Weltlog Woche 04 – 2013


21 Januar 2013

Diese Woche ist schon wieder sehr arbeitsreich. Meine Kollegin Esther war in der vergangenen Woche für ein paar Tage in Berlin bei der "Grünen Woche". Dies ist eine grosse internationale Veranstaltung über Landwirtschaft und landwirtschaftliche Entwicklungen. Unternehmen aus der ganzen Welt präsentieren dort ihre Produkte und es werden Vorträge, über unter anderem die Zukunft der Landwirtschaft, gehalten. Esther bemerkte, dass noch viel zu tun ist im Landwirtschaftssektor und dass es eine "grosse Verleumdung des Elends, welches die Fabriksbetriebene Landwirtschaft mit sich bringt" zu erkennen gibt. Das wir zu einer biologisch nachhaltigen Landwirtschaft wechseln müssen ist vielen Besuchern der "Grünen Woche" noch nicht bewusst geworden, aber das wird nicht lange mehr dauern!

Gute Nachricht diese Woche: Polen verbietet die rituelle Schlachtung ohne Betäubung! Seit dem 1. Januar ist es verboten Tiere ohne Betäubung rituell zu schlachten. Hoffentlich wird das in den Niederlanden auch gelingen. Ich werde auf jeden Fall einen neuen Gesetzesantrag stellen um dieses Ziel zu erreichen.

In Italien hat der Vergnügungspark "Gardaland" nach zwanzig Jahren Abschied von ihren Delfinen genommen. Der Parkbesitzer hat beschlossen, dass die vier Delfine, die jeden Tag ihre Vorstellungen geben mussten, in den Ruhestand gehen können. Er ist der Meinung, dass das auftreten lassen von Delfinen nicht mit dem Respekt für diese Tiere in Einklang zu bringen ist. Glückwunsch aus den Niederlanden für diese richtige Entscheidung! Mögen viele Freizeitparks diesem Vorbild folgen 🙂

Wir sind dabei zu versuchen den schrecklichen Plan der Gänsevereinbarung, die besagt, dass in den kommenden Jahren mehr als 500.000 Gänse vergast werden sollen, zu stoppen. Diese Gänsevereinbarung ist eine Vereinbarung zwischen sechs Organisationen, der Landwirtschaftsorganisation und den provinziellen Staaten. Ich werde während der Haushaltsdebatte für Natur und Landwirtschaft den Staatssekretär für Wirtschaftsfragen Dijksma darum bitten zu intervenieren und die massenhafte Tötung der Gänse zu verhindern.

Die steigende Zahl der Gänse in den Niederlanden wird weitgehend dadurch verursacht, dass das Angebot von sehr eiweissreichem Grasland zunimmt, welches durch den grossflächigen Gebrauch von Düngemitteln in der Landwirtschaft verursacht wird. Zudem ist die Vergasung von Gänsen eine völlig sinnlose Massnahme im Kampf gegen die möglicherweise resultierenden Probleme. Die freigewordenen Räume werden nämlich schnell wieder von neuen Zuggänsen eingenommen.

Es gibt auch tierfreundliche Massnahmen, wie zum Beispiel den Stop der Fuchsjagd. Der Fuchs spielt nämlich eine wichtige Rolle bei der Beschränkung der Gänsebevölkerung. Auch muss es attraktive, für Gänse designierte, Bereiche geben und muss auf die Weiterentwicklung tierfreundlicher Abschreckungsmethoden gesetzt werden.

Nach jahrelanger Diskussion über die Ursachen des Bienensterbens ist jetzt auch die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit zu dem Schluss gekommen, dass Neonicotinoide, das sind hochgiftige Pestizide, eine akute und schwerwiegende Gefahr für die Gesundheit der Bienen darstellen. Wir fordern, dass diese Mittel direkt vom Markt genommen werden.

Schon oft haben wir hierfür plädiert, aber der neue Staatssekretär wollte noch keine Massnahmen ergreifen, sonder erst das Urteil der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EBL) zu den Neonicotinoiden abwarten. Letzte Woche bestätigte die EBL in ihrem Bericht, dass die Pestizide Imidaclorid, Clothianidun und Thiamethozam eine wichtige Rolle beim beunruhigendem Bienensterben spielen. Also kann das Verbot jetzt kommen!

In Cannes (Frankreich) ist der Werbespot "Back to the start" von Chipotle zum besten Werbespot des Jahres 2012 gewählt worden. Super Reklame gegen die Bioindustrie, die schon sieben Million mal gesehen wurde. Noch nicht gesehen? Klicken sie hier.

Zum Abschluss: "Heart Of The Country" von Paul und Linda McCartney.

Bis nächste Woche, Marianne

It has been busy at work this week. My colleague Esther was in Berlin for a few days last week for ‘Grüne Woche’. This is a large international event that covers agriculture and agricultural development. Businesses from all around the world present their products and hold lectures about such things as the future of the agriculture. Esther said there is still a lot of work to be done in the agricultural sector and that it is '“One great big denial of the misery factory agriculture causes”. The fact that we need to turn to a more organic, regional type of agriculture has unfortunately not yet sunk in with the many visitors to ‘Grüne Woche’, but that won't last forever!

Great news this week: Poland has banned unanaesthetised ritual slaughter as of 1 January 2013! Hopefully this is something we'll manage in the Netherlands too. I, at any rate, am tabling a new legislative proposal to get this underway.

The 'Gardaland' amusement park in Italy has said goodbye to their dolphins. The owner decided that these four dolphins – who had to perform each and every day – are allowed to retire. I think allowing dolphins to perform does not show these beautiful animals any respect. Congratulations from the Netherlands for making the right decision! May many more amusement parks follow this good example. 🙂

I am consumed by trying to stop the 'Goose Accord's' terrible plan to gas more than 500,000 geese in the coming years. The Goose Accord is an agreement between six organisations, the Dutch Federation of Agricultural and Horticultural Organizations, and the provinces. I'm going to ask State Secretary Dijksma of Economic Affairs to intervene and prevent mass goose death during the Agriculture and Nature budget debate.

The increasing number of geese in the Netherlands is largely caused by the ever-increasing supply of highly protein-rich grassland created by large-scale agricultural fertilizer use. Plus, gassing geese is an entirely useless measure in combating any type of nuisance they may cause. It's a complete waste of time and effort as migrating geese will simply fill the empty space once occupied by the previous geese.

There are also animal-friendly measures available to us, such as stopping the fox hunts. The fox has an important role to play in controlling geese populations. We also need to create more attractive areas for the geese to inhabit and we need to work towards developing animal-friendly ways of chasing animals away.
After a year-long discussion on what is causing bee death, the European Food and Consumer Product Safety Authority has concluded that neonicotinoids, a highly poisonous agricultural poison, pose an acute and serious health hazard to bees. We want them to be removed from the market immediately.

We've made this argument many times before, but the new State Secretary did not want to take any action because he wanted to wait for the EFSA, or European Food Safety Authority's verdict. Last week, the EFSA confirmed in its report that pesticides such as imidacloprid, clothianidin and thiamethoxam are a significant factor in this alarming bee death trend. So let's work towards a ban!

Cannes (a city in France) has named Chipotle's ad 'Back to the Start' to be the World's Best Commercial for 2012. This is a fantastic commercial that rails against factory farming and has meanwhile been viewed seven million times. Still haven't seen it? Then click here.

Something to finish up: ‘Heart Of The Country’ by Paul and Linda McCartney.

See you next week, Marianne