Weltlog Woche 19 – 2012


1 Mai 2012

Letzte Woche haben sich die Niederlande damit einverstanden erklärt, sich an die Norm aus Brüssel zu halten, das Haushaltsdefizit auf maximal drei Prozent zu begrenzen. Diese Vereinbarung ist zwischen den Parteien, welche sich die Kunduzkoalition nennen, geschlossen worden. Diese Koalition besteht aus den Parteien VVD, CDA, GroenLinks, ChristenUnie und D66, welche letztes Jahr zusammen beschlossen haben, dass eine niederländische Polizeimission in die afghanische Provinz Kunduz abreisen solle. Unserer Meinung ist es völlig ausgeschlossen, in achtzehn Wochen Polizeiagenten schreiben und lesen zu lernen und gleichzeitig einer Berufsausbildung zu unterziehen.

Die Kunduzkoalition hat letzte Woche ein Sparpaket vorgestellt, hinter welchem unsere Partei unmöglich stehen kann. Diese Koalition hat zum Beispiel die gerade errichtete Tierpolizei geopfert. Die PvdA und D66 behaupten die Tierpolizei müsse aus Sparsamkeitsgründen abgeschafft werden, aber wir glauben dies nicht. Dies geschieht aus Rache, weil die PVV (welche die Tierpolizei ins Leben rief) aus der Duldungskoalition ausgetreten ist, wodurch das Kabinett zu Fall kam. Die Ausbildung eines Agenten in Kunduz kostet 500 000 Euro, aber die Mission in Kunduz wird fortgesetzt werden, trotz aller notwendigen Einsparungen. Man kann den Tierschutz offenbar einsparen, und damit sind die Tiere wieder einmal die Opfer.

Seitdem es die Tierpolizei und eine Alarmnummer für Tierleid gibt, wird beinahe doppelt soviel Tierleid gemeldet. Verwahrloste und misshandelte Tiere werden viel öfter von ihren Besitzern beschlagnahmt und die Täter öfter bestraft. Dank der Tierpolizei. Die Zahl der verwaltungsgerichtlichen Maßnahmen hat sich im ersten Quartal 2012 verdreifacht, verglichen mit dem gesamten Jahr 2011. Wir werden uns weiter für die höchst notwendige Tierpolizei stark machen.

In den Niederlanden ist die Sterblichkeitsrate unter Tümmlern und Seehunden erschreckend hoch. An den Stränden von Ouddorp wurden seit dem 1. März 25 Tümmler angespült. Die große Anzahl Fischnetze und Reusen im Seearm von Grevelingen sind vermutlich die Ursache dieser hohen Sterblichkeit. Vermutlich sind diese Meeressäugetiere als ein Nebenprodukt des Fischfangs aus den Netzen geschnitten worden, um schwer verstümmelt an den Stränden von Ouddorp angespült zu werden. Anja Hazekamp, meine Stellvertreterin im Bundestag, hat darüber Fragen an den demissionären Staatssekretär Bleker stellen lassen.

In der Umgebung von Ouddorp werden öfter Tiere angespült, auffallend ist dieses Mal, dass es sehr viele in kurzer Zeit sind und das die Tümmler ernsthaft verstümmelt sind. Diese geschützten Meeressäuger weisen Schnittwunden bis auf die Knochen auf und in einigen Fällen fehlen ganze Körperteile. Die Ursache der Verstümmelungen ist noch nicht geklärt, aber alles deutet darauf hin, dass die Schnittwunden bewusst angebracht worden sind, um die Tümmler aus den Fangnetzen und Reusen zu schneiden. Wir wollen wissen, ob der Tod der Seehunde und Tümmler mit den Fangnetzen in Zusammenhang steht und wenn ja, was wird daran getan, um dies zukünftig zu unterfangen.

Schöner Bericht aus Brasilien: I just want to say THANK YOU for the wonderful documentary Meat the truth. It was informative, powerful and wonderfullly delivered. Congratulations!!!! Luiz Reikdal, from Curitiba BRAZIL. Meat the Truth noch nicht gesehen? Sie können die Gesamtdokumentation sehen auf http://www.meatthetruth.nl/en/.

Sogar Obama lässt sich durch die europäische Art von Interessenvertretung für die Tiere inspirieren

Neues aus Japan: in der berüchtigten japanischen Bucht von Taiji wird ein wahrscheinlich Delphinpark entstehen. In diese Bucht werden jedes Jahr viele Delphine getrieben. Ein Teil dieser Delphine wird gefangen und an Delphinarien in der ganzen Welt verkauft. Die übrigen Delphine werden auf grausame Weise geschlachtet. Mehr über diese abscheuliche Treiben sehen Sie in der Dokumentation The Cove. Jetzt hat man in Taiji überlegt, einen Teil der Bucht für einen Delphinpark abzusperren, in dem die Menschen mit den Delphinen schwimmen können. Es mutet schon sehr bizarr an , wenn man sich vorstellt, dass in der Bucht Delphine auf grausame Weise abgeschlachtet werden und gleichzeitig eine Publikumsattraktion entstehen soll. Lassen wir hoffen, dass dieser unselige Plan nicht erlaubt wird und die Delphinjagd schnell verboten wird!

Viele Grüße

Marianne

I’m back. From today I will regularly be writing a new weblog each week! My baby daughter Amélie is almost two months old now and she is doing well. On 14 May I will be returning to my duties in the Lower House. Esther Ouwehand and Anja Hazekamp did an excellent job during these past few months while I was on maternity leave! And now I am ready again to give my all to making the Netherlands a more animal-friendly and sustainable society.

In Dutch politics, the minority government of prime minister Mark Rutte has fallen after his one of his government’s coalition partners, Wilders of the PVV, refused to support a package of measures designed to ensure the Netherlands 2013 budget deficit does not exceed three percent. I am pleased that this government will no longer be able to continue with its misbegotten schemes. We will take this opportunity to do everything possible to advance the cause of animals, nature and the environment! Moreover, I would like to see more competition from the parties during the coming election campaign on the themes of animals, nature and the environment than is currently the case!

The new elections will be held on 12 September. However, snap elections do not necessarily mean that the eventual governing coalition will be formed quickly as recent Dutch history testifies ;-). We would prefer to have an interim green cabinet of professionals that seeks broad support for tackling the crisis rather than a quick summons to the polls. People of repute who have our respect and who are not affiliated with any political party should then “mind the store”. We can no longer afford to define growth purely in terms of money. This political crisis is as nothing compared with the climate crisis, food crisis, biodiversity crisis, water crisis and animal disease crisis. New policy that focuses on our long-term interests is vital.

We can already report the first positive reversal of old policy: The VVD and the opposition are able to agree to the immediate dismantlement of subsidies that are harmful to the environment. Ending these subsidies may yield between 5 and 10 billion euros. Even former minister Maria van der Hoeven (CDA) has come round as we can read in the Guardian: “Removing fossil fuel subsidies while ensuring all citizens have access to affordable energy”.

And some special news. A pair of swans have decided to build their nest across from our party office in Amsterdam. They seem to have adapted to our consumer society: their nest is constructed of plastic waste. While it is rather sad to see that their nest is mostly built of plastic, happily an animal friend has placed some straw in it for the pair!

Will be writing again soon! Marianne