Stetiges Wachstum der poli­ti­schen Bewegung für Tier­rechte und für unseren Planeten


18 November 2020

Die internationale politische Bewegung für Tierrechte, Natur und Umwelt wächst weiter. Immer mehr Vertreter werden gewählt, die explizit den „Planeten und alle seine Bewohner“ auf die politische Agenda setzen - zuletzt in Portugal und Australien. „Positive Veränderungen liegen in der Luft“, so Esther Ouwehand, Vorsitzende der niederländischen Partei für die Tiere - die erste Partei weltweit, die ins nationale Parlament gewählt wurde. „Immer mehr Menschen werden sich bewusst, dass wir eine ökozentrische Perspektive in die Politik bringen müssen, um ein nachhaltiges System zu schaffen, das allen, jetzt und für zukünftige Generationen, zugute kommt."

Bruce Poon (Präsident) und Dr. Tamasin Ramsay (politischer Ratgeber) von der australischen Animal Justice Party mit Esther Ouwehand, jetzt Parteivorsitzende der niederländischen Partei für die Tiere (Mitte).

Das jüngste Zeichen für den politischen Aufstieg der Tierrechtsbewegung, war die Wahl von zwei weiteren Vertretern der australischen Animal Justice Party in die lokale Regierung im vergangenen Monat. Mit den neuen Sitzen in zwei Gemeinderäten und den bestehenden drei Sitzen in den Regionalparlamenten von Victoria und New South Wales setzt diese Partei den Tierschutz und ein nachhaltigeres Ernährungssystem fest auf die politische Agenda. Die Partei setzt sich auch kontinuierlich für die Beendigung des Lebend-Exports von Tieren und der Fabriklandwirtschaft ein, für einen Tötungsstop geschützter einheimischer Wildtiere wie Kängurus und geht gegen die Grausamkeit von Windhund- und Pferderennen und die der Welpenzucht vor.

„Mit drei Abgeordneten und zwei, in nur fünf Jahren gewählten Ratsmitgliedern entwickelt sich die Partei schnell zu einem politischen Kraftpaket für Tiere (...), das die Regierung zur Rechenschaft zieht und Gesetzesentwürfe und Anträge zur Beendigung der Tierquälerei einführt“, heißt es in einer kürzlich veröffentlichten Erklärung der Animal Justice Party.

Unterstützer der portugiesischen Partei PAN für 'Menschen, Tiere und Natur'.

Wenige Tage vor dem australischen Sieg gewann die portugiesische ‘Partei für Menschen, Tiere und Natur’ PAN - die seit einigen Jahren im nationalen Parlament und in über dreißig Gemeinderäten vertreten ist - ihren ersten Vertreter im Regionalparlament der Azoren-Region und „verleiht einer neuen politischen Vision für den Archipel Flügel“, heißt es in der Online-Mitteilung der Partei. Ähnlich wie die niederländische Partei für die Tiere und ihre anderen Schwesterparteien, will PAN „die Stimme und der politische Arm von Bürgerbewegungen und NGO´s sein, die nach einer alternativen und erneuerten Gesellschaft suchen und das Bewusstsein für Solidarität für humanitäre, tierische und ökologische Zwecke fördern“.

Diese Wahlgewinne sind nur zwei der jüngsten Beispiele für den stetigen Aufstieg der Tierrechtsbewegung in der Politik, die mit der Wahl der niederländischen Partei für die Tiere in das nationale Parlament 2006 begann. Seitdem sind weltweit mehr als zwanzig Schwesterparteien gegründet - zuletzt in Griechenland und Moldawien -, wobei über 150 Vertreter in sechs verschiedenen Ländern gewählt wurden. In vielen anderen Ländern bilden sich Schwesterparteien. Ihr gemeinsamer Nenner: Tierrechte und Umweltaktivismus in die Politik zu bringen, um einen systemischen Wandel herbeizuführen.