Weltlog Woche 18 – 2011


6 Mai 2011

Es ist sitzungsfreie Zeit und deswegen hat es diese Woche keine Debatten im Parlament gegeben. Der richtige Moment um neue Energie anzusammeln und das schöne Wetter zu geniessen. Aber unsere Arbeit hört nie ganz auf.

Letzte Woche habe ich im Parlament den Landwirtschaftsstaatssekretär Bleker befragt über den Vorslag, 100.000 Graugänse abschiessen zu lassen. Dieser Vorschlag stammt von den “Gänse-8” her, einer Gruppe bestehend aus acht Natur- und Jägerverbänden die auf diese Weise die von Gänsen verursachten Frassschäden bekämpfen wollen.

Laut Vorschlag soll die Graugänsepopulation in den Niederlanden auf 100.000 reduziert werden. Man schätzt sie zurzeit auf 200.000. Noch abgesehen vom grossen Tierleid das diese Massnahme herbeiführt, ist sie keine nachhaltige Lösung für die Schäden. Die Grösse der Gänsepopulationen hängt ab vom Futterangebot. Wegen grossflächigem Einsatz von Düngern in der Landwirtschaft entstehen sehr eiweissreiche Wiesen, von denen Gänse angezogen werden. So lange diese verlockenden Wiesen vorhanden sind, wird der Abschuss keine dauerhafte Lösung sein; sie verursachen nur einen neuen Zuwachs der Gänse und ziehen ausserdem Gänse auf ihrem Zugweg an.

Ich habe den Staatssekretär dementsprechend gefragt ob er bereit sei den Düngereinsatz zu verringern und sich einzusetzen für tierfreundliche und wirksame Wege zur Bekämpfung der landwirtschaftlichen Schäden. Ein Beispiel wäre, unproduktive Wiesen mit Weissklee einzusäen: eine Tierfreundliche Methode um die Gänse fernzuhalten von den Produktionsackerflächen.

Ausserdem stellte ich dem Staatssekretär die Frage ob er es für moralisch vertretbar halte, eine massenhafte Verletzung gesetzlich geschützter Vögel zu genehmigen aus wirtschaftlichen Gründen. Infolge des massenhaften Einsatzes von Schrot bei der Bejagung der Gänse fliegen grosse Mengen von Gänsen herum mit Kugeln im Körper, die schwere Verletzungen verursachen. Auch habe ich den Staatssekretär gefragt ob er es für moralisch vertretbar halte, aus wirtschaftlichen Gründen Tiere zu töten die lange in Einehe leben. Ich glaube nein!

Letzte Woche war in den Medien zu lesen wie Studien zeigen, dass die Partei für die Tiere am meisten Opposition führt gegen die Regierung Rutte. In 73 Prozent der Fälle stimmen wir gegen einen Vorschlag der Regierung ab. Ganz klar; wir stehen zu unseren Idealen!

Auf unserer Website haben wir eine Email-Aktion angefangen die das Bienensterben bekämpfen soll. Mit der Email-Aktion hat der Verbraucher die Möglichkeit, Gartencenter dazu aufzufordern keine Schädlingsbekämpfungsmittel zu verkaufen die Bienen und andere Bestäuber gefährden. Giftige Pestizide sind die Hauptverursacher des Bienensterbens, das vor allem in den Niederlanden einen riesigen Umfang annimmt. Diese Pestizide werden nicht nur in der Landwirtschaft verwendet, sondern auch von Privatpersonen im Garten. Unser Ziel ist es, giftige Schädlingsbekämpfungsmittel aus dem Markt zu nehmen und wir hoffen dass die Gartencenter ihre Regale, dank unserer Aktion, bienenfreundlich einrichten werden.

Das Bienensterben findet aber weltweit statt und hat eingreifende Folgen für Menschen, Tiere, die Natur, kurz, für das ganze Ökosystem. Im Parlament tun wir alles Mögliche damit die Verwendung von bienengefährdenden Pestiziden in der Landwirtschaft eingestellt wird. Verlieren wir die Biene, so verlieren wir unsere Nahrung: achtzig Prozent aller Nahrungsgewächse ist abhängig von der Bestäubung durch die Biene. Wir können es uns einfach nicht leisten länger zu zögern statt zu handeln. Deshalb hoffe ich dass auch andere Länder die Verantwortung übernehmen, auf den Einsatz von gefährlichen Schädlingsbekämpfungsmitteln verzichten und so vorbeugen dass wir die Biene verlieren.

Bis nächste Woche!

Marianne

As parliament has gone into recess, there were no debates this week. Time to recharge the batteries and enjoy the wonderful weather. But our work never comes to a complete halt.

Last week I submitted Parliamentary questions to Secretary of State for Agriculture Bleker regarding the recommendation to cull approximately 100,000 gray geese. This was the recommendation of the Geese-8, a group of eight nature and hunting organisations that wish to deal with the nuisance caused by geese by culling.
The recommendation states that the number of gray geese in the Netherlands should be reduced to 100,000, half of the estimated current total. Besides the terrible suffering this measure will the inflict on the animals, it is not a sustainable solution to the nuisance. The size of geese populations depends on the supply of food. The large-scale use of fertilizer in the agricultural sector creates grasslands rich in protein that attract geese. As long as there are grasslands that attract geese, culling will never be a sustainable solution. It will only stimulate an increase in the goose population and will attract migrating geese.

Consequently, I asked the secretary of state if he would be willing to reduce the use of fertilizer and apply more effective and more animal-friendly methods to deal with the nuisance caused by geese. Sowing fallow fields with white clover is one example of an animal-friendly method to keep geese away from productive fields.

In addition, I asked the secretary of state if he considered it ethically responsible to permit the mass wounding of legally protected birds for economic reasons. The large-scale use of lead shot in the culling will also seriously injure large numbers of geese. I also asked the secretary of state whether he thought it was ethically responsible to kill animals that pair monogamously for life – all for reasons of economics. I think not!

According to a media report I read last week, no other party opposes the Rutte government like the Party for the Animals. We have voted against government proposals in 73 percent of cases. And that’s sounds just about right: we are a party that sticks to its ideals!

On our website we have started an e-mail campaign to stop bee deaths. Via this campaign, consumers can call on garden centres not to sell herbicides that are dangerous to bees and other pollinators. Poisonous herbicides are a major contributor to bee deaths, which is occurring on a massive scale particularly in the Netherlands. These herbicides are not only used in the agricultural sector, but also by private individuals in their gardens. We want to see poisonous herbicides withdrawn from the market and we hope our campaign will get garden centres to stock their shelves with bee-friendly alternatives.

Bee death is however a worldwide phenomenon, which is having far-reaching consequences for people, animals, nature – in other words – the entire ecosystem. Our party in the Lower House is doing everything possible to stop the use of dangerous herbicides in the agricultural sector. If we lose the bee, we lose our food: eighty percent of plants used as food crops depend on pollination by the bee. We simply cannot afford to wait any longer – we must take action now. I therefore hope other countries will also step up to the plate and stop the use of dangerous herbicides to prevent to loss of the bee.

Until next week!