Worldlog Marianne Thieme - Vorsit­zende der Partei für die Tiere


17 April 2019

Der März war ein Monat voller Hoffnung. Am 10. März ging die Partei für die Tiere, gemeinsam mit 40.000 anderen Menschen, für eine starke und ehrliche Klimapolitik auf die Straße. Der größte Klimamarsch den es je in den Niederlanden gab! Dass so viele Menschen an ihrem freien Sonntag in die Kälte und den Regen gingen macht deutlich, wie viel Sorgen wir uns um die Zukunft unseres Planeten wirklich machen. Es war eine eiskalte, aber zugleich herzerwärmende Erfahrung, zwischen all den zehntausend Menschen zu stehen. In der zweiten Kammer des Parlaments werden wir die Regierung weiterhin unter Druck setzen, damit jetzt tatsächlich Nägel mit Köpfen gemacht werden, für eine lebenswerte Erde.

Dass die Menschen Veränderungen wollen, bewiesen auch die letzten Wahlen für die niederländischen Landesregierungen und den Wasserverwaltungen. Die Partei für die Tiere ist erneut überall gewachsen und insgesamt haben wir vier neue Sitze erhalten. Das ist also wachsender Widerstand! Mittlerweile sind wir schon mit den nächsten Wahlen beschäftigt: Die Wahl des Europäischen Parlaments im Mai. Dabei werden wir mit unseren europäischen Schwesterparteien, insgesamt 10, zusammenarbeiten. Wir haben uns unter dem Namen „Animal Politics EU“ zusammengeschlossen und ein gemeinsames Manifest veröffentlicht. Anfang April wird dieses Manifest im Europäischen Parlament in Brüssel offiziell von all unseren europäischen Schwesterparteien unterzeichnet und der Presse präsentiert. Gemeinsam werden wir uns beispielsweise gegen grausame Tiertransporte einsetzen, gegen giftige Pestizide im Agrarsektor und für eine wirklich nachhaltige, pflanzliche Landwirtschaft. Aus Wahlumfragen geht hervor, dass unsere Bewegung sich im Europäischen Parlament verdreifachen wird!

„Animal Politics EU“ präsentiert ein gemeinsames Manifest in Brüssel

Auf Einladung bosnischer Umwelt- und Tierschutzorganisationen hatte ich Anfang dieses Monats die Ehre im Parlament Bosnien und Herzegowinas für ein definitives Verbot der Pelzfarmen zu plädieren. Bosnien überlegt das Inkrafttreten des nationalen Pelzzuchtverbots bis 2028 auszustellen. Lokale und Internationale Organisationen probieren alles mögliche, diese Verzögerung zu verhindern. Eine Verzögerung würde bedeuten, dass Millionen von Tieren noch zehn weitere Jahre in den Pelzfarmen unnötig und abscheulich Leiden und Sterben müssten. Außerdem hat die Pelzindustrie einen großen Effekt auf die Umwelt und die Gesundheit von Menschen die in ihrer Nähe wohnen. Darum habe ich die Einladung, vor dem bosnischen Parlament zu sprechen, auch mit beiden Händen ergriffen um somit, gemeinsam mit anderen Sprechern, die Parlamentarier von der Wichtigkeit eines definitiven Verbots zu überzeugen. Laßt das Gesetz so schnell wie möglich in Kraft treten. Make fur history! Die ganze Rede ist hier nachzulesen

Dieses Jahr wird ein spannendes Jahr für unsere Schwesterparteien. Neben den europäischen Wahlen sind am 28. April Parlamentswahlen und am 26. Mai Kommunalwahlen in Spanien, am 18. Mai Parlamentswahlen in Australien und im Oktober auch in Portugal. Um diese Schwesterparteien zu unterstützen, fahre ich diese Woche nach Spanien und Portugal und zeige dort unsere neue Doku #Powerplant und spreche mit Bürgern u.a. darüber, wie wir unser Nahrungsmittelversorgungssystem anders einrichten können. In Portugal mache ich das nächsten Donnerstag, den 18. April, gemeinsam mit Francisco Guerreiro, Anführer der europäische Wahlliste unserer portugiesischen Schwesterpartei. Am 21. April mache ich dasselbe mit Silvia Barquero, meiner spanischen Kollegin und Anführerin der Wahlliste unserer spanischen Schwesterpartei . Solltest du an den Tagen in der Nähe Portos oder Madrids sein, komm vorbei, oder lade ansonsten deine spanischen und portugiesischen Freunde ein. Ich freue mich drauf!

Mark Peterson, Parlamentarier unserer australischen Schwesterpartei Animal Justice Party, wird kommenden Freitag, den 19. April, auf dem allerersten veganen Festival in der Türkei sprechen, dem Digim Vegfest. Er wird dort u.a. über die schockierende australische Doku Dominion und unsere internationale politische Bewegung für den Tierschutz sprechen. Mark wurde dafür von türkischen Tierschützern eingeladen, die in der Türkei fantastische Arbeit verrichten, einem Land zu dem wir sehr angenehmen Kontakt haben. Toll zu sehen, wie Helden unserer internationalen Bewegung zusammenarbeiten um einen positiven Unterschied für unseren Planeten und all seinen Bewohnern zu machen!

Zum Schluss teile ich noch gerne diesen Artikel von The Guardian mit euch. Der Artikel erklärt die Wichtigkeit der Initiative von Polly Higgins, einer schottischen Juristin, die das Verursachen von Umweltschäden (Ecocide), im internationalen Recht, strafbar erklären will. Denk dabei an große Ölverschmutzungen, das Abholzen von Wäldern, Schiefergasgewinnung, das Leerfischen der Nordsee, etc. Higgins Ziel ist es, Ecocide als die fünfte Straftat zu erklären, über die am internationalen Gerichtshof in Den Haag gerichtet werden kann. Derzeit sind es vier Straftaten: Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Genozide, Kriegsverbrechen und Verbrechen der Aggression. Zeit daran Verbrechen gegen unsere Erde zuzufügen!

Bis zum nächsten mal,

Marianne Thieme