Weltlog Woche 27 – 2011


8 Juli 2011

Das fünfte Parlamentsjahr für die Partei für die Tiere Parlament brachte einen großen Durchbruch. Zum ersten Mal wurde ein Gesetzesvorschlag unserer Partei angenommen, und das mit einer überwältigenden Mehrheit: 116 Parlamentarier stimmten für ein Verbot des unbetäubten, rituellen Schlachtens und lediglich 30 dagegen. Noch niemals zuvor in der gegenwärtigen Parlamentsvergangenheit hat ein Initialtiefgesetz aus dem Parlament heraus eine dermaßen große gesellschaftliche Diskussion angefacht, nicht nur in den Niederlanden, auch in anderen Ländern Europas und in der restlichen Welt.

Der Gesetzesvorschlag hat zum Ziel, die Ausnahmeposition (auf die bestehende Hauptregel) aufzuheben. Die Hauptregel in den Niederlanden lautet: Tiere müssen ihr eigenen Sterben nicht aktiv miterleben und sollten nicht von der Glaubensüberzeugung ihres Schlachters abhängig sein müssen. Niemals zuvor führte eine, auf sich selbst beschränkte Maßnahme zu einer dermaßen breiten Erkenntnis, dass es noch mehr Hinweise darauf gibt, um uns kritisch zu besinnen, was wir Tieren aus ökonomischen Gründen heraus antun

Es wurden Fragen aufgeworfen über das lebendige Kochen von Krebsen, das in Salzbädern entschleimen von Heringen, Tiertransport, Massenindustrie, Megaställe, kurz gesagt, sehr viele Menschen sind sich nach der Diskussion über das unbetäubte, rituelle Schlachten bewusst geworden, dass wir unserer Verantwortung gegenüber anderen lebenden Wesen nicht gerecht werden.

Waren früher die Beschränkungen auf die Freiheit des Gottesdienstes allgemein akzeptiert, zum Beispiel beim Frauenwahlrecht, der Umgang mit Homo´s oder die Verweigerung von Bluttransfusionen bei Kindern, in diesem Fall wurde der Schock durch den Gedanken verursacht, dass nicht allein das Leben und Wohlbefinden des Menschen einen Beschränkungsgrund formen kann, sondern auch einen Einbruch auf das der Tiere.

Während des letzten parlamenthären Jahres ist die Erkenntnis gewachsen, dass die Krisen der Welt und auch unseres Landes einen Wendepunkt zum Umdenken darstellen. Diese Erkenntnis ist leider noch nicht zur niederländischen Minderheitskollation und Unterstützungspartner PVV durchgedrungen, wohl aber bei einer, stets größer wachsenden Mitbürgerzahl und Politikern der Opposition. Ein Parlamentsmitglied der liberalen Oppositionspartei VVD machte deutlich, in welcher Verleugnungsphase das Kabinett sich noch immer befindet, bei seinem Bestreben nach business as usual. Erst behauptete er, dass der Fleischkonsum in keinerlei Relation zum Umweltschutz stehe (da es immer Schweine geben werde) und anschließend, dass in Fukushima keine Katastrophe stattgefunden habe (sondern ein überschaubares Unglück). Mittlerweile kommen immer mehr dahinter, dass Tierseuchenkrisen, Grundstoff- und Wassermangel, Überfischung, Antibiotikaresistenz, Bankenkrisen und die monetäre europäische Krise einen Hinweis darauf formen, dass wir uns am Rande des Abgrundes befinden. Und das der einzige sichere Schritt, den wir machen können, ein Schritt zurück ist. Weg vom Abgrund, auf dem Weg zu einem langlebigen, umweltfreundlichen Kurs mit Respekt vor Mensch, Tier und Natur. Eine Führung, die die Reproduktionskapazität der Erde anerkennt und nicht jetzt schon einen Vorschuss auf die Zukunft unserer Kinder fordert. Eine Führung, bei der nicht das Recht des Stärkeren im Vordergrund steht, sondern bei der die Interessen der Schwächeren mitbedacht werden

Dieses Kabinett verdient in diesem Punkt nicht mehr als die Note 4-. Aber es kommt ein Kehrpunkt, an dem wir damit aufhören an dem Ast, auf dem wir uns befinden, zu sägen. Wir als Partei für die Tiere sind stolz darauf, hierbei eine Rolle spielen zu dürfen, im Interesse aller zukünftigen Generationen.

In Serbien hat die Tierschutzorganistion Neutrinos Company beschlossen, die Politik darüber zu informieren, dass das bestehende Tierschutzgestetz nicht ausreichend nachgelebt wird. Sie richten sich in ihrem Brief vornehmlich auf das unbetäubte Schlachten, das unsachgemässe Ausführen der Betäubung bei der regulären Schlachtung und Tierquälerei. Welche gute Initiatieve! Leider haben bislang lediglich nur fünf kleine politische Parteien die Mühe auf sich genommen eine Reaktion zu zeigen. Ich hoffe doch sehr, dass auch die serbischen Regierungsparteien auf den Brief reagieren und an dem Tierschutzgesetz arbeiten werden.

Ich wünsche allen einen schönen Sommer und wir sehen uns im August wieder!

Our fifth year in the Lower House has brought a huge breakthrough for the Party for the Animals. For the very first time, our party has had a legislative proposal approved, and with an overwhelming majority: 116 politicians voted for a ban on unanaesthetised slaughter and just 30 voted against it. Never in recent parliamentary history has a private member's bill from the Lower House provoked such a huge societal discussion in the Netherlands, as well as in many European countries and the rest of the world.

The legislative proposal aims to abolish the exception in the existing rule and the rule in the Netherlands is: Animals in the Netherlands do not actively have to experience their deaths and should not have to depend on the religion of their slaughterer. Never before has a measure that is limited to one idea led to such a broad understanding. This means we have even more cause to take a critical look at what we do to animals for economic reasons.

Questions are now cropping up about cooking lobsters alive, de-sliming eels in saltwater, animal transport, the factory farming industry, mega stalls, to cut a long story short, huge amounts of people have, as a result of the discussion on unanaesthetised slaughter, been made aware that we are falling short of our responsibility towards other living creatures.

Previous limits to the freedom of religion that have been generally accepted include a woman's right to vote, the treatment of homosexuals or refusing blood transfusions for children, in this case, the shock is caused by the thought that a transgression in people's lives, welfare and well-being can be a reason for curtailment, but so can an ingression on that of animals.

During the last parliamentary year, the understanding grew that the crises that plague our country and our world will force a turning point in our policies that we introduce.

The understanding unfortunately hasn't reached theDutch minority coalition and its partner in condonance the Product Boards for Livestock, Meat and Eggs (PVV), but it has reached a growing number of citizens and opposition MPs. A Member of Parliament from liberal coalition party the People's Party for Freedom and Democracy (VVD) was the embodiment of the denial phase the cabinet was in just so they could conduct business as usual. First he suggested that meat consumption has nothing do to with sustainability – because there would always be pigs – that Fukushima didn't experience a disaster, but an easily managed incident. Meanwhile others are increasingly being affected by animal disease crises, raw material and water scarcity, overfishing, antibiotic resistance, the banking crisis and the European monetary crisis that has brought us to the edge of the abyss. The only safe step we can now take is a step backwards. Back from the abyss and towards a new, sustainable future that respects people, animals, nature, and the environment. A policy that recognises the earth's reproductive capacity and that does not mortgage our children's future. A policy that does not focus on might makes right, but where the interests of the weakest elements are given thorough consideration.
This cabinet currently earns a 'D' in that respect. But a turning point is coming. We will stop sawing away at the branch on which we're sitting. We, as the Party Animals are proud to be able to play a role in this, to protect the future interests of the generations to come.

In Serbia, animal welfare group Neutrinos Company have decided to bring politics up-to-date on how they are not, or not sufficiently enforcing their current animal welfare act. In their letter they specifically target unanaesthetised slaughter, not properly sedating the animals during regular slaughter and animal abuse. What a wonderful initiative! Unfortunately only five small political parties have bothered sending a response. I hope the parties in power in Serbia will react to the letter and work to improve their adherence to the animal welfare act.

Have a wonderful summer and see you again at the end of August!