Weltlog Woche 23 – 2012


4 Juni 2012

Der Bundestag stand diese Woche ganz im Zeichen des Kunduzabkommen der 3 Parteien, die unsere konservative Minderheitsregierung duldete, im Gegenzug für Regierungsmacht. Wir sind der Meinung, dass das Kunduzabkommen dem alten Cathuisabkommen gleichkommt, nun lediglich in grünes Geschenkpapier verpackt. Es hört sich immer gut an, wenn man über Einsparungen oder Kursänderungen spricht, aber es ist mehr als deutlich erkennbar, dass man vor allem über erneute Belastungen spricht. An der verkehrten Stelle, nicht gezielt und nicht genügend motiviert.

Es wurde zum Beispiel eine Zugsteuer ins Leben gerufen. In den Niederlanden können Menschen, die mit dem Zug zwischen Arbeit und Wohnstätte hin und her pendeln, ihre Reisekosten dafür unversteuert deklarieren. Nun sollen diese Reisekosten besteuert werden, ein Schlag ins Gesicht der Zugpendler. In den Niederlanden haben die Menschen sich jahrelang wie zahme Schafe in übervollen Waggons herumreisen lassen. Sie haben die "Entschuldigungen für die Unannehmlichkeiten" der Zuggesellschaften gelassen über sich hin kommen lassen , wenn wieder einmal die Züge ausfielen, bei Verspätungen, Schienen- oder Signalproblemen. Trotzdem blieben sie Zugreisende, da sie dachten, sie tun etwas gutes und ließen sich viel gefallen. Und nun sollen sie für ihr gutes Handeln büßen. Die Menschen müssen mal umziehen, das sagt die Kunduzkoalition. Das zeugt von einem vollständigen Realitätsverlust, da der niederländische Immobilienmarkt vollkommen zusammengebrochen ist. Ich habe darum einen Antrag eingereicht, in dem ich die niederländische Regierung dazu auffordere, von der Zugsteuer Abstand zu nehmen. Am Dienstag, den 5 Juni wird hierüber abgestimmt.

Am 9 Juni findet in Straßburg eine große Demonstration gegen das Jagen mit Galgos und den daraus entstehenden schrecklichen Quälereien, statt. Organisiert wird die Demonstration durch C.R.E.L. www.crel.fr (Club de Reconnaissance et d’Entraide aux Lévriers). Unterstützen Sie diese französische Organisation in ihrem Bemühen für bessere Lebensumstände dieser viel gequälten Hunde, indem Sie die Petition unterschreiben.

Photo: DutchGalgoLobby

Letzte Woche begann die Konferenz der Bilderberggruppe in Spanien. In dieser Gruppe sind die "mächtigen Menschen" der ganzen Welt vereinigt, die vor allem auf politischer und ökonomischer Ebene untereinander Absprachen treffen. Es ist völlig unklar, was während der Versammlungen besprochen wird. Wir sind der Meinung, dass diese demokratischen Entscheidungen besser getroffen werden müssen und dafür ist Transparenz essentiell notwendig. Politik muss öffentlich betrieben werden, geheime Zusammenkünfte können nicht durch Volksvertreter kontrolliert werden. Darum habe ich auf Twitter alle Fragen an die niederländische Delegation der Bilderbergkonferenz, gebündelt an den Premierminister geschickt 🙂

Bis nächste Woche

Marianne

The Lower House focused this week on the Kunduz Accord by three parties that offered our conservative government passive support in exchange for the opportunity to govern. We think the Kunduz Accord is nothing more than the old Catshuis Accord in green wrapping paper. It sounds good to discuss restructurings and cut-backs, but let's not forget they're also discussing imposing severe new taxes. The taxes are on the wrong thing, scattershot, and are insufficiently explained.

They, for example, invented a train tax. In the Netherlands, people who travel between their homes and their places of work can claim their travel expenses back from their employer without taxes being levied. But the plan is now to tax these travel expenses, which is a slap in the face to train commuters. In the Netherlands, those who travel by train have for years have allowed themselves to be transported in overcrowded carriages like docile sheep. They've simply accepted train company's 'apologies for the inconvenience' when trains break down, when they're delayed or experience signalling and computer failures. They kept travelling by train because they thought they were doing some good and did not begrudge the inconvenience. And now they have to pay for their good behaviour. The Kunduz coalition says people should just move house. This shows just how out of touch with reality they are as the housing market in the Netherlands is entirely locked down. That is why I tabled a motion in which I ask the government to scrap this train tax. They will vote on Tuesday 5 June.

On 9 June, C.R.E.L. www.crel.fr (Club de Reconnaissance et d’Entraide aux Lévriers), will hold a large demonstration in Strasbourg against hunting with galgo dogs and the torture that the results. Support this French organisation that works to improve the living conditions of these much maligned dogs by signing the petition.

Photo: DutchGalgoLobby

Last week saw the start of the Bilderberg Group conference in Spain. This group contains the 'power set' from around the globe who have agreements amongst themselves, particularly in the political and economic areas. There is a complete lack of transparency over what is discussed in these meetings. We think the democratic decision-making process could be improved and transparency is essential here. Politics needs to be practised in public because popular representation cannot control these secret meetings. That's why I've collected all the questions on Twitter about the Dutch delegation to the Bilderberg conference and sent them to the Prime Minister!

Have a great week! Marianne