Weltlog Woche 28 – 2008
Diese Woche war die letzte Sitzungswoche im Senat, die Sommerpause des Bundestages ist in der letzten Woche bereits begonnen. Im Senat stand diese Woche der Vertrag von Lissabon auf der Tagesordnung, eine Variante des Europäischen Grundgesetzes, welche von den niederländischen Wählern massenhaft abgelehnt wurde.
Die niederländische Regierung wagte es nicht, diesen Entwurf ein zweites Mal an die Bevölkerung vorzulegen und nahm deshalb, nach Absprache mit anderen Mitgliedsstaaten lediglich einige kosmetische Veränderungen am Grundgesetz vor (die europäische Fahne und das europäische Volklied wurden gestrichen, sonst blieb alles beim alten).
Und deshalb musste der Senat unter Zeitdruck noch eben schnell seine Zustimmung zu einem sehr tierunfreundlichen, europäischen Grundgesetz geben(in einem nicht-grundgesetzlichem Jäckchen), in dem Stierkämpfe, rituelles Schlachten und Zwangsfüttern von Gänzen grundgesetzlich verankert werden! Und in dem Produktionssteigerung das einzige Ziel der europäischen Landwirtschaftsführung zu sein scheint. Skandalös, daß mit den Interessen von Tieren, Natur und Umwelt und dem der Wähler auf eine solch undemokratische Art und Weise umgesprungen werden darf. Mit Kuhdeckchen hat die Partei für die Tiere Kampagnen gegen das Grundgesetz geführt und mit Erfolg.
Glücklicherweise erhalten die Wähler, am 4. Juni nächsten Jahres, eine neue Chance, sich gegen dieses undemokratische Europa auszusprechen, ich nehme an, daß die “sitzende” Politik einiges zu hören bekommt.
Aus Rumänien erhielten wir die Nachricht, daß auch dort an dem Aufbau einer Partei für die Tiere gearbeitet wird, möglicherweise erscheint der Weltlog aus diesem Grund auch in rumänisch. Nach dem Sommer werde ich in meinem Weltlog einen Stufenplan vorstellen, damit man erfährt, wie man eine Partei fur die Tiere in Ihrem eigenen Land ins Leben ruft, wie erfolgreich Kampagnen geführt werden können, um sicher zustellen, daß das Parlament und/oder andere verantwortliche Behörden aufmerksam werden.
In der letzten Zählung vor der Sommerpause haben wir als Partei für die Tiere einen Zulauf von 50% verbucht und ich denke, daß diese Zahl noch steigen wird. Wir können mit einem Wählerpotenzial von 7-8% rechnen, lt. einer Wahlstudie. Das gibt uns Perspektiven.
Diese Woche also den letzten Weltlog vor dem Sommer, ich werde Sie von meiner Ferienadresse kurz auf den neusten Stand von internationalen Tiernachrichten bringen.
Am 6. und 7. August werde ich Lesungen an der Universität von Fortaleza, Brazilien halten, hierzu ist in Brazilien bereits eine Orkut community eröffnet worden.
Sollten Sie in der Nähe sein, sind Sie herzlich eingeladen.
Ich möchte diesen Weltlog gerne mit einem wunderschönen Memorandum des tierfreundlichen, niederländischen Schriftstellers Hans Andreus beschliessen, welchen dieser, zum Abschied seines Freundes und Designers seiner Buchumschläge Jaap Boots, schrieb.
Was ich nun
am deutlchsten von ihm sehe,
Ist die, in einer Bewegung
durchgängige, fliessende
Gebärde, womit er
zum Beispiel eine ertrinkende Fliege
hochhob, nach draussen lief
und sie niedersetzte, als eine
nicht sehr kostbare
oder seltsame, aber doch ein
Juwel auf Beinchen
das sein durfte
Wunderschön, als jemand erinnert zu werden, mit soviel Mitgefühl. Die Insektensaison beginnt nun wieder, gut um uns, wieder einmal bewusst zu werden von all dem kleinen Leben um uns hin!
Bis bald!
This week saw the last convening of the senate before the summer recess. The lower house recessed last week. On the senate’s agenda in this final week was the Treaty of Lisbon, a variation of the European Constitution which itself was massively rejected by Dutch voters.
The Dutch government, this time not daring to give the voters a say in the new proposal, consulted with other EU member states and made only a few cosmetic changes to the constitution (the European flag and European anthem were scrapped but everything else remained intact).
And so the senate, facing a tight deadline, was required to grant its approval to this extremely animal-unfriendly European constitution that constitutionally legitimises bull-fighting, ritual slaughter and the forced-feeding of geese! It also sets increased production as the sole aim of the European agricultural policy. It is scandalous that undemocratic mechanisms as these are being used to violate the rights of animals, nature, the environment and voters! Donning cow-cloths, the Party for the Animals waged a successful campaign against the constitution.
Fortunately, voters will get another chance on 4 June 2009 to voice their concerns about this undemocratic state of affairs in Europe and I predict that our politicians are in for quite a shock!
We have received news from Rumania that efforts are underway to establish a Party for the Animals in that country. Consequently, we may start translating this Worldlog in Rumanian as well. After the summer recess, I will use my Worldlog to provide step-by-step instructions on setting up a Party for the Animals in your own country and on how to campaign successfully for parliament and/or other representative bodies.
The latest pre-recess polls give the Party for the Animals a 50% gain in support and I predict that rise in support will actually turn out to be far higher. According to voter surveys, we can count on the support of 7-8% of the electorate. That’s extremely promising for our future as a party!
This week’s Worldlog will be the last before the summer. However, I will be sending short dispatches from my holiday address to keep you informed of any relevant international animal news.
On 6 and 7 August I am scheduled to lecture at the University of Fortaleza in Brazil and an Orkut community has been started in support of this.
If you happen to be in the neighbourhood, you are most certainly welcome to attend.
I would like to end this Worldlog with a beautiful poem written by Dutch animal-friend and writer Hans Andreus in memory of his friend and designer of his book covers Jaap Boots.
What I now
see most clearly of him,
is the smooth fluid motion
with which he would
scoop up a drowning fly,
walk with him outside
and set him down as a
not very expensive
or rare, but all the same
belegged jewel
that has every right to be.
How wonderful it is to be remembered as someone with so much compassion. The insect season is approaching: a good time for us to spare a thought for the tinier forms of life around us!
See you soon!