiko für die Volksgesundheit. Auch die 4.000 kg Mist, die ein niederländischer Viehhalter jährlich produziert, haben einen sehr schädlichen Einfluss auf Natur und Umwelt.

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Gott sei Dank wächst der Widerstand gegen die megalomane Massenviehhaltung in den Niederlanden. Zum Beispiel hat diese Woche der Weltnaturfonds zusammen mit der Rabobank und Friesland Campina (großer Milchproduzent)eine Kampagne lanciert, die für mehr Harmonie zwischen Landwirt und Natur wirbt. Auch von Seiten der Bürger wird stets der Ruf lauter, dass Kühe auf die Weide gehören und dass man saisongebundene Regionalprodukte in den Supermärkten finden möchte. Wir müssen feststellen, dass die Politik hoffnungslos hinterher hinkt…..

Tiere haben nichts im Zirkus zu suchen! Glücklicherweise tritt das Verbot für wilde Säugetiere im Zirkus im September dieses Jahres in Kraft. Aber dieses Verbot reicht uns nicht. Meine Kollegin Esther Ouwehand hat das Kabinett aufgerufen, das Verbot auf andere große Säugetiere, Reptilien und Vögel zu erweitern und auch die Tiere in Delphinarien zu berücksichtigen.

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Gute Neuigkeiten! Der Wirtschaftsminister ließ anlässlich unseres Antrages wissen, dass er die Energieverschwendung von offenstehenden Geschäftstüren angehen wird. Viele Geschäfte halten die Türen standardmäßig offen, auch im Winter. Damit heizt der Ladeninhaber für die Straße. Wenn diese Ladeninhaber sich für Türen entscheiden würden, die schließen, wenn kein Kundenstrom stattfindet, würden sie mindestens 40% an Energiekosten sparen. Das bedeutet Gewinn im Portemonnaie und für das Klima.

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Und noch Neuigkeiten aus Europa. Großbritannien will zehntausende der grauen Eichhörnchen töten lassen, finanziert mit europäischen Steuergeldern. „ Eine grausame und völlig unnütze Hetzjagd „ nennt unsere Europaparlamentarierin Anja Hazekamp diesen Plan. Landbesitzer, die EU Subventionen erhalten wollen, können unter neuer Regelgebung verpflichtet werden, dieses Tier zu bekämpfen. Anja hat die Europäische Kommission mit schriftlichen Fragen gebeten, die Subventionen Anfrage von Großbritannien abzulehnen. Ziel des britischen Plans ist es, das einheimische rote Eichhörnchen gegen den grauen Newcomer zu beschützen. Aus zahlreichen Untersuchungen hat sich ergeben, dass solche Tötungskampagnen kaum Effekt auf die rote und graue Eichhörnchen Population haben. Das rote Eichhörnchen leidet vor allem darunter, das geeignete Lebensräume abgeholzt werden und verschmutzt sind, sowie unter dem Klimawandel. Der Kampf gegen das graue Eichhörnchen wird keinen Effekt haben, sondern lediglich viel Tierleid verursachen.

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Letzte Woche wurde bekanntgegeben, dass 2014 weltweit das wärmste Jahr war, welches jemals gemessen wurde. Wir müssen nun dafür sorgen, dass 2015 nicht den Rekord von 2014 bricht.

Daneben sind wir damit beschäftigt, die Provinz- und Wasseramtswahlen vorzubereiten. In den nächsten Wochen starten in vielen Provinzen unsere Wahlkampagnen. Unsere Wahlschwerpunkte und Aktionen werde ich demnächst erläutern. Bis dahin verbleibe ich mit herzlichen Grüßen

Marianne

Last week, the Lower House debated on factory farming on our request. It is unbelievable that the government chooses for further growth of the livestock industry despite the harmful effects on animal welfare, food safety, nature and the environment. During the debate I argued that diminishing the number of Dutch cattle and that focus on regionalisation are the only solutions for these problems. I called the government to look into this.

The Netherlands keeps the largest number of farm animals per area unit in the world. The animals are stuffed together in stables without any daylight. They become ill as a result of the high stress and their low resistance. Ill animals and zoonoses (infections that can be transferred from animals to humans) pose a risk to public health. Also, the 4,000 kilos of manure generated by cattle farming per year per Dutch person has a very harmful effect on nature and the environment.

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Fortunately, we see that the resistance against megalomaniac livestock farming in the Netherlands is rising. This week, for example, the World Wildlife Fund launched a campaign together with the Dutch bank the Rabobank and FrieslandCampina (huge dairy producer) to have farmers work more in harmony with nature. And the public is also increasingly indicating that they want to see cows in fields and would prefer to have regional and seasonal products in supermarkets. We can thus conclude that politics is hopelessly behind the times…

Animals don’t belong in circuses! Fortunately, the ban on wild mammals in circuses will take effect in September of this year. But as far as we are concerned that ban doesn’t go far enough. My colleague Esther Ouwehand called the government to broaden the ban with other big mammals, reptiles and birds and to reflect on the use of sea mammals in the dolfinarium.

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Good news! Further to our motion, the Minister of Economic Affairs said that he will enter into discussions with shopkeepers about how to address the huge energy waste as a result of shops keeping their doors open. Many shops keep their doors open during opening hours all the time, even in winter time. Shopkeepers are keeping the streets warm as a result. If they choose systems which close the doors if there are no customers coming in or going out, they will be able to save at least 40% on energy. A profit for both their pocket and the environment.

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And here is some news from Europe. Great Britain wants to kill tens of thousands of grey squirrels, financed by European tax money. Our Euro MP Anja Hazelkamp called the plan ‘a cruel and pointless hunt’. Land owners who wish to be eligible for EU subsidy would be required to fight the squirrels under new rules. Anja has requested the European Commission in written questions to reject Great Britain’s application for the subsidy. The goal of the British plan is to protect the native species, the red squirrel, against the grey newcomer. But researches have shown each time that such killing campaigns have hardly any effect on squirrel populations, neither on the grey nor on the red. Red squirrels mainly suffer from the loss of adequate habitat due to deforestation, pollution and climate change. The fight against grey squirrels will get us nowhere and only lead to animal suffering.

Eekhoorn_1_Monique_van_Someren_rechtenvrij_alleenmetnaamsvermeldingPhoto: Monique van Someren

Last week, it was confirmed that 2014 was globally the warmest year on record. We have to take action now to fight the consequences of that and to prevent 2015 from breaking the record of 2014.

Additionally, we are working on the coming Provincial and Water Board elections. Next week we will start our campaign in many provinces. I will soon tell you more about our spearheads and actions.

Until next week!