Weltlog Woche 21 – 2015

Ich möchte mich bei allen bedanken, die in den letzten Wochen bei der Wahl des grünsten Politiker auf mich gestimmt haben! Am letzten Sonntag wurde mir, während der Aussendung des Naturprogramms Vroege Vogels (Frühe Vögel) auf Radio 1 der Preis übergeben. Die Wahl zum grünsten Politiker wird gehalten, um niederländische Politiker, welche sich für Natur und Umwelt einsetzen, besonders zu ehren. Die Wahl wurde durch Naturmonumente organisiert, eine gesellschaftliche Organisation, die sich für den Erhalt der Natur in den Niederlanden einsetzt. Insgesamt standen 26 Politiker zur Wahl. In der ersten Stimmrunde bekam ich die meisten Stimmen, nämlich 2598 von 6887! Meine Kollegin Esther Ouwehand hat den Titel des grünsten Politiker ebenfalls schon einmal 2010 gewonnen.

Ik bekam den “ grünen Bundestagsstuhl”

Schlechte Nachrichten: Gänse dürfen ab Juni diesen Jahres überall in den Niederlanden vergast werden. Als ob es nicht schon schlimm genug war, dass man Gänze rund um den Flughafen Schiphol vergaste, die europäische Kommission hat das Vergasungsverbot von Wildtieren mit CO2 aufgehoben und somit ist die Vergasung der Gänse nun landesweit erlaubt. Natürlich habe ich eine Debatte hierzu angefragt!

Die Bauern wollen keine Gänse auf ihrem Land, da diese ihre Ernte gefährden. Allerding bietet die massenhafte Tötung der Gänse mit Gewehr oder Gas keine strukturelle Lösung. Es verursacht lediglich weiträumiges Tierleid. Zerstört man eine Population radikal, nehmt die Anzahl der Nachkommen zu. Das wurde durch eine Untersuchung von Alterra deutlich, die anzeigt, dass die Gänsepopulation durch den Abschuss um 9 Prozent angestiegen ist. Wir wollen dafür sorgen, dass Menschen und Gänse reibungslos nebeneinander leben können, dafür müssen wir effektivere Verjagungsmethoden bedenken und eine intelligentere Bodenaufteilung. Man kann zum Beispiel Gebiete, in den Gänse massenhaft vorkommen, für die Gänse reizloser gestalten, indem man dort für Gänse nicht schmackhafte Grassorten anbaut. In Gebieten, in denen die Gänse keine Belästigung formen, kann man wiederrum bevorzugte Gräser, wie Weiß- Klee anbauen, welcher Gänse anzieht. In Kanada wird seit Jahren dieses sogenannte ‘landscape design’ eingesetzt. Außerdem kann man die Gänse mit Hilfe von Laserstrahltechniken verjagen, die sowohl kurz als auch langfristig sehr effektiv wirken. So hat zum Beispiel die preisgekrönte Firma ‘Bird Control Group’ innovative,tierfreundliche Verjagungsmethoden entwickelt.

Mehr als 12 Millionen Tiere werden in Europa für Experimente gebraucht. Und die Zahl steigt weiter! Die EU Gesetzgebung zum Abbau der Versuchstiere von 2010 hat ihr Ziel nicht erreicht. Rund 1,2 Millionen Menschen haben die europäische Bürgerinitiative gegen Tierversuche unterzeichnet. Letzte Woche wurde im europäischen Parlament über diese großangelegte Bürgerinitiative debattiert. Unsere europäische Fraktion hat natürlich deutlich gemacht, dass sie vollkommen hinter dieser europäischen Initiative stehen. Wir fordern eine schnelle Beendigung von Tierversuchen und direkten Übergang zu alternativen Testmethoden. Alternative Testmethoden erzielen meist ein viel effektiveres Ergebnis und sind zudem auch noch sicherer! Die Europäische Kommission, welche die entsprechende Gesetzgebung ändern kann, ließ mitteilen, dass eine Evaluation frühestens 2018 stattfinden wird. Einfach lächerlich, das werden wir nicht hinnehmen. 1,2 Millionen Unterschriften können nicht einfach so missachtet werden!

Ich wünsche Ihnen eine schöne Woche , herzlichst Ihre Marianne!

I want to thank everyone who voted for me over the past few weeks in the Greenest Politician 2015 election! Last Sunday, I was given the prize during the nature programme Vroege Vogels (Early Birds) on Radio 1. The Greenest Politician is an election that puts Dutch politicians who fight for nature and the environment in the centre of attention. It is organised by Natuurmonumenten, a social organisation which works on the preservation of nature in the Netherlands. In total 26 politicians could be elected. In the first ballot, I received the most votes of the public, no less than 2598 out of 6887 votes. As a matter of fact, my colleague Esther Ouwehand also won the title of Greenest Politician in 2010.

I won “The Green Parliamentary seat”

Bad news: As from June of this year, geese are permitted to be gassed everywhere in the Netherlands. As if it wasn’t bad enough that geese were permitted to be gassed around Schiphol Airport only, the European Commission has withdrawn its prohibition to gas animals living in the wild with CO2 and it is now permitted to gas geese everywhere in our country. Of course I requested a debate!

Farmers do not want any geese on their land because they are a threat to their harvest. But the massive killing of geese with a gun or through gassing is not a structural solution. It only causes large-scale animal suffering. When a population is radically disrupted, the number of descendants will only grow. For example, research of Alterra showed that the geese population in the province of Utrecht grew by 9 per cent because of intensive shooting. If we want to make sure that people and geese do not bother each other, we will have to start applying more effective bird control methods and use the land more smartly. It is, for example, much better to make areas where geese cause a nuisance unattractive, for example, by growing types of grasses that they do not like. In other places where geese are not a nuisance, you can grow other grasses that actually attract geese, such as white clover. This successful landscape design has been used in Canada for years. Geese can also be scared from agricultural land with the help of laser beam technologies, which are very effective in the short and long term. For example, the prize-winning company ‘Bird Control Group‘ developed innovative animal-friendly bird control methods.

Over 12 million of animals are used for experiments in Europe. And this number continues to grow! The EU legislation from 2010 which was to reduce the number of animals is not working. Over 1.2 million people have signed the European citizen’s initiative against animal testing. This massive call of citizens to stop animal testing was debated on in the European Parliament last week. Of course our European representatives have given their full support to the European citizen’s initiative. We have pleaded for the accelerated phasing out of animal testing and to start using alternative test methods. Alternative methods to test medicine often appear to be even more effective and therefore safer. The European Commission, which has the power to amend EU legislation, said that it will not evaluate the existing legislation until 2018 at the earliest. Ridiculous! We are not going to leave it at that. 1.2 million signatures cannot just be ignored!

Have a wonderful week!

Marianne