Stoppt Werbung für Fleisch und für Flug­ge­sell­schaften! Nieder­län­dische Welt­pre­miere bekommt inter­na­tional Nachahmer


21 September 2022

Die niederländische Stadt Haarlem ist die erste Stadt der Welt, die ein Verbot von Fleischwerbung im öffentlichen Raum eingeführt hat. Die Viehwirtschaft ist einer der Hauptverursacher der Klima- und Biodiversitätskrise, weshalb die Gemeinde den Fleischkonsum reduzieren möchte. In anderen Städten wurde bereits Werbung für fossile Brennstoffe, Benzinautos und Billigflugreisen verboten. Auch in Finnland fordert die finnische Partei für die Tiere die Abschaffung von "unethischer und unökologischer" Werbung.

Werbung für eine pflanzliche Alternative zu Speck in Haarlem.

Dass die Fleischproduktion für einen Großteil der globalen Erwärmung verantwortlich ist, ist inzwischen eindeutig bewiesen. Ein Drittel aller vom Menschen verursachten Treibhausgase stammt aus der Nahrungsmittelproduktion. Fast 60 % davon entfallen auf die Fleischproduktion. Wenn man da dann noch die Abholzung von Wäldern und den Verbrauch von Land und Wasser hinzu rechnet, sollte es nicht überraschen, dass pflanzliche Lebensmittel die nachhaltigste und umweltfreundlichste Option sind.

Deshalb hat Haarlem, eine Stadt westlich der niederländischen Hauptstadt Amsterdam, beschlossen, ab 2024 Fleischwerbung auf öffentlichen Plätzen zu verbieten. Damit ist sie die erste Stadt der Welt, die Fleisch auf die Liste der schädlichen Produkte setzt, für die nicht geworben werden darf. Andere Städte verbieten bereits Werbung für klimaschädliche Aktivitäten und Produkte wie die fossile Industrie, benzinbetriebene Autos und Flugreisen, lassen aber weiterhin Fleischwerbung in Bussen, Wartehallen und auf Bildschirmen im öffentlichen Raum zu.

Stoppt Reklamesubventionen und macht pflanzliche Ernährung zum Standard!

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Die Europaabgeordnete Anja Hazekamp von der Partei für die Tiere fordert den EU-Kommissar Frans Timmermans auf, die Subventionen für Fleischwerbung zu stoppen.

Die niederländische Partei für die Tiere setzt sich seit Jahren gegen die Förderung des Verzehrs von Fleisch und anderen tierischen Erzeugnissen ein. Ihre Forderung an die niederländische Regierung, sich den europäischen Milliarden-Subventionen für Fleischwerbung zu widersetzen, wurde im niederländischen Parlament angenommen. Auch im Europäischen Parlament setzt sich die Partei seit Jahren für die Abschaffung der Subventionen für die Förderung von Fleisch ein.

Auf lokaler Ebene setzt sich die Partei für die Tiere auch immer wieder für Maßnahmen ein, die zur Reduzierung des Fleischkonsums beitragen, wie z. B. das Verbot von Fleischwerbung oder das standardmäßige Servieren von pflanzlichen Lebensmitteln bei Regierungssitzungen. Das Prinzip "Karnivor? Gebt es an!", bei dem pflanzliche Produkte der Standard sind und diejenigen, die Fleisch oder Milchprodukte mögen, dies im Voraus angeben müssen, wurde jetzt im Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft sowie in Amsterdam und anderen Städten eingeführt.

Dass immer mehr andere Parteien diese Ideen unterstützen oder übernehmen, wie z.B. in Haarlem, begrüßt die Partei. „Wir sind der Hase beim Marathon, der den so dringend notwendigen radikalen Kurswechsel vorantreibt", sagte die Parteivorsitzende Esther Ouwehand.

Folgt Finnland?

Aufruf der finnischen Partei für die Tiere Eläinoikeuspuolue (EOP) an die Bürger mehrerer Städte, die Initiative für ein Werbeverbot zu unterstützen.

Auch die 2015 gegründete finnische Partei für die Tiere EOP setzt sich für ein Ende der Werbung für Fleisch und andere klimaschädliche Produkte ein. Im vergangenen Sommer reichten Mitglieder der Partei bei mehreren Gemeinden eine Initiative ein, um unethische und unökologische Werbung im öffentlichen Raum zu unterbinden. Dazu gehören Werbung für tierische Produkte, fossile Brennstoffe, klimaschädliche Verkehrsmittel und nicht nachhaltige Mode. Eine ähnliche Initiative wurde bereits in Helsinki ergriffen: Der dortige Stadtrat beschloss im vergangenen Jahr, von nun an die Umweltauswirkungen von Außenwerbung zu berücksichtigen.

Unterschreibt auch - für Mensch, Tier, Natur und ein lebenswertes Klima!
Um irreführenden Informationen und der Werbung für fossile Brennstoffe in Europa ein Ende zu setzen, hat eine Gruppe von NRO die Europäische Bürgerinitiative für ein Verbot von Werbung und Sponsoring für fossile Brennstoffe ins Leben gerufen. Die Unterzeichnung ist noch bis zum 10. Oktober möglich.

Die niederländische Partei für die Tiere und ihre Schwesterparteien in aller Welt fordern die Staats- und Regierungschefs auf, die katastrophalen Auswirkungen unseres derzeitigen Lebensmittelsystems auf Menschen, Tiere, Klima und biologische Vielfalt anzuerkennen und auf ein sichereres, nachhaltigeres, gesünderes und tierfreundlicheres Lebensmittelsystem hinzuarbeiten. Unterschreibt den siebenstufigen Aktionsplan!