Partei für die Tiere kämpft für Verbes­serung neu veröf­fent­lichter Tier­schutz­pläne der Europäische Kommission


24 Januar 2024

Die Europäische Kommission hat endlich einige der versprochenen Gesetzesvorschläge zur Verbesserung des Tierschutzes veröffentlicht. Die Vorschriften für Tiertransporte werden überarbeitet, und es wird eine europäische Chip-Pflicht für Hunde und Katzen eingeführt, um den illegalen Handel von Haustieren zu bekämpfen und ihr Wohlergehen zu verbessern. "Es ist ein wichtiger erster Schritt, dass nach jahrelangem Drängen endlich Gesetzesvorschläge auf dem Tisch liegen, um das Tierleid in Europa zu bekämpfen. Die derzeitigen Rechtsvorschriften sind veraltet und gehen ganz und gar nicht weit genug. Wir halten 8,4 Milliarden Tiere in der Landwirtschaft, und 44 % der Haushalte in Europa haben ein Haustier. All diese Tiere müssen dringend besser geschützt werden", antwortete Anja Hazekamp, Europaabgeordnete der Partei für die Tiere.

Hunde und Katzen

"Die obligatorische Registrierung von Hunden und Katzen in Europa hilft im Kampf gegen illegalen Tierhandel und Tierquälerei. Es wird geschätzt, dass in der EU etwa 73 Millionen Hunde und 84 Millionen Katzen leben. Wir stehen diesem Vorschlag der Europäischen Kommission positiv gegenüber", sagt Hazekamp. Dennoch könnte der Vorschlag noch verbessert werden: "Die Registrierungspflicht gilt nicht für streunende Hunde und Katzen, obwohl das Europäische Parlament - auf Initiative der Partei für die Tiere - dies ausdrücklich gefordert hatte. Eine ordnungsgemäße Kennzeichnung und Registrierung ist unerlässlich, um die Zahl der streunenden Tiere in Europa auf friedliche Weise zu reduzieren. Um die grausame Tötung von streunenden Hunden in Osteuropa zu stoppen, ist es wichtig, auch diese Tiere zu registrieren. Die Partei für die Tiere wird im Europäischen Parlament Änderungsvorschläge einbringen, damit Straßenhunde in die Vorschriften mit einbezogen werden", sagte Hazekamp.

Tiertransporte

Hazekamp nennt die aktualisierten Regeln für Tiertransporte "sehr enttäuschend". Der Europaabgeordnete hat in den letzten Jahren selbst diverse Tiertransporte in der EU und an deren Außengrenzen in Augenschein genommen. "Wenn dies die neuen Regeln werden, werden die schrecklichen Transporte per Schiff, per LKW und sogar per Flugzeug weitergehen. Sogar Langstreckentransporte in den Nahen Osten und in andere entfernte Ecken der Welt werden unter den neuen Regeln möglich bleiben", so Hazekamp.

Die maximalen Transportzeiten werden im Vergleich zu den geltenden Vorschriften leicht verkürzt, bleiben aber weiterhin lang. Tagelange Transporte von Küken, Kaninchen, Schweinen, Rindern, Schafen, Ziegen und Pferden sind weiterhin möglich. Diese Tiere dürfen zweimal 21 Stunden lang transportiert werden, sofern dazwischen eine 24-stündige Ruhezeit liegt. Sehr junge Kälber ab einem Alter von fünf Wochen und andere nicht abgesetzte Tiere können auch nach den neuen Vorschriften weiterhin zweimal bis zu neun Stunden lang transportiert werden, sofern sie dazwischen eine Stunde lang ruhen. Beim Transport auf dem Seeweg gibt es überhaupt keine zeitliche Begrenzung. „Das ist inakzeptabel", sagt Hazekamp.

Ein Teil der versprochenen Vorschläge fehlt

Die Partei für die Tiere hatte zuvor bereits festgestellt, dass viele der zuvor versprochenen Vorschläge zum Tierschutz in dem von der Europäischen Kommission vorgelegten Paket fehlen. Dazu gehörten das angekündigte Verbot von Käfigen in der Nutztierhaltung, die Verbesserung der Haltungsbedingungen von Tieren, die Kennzeichnung von tierischen Produkten und strengere Vorschriften für Schlachthöfe. "Wir werden alles tun, um diese zurückgehaltenen Vorschläge doch noch auf den Tisch zu bekommen. Außerdem werden wir die vorgelegten Regeln für Tiertransporte durch Änderungsvorschläge verschärfen, damit das Tierleid beim Transport tatsächlich aufhört", so Hazekamp.

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