Weltlog Woche 37 – 2011


16 September 2011

Am Dienstag, den 20 September ist wieder Prinsjesdag, der Tag, an dem die Regierung ihre Pläne (samt Kosten) für das nächste Jahr in der sogenannten Miljoenennota bekannt gibt. Die Miljoenennota sollte eigentlich erst am Freitag, den 16 September bekannt gegeben werden, aber durch einen Fehler war das Dokument bereits einen Tag früher online einsehbar. Das Vertrauen der Bürger in die Regierung war bereits wenig, nach diesem Vorfall soll es sicherlich nicht zunehmen…..

Es ist sehr wichtig, wie man am Prinsjesdag erscheint. Wer hilft mir Schuhe auszuwählen für den Prinsjesdag?

Tolle Entscheidung vom Raad van State, dem wichtigsten Beratungsorgan der Regierung und der höchste allgemeine Verwaltungsrichter der Niederlande. Der Raad van State hat hat die Genehmigung für den Bau einer fischtunfreundlichen Wasserkraftzentrale in Borgharen (Bundesland Limburg) nicht erteilt. Diese Entscheidung macht ein Ende an unseren Kampf gegen die Wasserkraftzentrale. Laut Raad van State hat das Bundesland nicht ausreichend untersucht, welche Folgen der Bau dieser Wasserkraftzentrale auf den Fischbestand in dem Fluss Maas hat.

Als einzige Partei waren wir gegen den Bau der Wasserkraftzentrale in Borgharen. Die Drehturbinen, welche bei solchen Wasserkraftwerken verwendet werden, um Wasserkraft zu erzeugen, töten Fische, darunter geschützte Arten wie den Lachs und Aal. Dieses Wasserkraftwerk wurde als Lieferant von grüner Energie angepriesen, sobald allerdings lebende Fische vermahlen werden, liefert dieses Kraftwerk keine grüne Energie, sondern rote Energie, so eine gerechtfertigte Bemerkung meiner Kollegin Esther Ouwehand. Eine gerechte Sache also, dass der Raad van State hier Einhalt geboten hat!

Auf Bitten unserer Partei fand diese Woche eine Anhörung statt über das Bohren nach Schiefergas. Schiefergas ist ein schwer zu gewinnendes Gas aus der Erdkruste. Die Bohrungen danach sind umstritten, da man viel Chemie zum Bohren benötigt und weil beim Bohren viel schädliche Stoffe, wie etwa Methangas und Öl freikommen. Anlieger wollen diese Bohrungen vermeiden. Trotzdem will Minister Verhagen (Wirtschaftsminister) noch in diesem Herbst Testbohrungen im Bundesland Brabant erlauben.

Wir sind strikt gegen das Bohren von Schiefergas, da die Risiken für die Volksgesundheit und Sicherheit unakzeptabel sind und die Bohrungen die ohnehin anfällige Natur beschädigen können. Das Festhalten an fossilen Grundstoffen verzögert erheblich den notwendigen Umschwung zu sauberen Kraftstoffen. Die Anhörung erzeugte viel Aufmerksamkeit. Hoffentlich ist die Botschaft für die anderen Parteien deutlich geworden, sodass diese sich ebenfalls gegen das Bohren nach Schiefergas aussprechen werden.

Außerdem haben wir diese Woche einen Antrag eingereicht, welcher sich gegen die Massenvergasung von Gänsen richtet. Staatsekretär Bleker (Landwirtschaft) hat vor kurzem den Erlass Tierverwaltung- und Schadensbekämpfung angepasst, sodass es ab dem 1 Oktober möglich sein wird, große Gruppen von mausernden Gänsen zusammen zutreiben und in mobilen Räumen zu vergasen. Unakzeptabel! In Kürze wird dieser Antrag an den Bundestag vorgelegt.

Die Diskussion über die Megaställe geht weiter, obwohl man sich abfragen mag, ob hier überhaupt von einer Diskussion die Rede sein kann. Im niederländischen Untersuchungsprogramm Zembla wird deutlich, das Bürger oft benachteiligt werden bei der Ausbreitung der Viehfabriken und das Bürger es mit Beamten zu tun bekommen, die mit der Viehindustrie verbunden sind. Die anhaltenden Beweise, dass Bürger sich nicht gehört fühlen und mit einer Regierung zu tun haben, die, koste es was es wolle der Viehindustrie alle Freiheiten zugesteht, sind sehr besorgniserregend. Es schürt die Unruhe darüber, dass die Verwaltungsintegrität zu wünschen übrig lässt. Darum haben wir eine Eildebatte über die Megaställe angefragt. Während der Eildebatte habe ich darum gebeten, das unabhängig untersucht wird, wie Gemeinden und Bundesländer Zulassungen für Viehhaltereien vergeben. Es wird immer deutlicher, dass dabei Gesetze umgegangen werden, Interessenverflechtungen nicht beachtet werden. Ich will darüber so schnell wie möglich aufgeklärt werden.

Bis nächste Woche

Marianne

Tuesday 20 September is Prinsjesdag, the day the government announces its plans and associated expenses for the coming year in what is called the 'Miljoenennota' or Budget Memorandum. Even though the government had not intended to release the Budget Memorandum before Friday 16 September, it was mistakenly available online one day early. The citizen's faith in the government wasn't that great to start with, this will certainly not help it any…

Walking the walk on Prinsjesdag is of the utmost importance. Who will help me choose some shoes to wear? 😉

This week the government's most important advisory body and the Netherlands' highest general administrative court passed a fantastic judgement this week. The State Council nullified the permit to construct a hydroelectric power station in Borgharen, Limburg that would have been detrimental to the fish population. This verdict ends our battle against this hydro electrical power station. According to the State Council, the province did not properly investigate the consequences this power station would have for fish stocks in the Meuse river.

We were the only party against constructing a hydroelectric power station in Borgharen. The spinning blades that these power stations use to generate hydroelectric power kill the fish, including protected species such as salmon and eels. This hydroelectric power station was pitched as green, but if innumerable fish are to be mulched to death, the power station will turn the river red, as my colleague Esther Ouwehand justifiably noted. It's just as well that the State Council put a stop to it.

On our party's request, a hearing was held about drilling for shale gas. Shale gas is a gas taken from the earth's crust and it is difficult to extract. The drilling is controversial because it requires a great many chemicals and also because drilling can release dangerous materials, such as methane gas and oil. Those who live around where the drilling would take place are not pleased. Despite this fact, the Minister of Economic Affairs – Ms Verhagen, still wants to allow test drilling in the province of Brabant in the autumn.

We are very much against drilling for shale gas because the risks to public health and safety are unacceptable and the drilling could affect nature's delicate balance. Not to mention that clinging to the use of fossil fuels will very much delay the transition we need to make to clean fuels. There was a great deal of zest for the hearing. Hopefully the other political parties have heard the message loud and clear and they will also take a stand against drilling for shale gas.

We also lodged a motion this week to halt mass goose gassings. State Secretary Bleker (Agriculture) recently amended the Animals (Management and Damage Control) Decree so that as of 1 October it shall be possible to trap large groups of moulting geese in mobile spaces, then gas them. Unacceptable! The motion will soon be brought to the vote in the Lower House.

The discussion about mega stalls is also still live, although I wonder to what extent this is still a discussion. The Dutch investigative programme Zembla discovered that citizens often came off second best when livestock factories expand, and that they deal with civil servants who have ties to the cattle industry. The constant signals from the citizens who say they don't feel heard and who are dealing with a government who want to give the cattle industry free reign, no matter what the cost, are a great concern. The fact that the administration's integrity is in question only serves to fuel my concern. That is why we requested an emergency debate on the mega stall issue. During the emergency debate I asked for independent research into the way in which municipalities and provinces award permits for cattle farms. I hear more and more often about such issues as flouting the rules and apparent conflicts of interest. I want this cleared up as quickly as possible.

See you next week, with photos of Prinsjesdag!

Marianne