Brüssel : keine Mitsprache für nationale Parla­mente beim Frei­han­delsab­kommen CETA


4 Juli 2016

Letzten Dienstag hat der europäische Kommissionsvorsitzende Junker den Niederlanden mitgeteilt, dass die nationalen Parlamente der Mitgliedsstaaten von der Entscheidung über den Freihandelsvertrag zwischen Kanada und Europa (CETA) ausgeschlossen werden sollen. Marianne Thieme hat letzte Woche einen Antrag auf eine Debatte mit dem Kabinett gestellt. Die Parlamentsmehrheit hat diesen Antrag unterstützt. Ein Freihandelsabkommen gibt Multinationals mehr Macht und stellt eine Bedrohung der Demokratie, der Nahrungsmittelsicherheit, Privatsphäre, Umwelt und Tierschutz dar. Ein dermaßen weitreichendes Handelsabkommen muss vorher mit den nationalen Parlamenten der EU und mit deren Bürgern diskutiert werden.

STOP__

EU-Vorsitzender Juncker will den nationalen Parlamenten bei der Zustimmung oder Ablehnung von CETA kein Mitspracherecht geben. Dieser Freihandelsvertrag zwischen Kanada und der EU stellt nicht nur eine ernsthafte Bedrohung der Demokratie, des Tierschutzes, der Natur, Umwelt und niederländischen Landwirtschaft dar, sondern öffnet gleichzeitig eine Hintertür für amerikanische Firmen mit Tochterfirmen in Kanada zum europäischen Markt. Deshalb erachten die Niederlande es für äußerst wichtig, selbstständig entscheiden zu dürfen, ob sie Nein zu CETA sagen wollen. Auf Initiative von Marianne Thieme wird der Bundestag nach der Sommerpause darüber mit dem Außenhandelsminister debattieren.

Thieme: “Wenn es nach Juncker gehen soll, kann CETA nicht schnell genug beginnen, und dass, ohne erst die Bürger oder diverse Parlamente nach deren Meinung befragt zu haben bzw. die Empfehlung des europäischen Gerichtshofes abzuwarten. Die Niederlande müssen das Recht haben, sich eigenständig für oder gegen CETA auszusprechen. Am liebsten mit Hilfe eines Referendum, zumindest aber im Bundestag.

Last Tuesday, the European Commission chairman Juncker informed the Netherlands that the national parliaments of the member states have no say in whether the EU enters the CETA agreement – the free trade agreement between the EU and Canada – or not. Marianne Thieme requested the cabinet for a debate last week. The majority of the Lower House backed this request. The free trade agreement gives more power to multinationals and threatens democracy and standards in the area of food safety, privacy, animal welfare and the environment. The Party for the Animals is against CETA and wants a referendum. Such far-reaching free trade agreement must be brought before the national parliaments in the EU and the EU people.

STOP__

The EU chairman Juncker wants to sideline national parliaments regarding the approval or rejection of CETA. The free trade agreement between the EU and Canada is not only a serious threat to democracy, animal welfare, nature, the environment and Dutch farmers, but it is also a backdoor to the European market for American companies that have a subsidiary in Canada. For that reason the Party for the Animals believes that it is of the utmost importance that the Netherlands has the possibility to say no to the CETA independently. At the initiative of Marianne Thieme, the Lower House will go into debate about this with the Minister of Foreign Trade after summer recess.

Thieme: “As far as Juncker is concerned, CETA will take effect as soon as possible, without consulting EU citizens or independent parliaments and even without waiting for the advice of the Europe Court of Justice. The Netherlands should be allowed to say yes or no to CETA. Preferably by referendum, but at least in the Lower House.