Massaker an mehr als 500 Rehe und Wild­schweine in Portugal unters­treicht Notwen­digkeit Jagd zu regu­lieren


13 Januar 2021

Die portugiesische Partei für die Tiere PAN (Menschen-Tiere-Natur) hat die Tötung von 540 Tieren durch 16 Jäger im vergangenen Monat, strengstens verurteilt und ziehen dafür den Minister für Umwelt und Klima zur Verantwortung. „Töten zum Spaß und als Sport ist schlichtweg inhuman und repräsentiert einen großen zivilisatorischen Rückschritt“, erläutert PAN. „Es ist einfach unglaublich, dass solch ein Massaker, in einem Gebiet mit so großer ökologischen Sensibilität, autorisiert wurde. Jagd hat ganz eindeutig negativen Einfluss auf die Biodiversität, den Schutz des Wildtierlebens und auf das Tierwohl.“ Die Partei setzt sich deshalb weiter für eine strenge Regulierung des Jagdsektors in Portugal ein.

Mehr als 500 Rehe und Wildschweine wurden von spanischen Jägern geschlachtet. Diese reihten die Kadaver in Azambuja auf, etwa 40 km von der portugiesischen Hauptstadt Lissabon entfernt.

Diese Massentötung, die ans Licht kam, weil einige der Jäger davon stolz Fotos auf den sozialen Medien veröffentlichten, hat sowohl in Portugal, als auch darüber hinaus, zu einem Aufschrei geführt. Nach Angaben des stellvertretenden Bürgermeisters von Azambuja, dem Distrikt Lissabons wo das Massaker stattfand, befanden sich die Tiere in einem eingezäunten Gebiet und „konnten nirgendwohin flüchten“. „Es gibt eindeutige Beweise für ein Verbrechen gegen den Schutz der Fauna,“ sagt das portugiesische Institut für Naturschutz und Wälder (ICNF) in einem Statement. Die Organisation entzog der Torrebela Touristen Jagdzone in Azambuja die Jagderlaubnis und leitete eine Untersuchung der Vorfälle ein.

PAN, eine der weltweit jetzt zwanzig Parteien für die Tiere, im Portugiesischen Parlament seit 2015 repräsentiert, fordert eine strenge Regulation des Jagdsektors in Portugal, seit sie der Politik beigetreten sind. „Allerdings wurden unsere Vorschläge im Parlament systematisch abgelehnt.“ Wie zum Beispiel der Vorschlag, sicherzustellen, dass der Bestand der Wildtiere die gejagt werden erhoben und beobachtet wird. „Niemand weiß genau, wie der Status der zu schützenden Populationen im Moment aussieht. Existierende Daten sind das Ergebnis von Zählungen toter Tiere, und nicht der tatsächlich lebenden Exemplare.“ Deswegen sind, so PAN, Zählungen essenziell.

Direkt nachdem die Nachricht des Massakers von Azambuja heraus kam, befragte PAN den Minister für Umwelt und Klima zu diesem Ereignis. Der Minister rief daraufhin den nationalen Jagdausschuss dazu auf, die Praktik des präparierens von Wildtieren zu überdenken und gab zu, dass „Änderungen der Gesetze notwendig sind, damit verhindert werden kann, dass sich schreckliche Ereignisse, wie jene, von denen berichtet wurde, wiederholen können.“ Der Beginn eines Durchbruchs für PAN und die portugiesischen Tiere?

Die Abschaffung der Vergnügungsjagd ist ein Ziel, für das Parteien für die Tiere auf der ganzen Welt zusammenarbeiten. 2019 wurde ein Verbot der Jagd und dem Import von Jagdtrophäen, dem gemeinsamen Manifest zugefügt, welches elf Parteien für die Tiere, die sich für die Europäischen Parlamentswahlen zusammen taten, unterschrieben, PAN mit eingeschlossen. Unsere Bewegung wird ganz sicher nicht stoppen, solange diese Gewalttaten nicht der Vergangenheit angehören,“ so PAN.

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